Katastrophenalarm und wie man ihn mitbekommt

#1 von Excubitor , 20.07.2021 20:13

Business Insider - "Nina, Katwarn & Co.: Diese Apps sollen euch vor Katastrophen warnen — das solltet ihr darüber wissen"

"12:22, 20 Jul 2021

- Die Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zeigt: Extremwetter-Situationen nehmen in Deutschland zu.

- Um Bürger vor Gefahren zu warnen, gibt es verschiedene Warn-Apps, die Meldungen an die Nutzer verschicken.

- In Deutschland werden vor allem die Warn-Apps Nina, Katwarn und Biwapp genutzt. Wir stellen euch die einzelnen Angebote vor.


Die Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz forderte bisher mindestens 165 Todesopfer. Viele Menschen werden weiterhin vermisst. Armin Schuster, der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK), kommt trotzdem zu dem Fazit: „Unsere Warninfrastruktur hat geklappt“. Es seien zwischen Mittwoch und Samstag vergangener Woche 150 Warnmeldungen über die Apps des Amtes — Katwarn und Nina — verschickt worden, sagte Schuster am Montag.

[...]

Die Nina-Warnapp: Der Allrounder

Die Notfall-Informations- und Nachrichten-App ist ein Angebot des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die App bezieht ihre Informationen aus dem modularen Warnsystem des Bundes, dem Deutschen Wetterdienst sowie von der regionalen Feuerwehr und den teilnehmenden Rettungsleitstellen. Nina ist seit 2015 in Betrieb und sendet Warnmeldungen zu verschiedenen Gefahren wie Großbränden, Hochwasser, Chemieunfällen und vielen mehr aus.

Per GPS-Dienst können die Nutzer immer für den aktuellen Standort die Warnmeldungen erhalten oder in der App Orte abspeichern, für die Informationen erhalten werden sollen. Die App informiert außerdem über die Corona-Pandemie und gibt Notfalltipps zu besonderen Gefahrenlagen. Die Warnungen können außerdem auch per SMS oder E-Mail weitergeleitet werden.

In der App finden sich darüber hinaus auch Notfalltipps des BBK, wie ihr euch in bestimmten Gefahrenlagen verhalten solltet.


Die Katwarn-App: Die abgespeckte Variante von Nina

Katwarn wurde von Fraunhofer FOKUS im Auftrag der öffentlichen Versicherer Deutschlands und der Combirisk GmbH entwickelt und verarbeitet ebenfalls die Informationen des bundesweiten Warnsystems und vom Deutschen Wetterdienst. Die App ist seit 2011 in Entwicklung und warnt ähnlich wie Nina vor Großbränden, Bombenwarnungen, Umweltkatastrophen und vielem mehr.

Allerdings ist die App nicht so weit verbreitet wie Nina. Gerade regionale Warnungen von Kommunen und Gemeinden werden dadurch nicht flächendeckend versendet. Außerdem können neben der aktuellen Position nur acht weitere Postleitzahlen hinzugefügt werden, zu denen Warnmeldungen erhalten werden können. Das führt vor allem in Großstädten zu Problemen.


Mit Biwapp auch über Schulausfälle informiert bleiben

Die „Bürger-Info und Warn-App“ (Biwapp) hat sich weiter spezialisiert und bietet im Gegensatz zu Katwarn und Nina nicht nur Meldungen über Katastrophen, sondern auch zu Fahndungen und Schulausfällen an (insofern die Schulen den Dienst nutzen). Über Biwapp können Nutzer ebenfalls die Informationen des BBK oder der regionalen Warnstellen erhalten. Wer sich in Gefahr befindet, kann über Biwapp einen Hilferuf inklusive Ortungsfunktion aussenden. Im Gegensatz zur Nina-App und Katwarn ist Biwapp jedoch aktuell nicht im Google Play Store und damit nur für iOS-Geräte erhältlich.


Wetter-Warnungen dank der App des Deutschen Wetterdienstes

[...]


Viele Warn-Apps — aber kein Alarm per SMS in Deutschland

Trotz dieser App-Angebote konnten sich viele Bürger in den Hochwasser-Gebieten nicht rechtzeitig retten. BBK-Chef Schuster verteidigt jedoch das System: „Die Warninfrastruktur ist nicht unser Problem gewesen, sondern die Frage, wie sensibel reagieren Behörden und die Bevölkerung auf diese Warnungen?“ Der Deutsche Wetterdienst habe Warnungen verschickt, diese seien an die Hochwasserzentralen der Länder gegangen und von da an die Kreisbehörden. Letztlich kamen diese Warnungen jedoch nicht bei der Bevölkerung an. Auch, weil es in Deutschland nicht nur kaum noch Warnsirenen für den Katastrophenfall gibt, sondern zudem kein Warnsystem per Alarm-SMS, wie etwa in den USA oder Russland.

[...]


Warn-Apps versagten am bundesweiten Warntag 2020

Die aktuellen Warnprobleme erinnern an den bundesweiten Warntag im vergangenen Jahr. Dort sollten um Punkt 11 Uhr in ganz Deutschland die Sirenen ertönen und Warnmeldungen verschickt werden. Der Test war ein großer Fehlschlag. Aufgrund technischer Probleme wurden vielerorts die Warnmeldungen viel zu spät verschickt. Das System war durch Absprachefehler überlastet. [...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle:
https://www.businessinsider.de/politik/d...push-1626778400

Anm.:
Die NINA-Warn-App verwende ich schon seit Jahren, funktioniert bislang reibungslos und
hat den größten Umfang an Warn-, Benachrichtigungs- sowie Weiterleitungsfunktionen.
Auch Warnungen des Deutschen Wetterdienstes kommen darüber, sodass man auf dessen
App verzichten kann.



Kommentar

Den wichtigsten Punkt hat hier gar keiner angesprochen. Wo waren die Warnmeldungen im Rundfunk und TV?
Es muss doch wohl möglich sein konkrete lokale Warnmeldungen über die TV-Sender, notfalls über Einblendungen
per Insert (Bauchbinde) am unteren Bildschirmrand zu verbreiten. Bei Katastrophen dieser Größenordnung wie der
in der letzten Woche müssten TV-Sender und Radio-Stationen dazu verpflichtet sein Notfall-Meldungen, die sie von
örtlichen oder besser einer übergeordneten Landes- oder Bundeszentrale bekommen sofort auszustrahlen.


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Datenschutz verhindert bislang eine automatische Katastrophenschutzwarnung

#2 von Excubitor , 20.07.2021 23:30

Handelsblatt - "Katastrophenschutz: Datenschutz verhindert bislang die automatische Warnung per SMS"

"In den USA oder Japan gibt es eine Katastrophenwarnung per SMS. Ein Vorbild für Deutschland? Die Debatte, was beim Krisenmanagement verbessert werden muss, läuft.

[...]"

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...nout&li=BBqg6Q9
https://www.handelsblatt.com/politik/deu...k-News_11247984


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