Wie kann man mit einem Gefühl der Angst und/oder Hilflosigkeit umgehen?

#1 von Excubitor , 09.03.2022 20:58

Business Insider - "Ihr fühlt euch von den Nachrichten überwältigt? Woher das Gefühl der Hilfslosigkeit kommt und wie ihr damit umgehen könnt"

"26 Feb 2022

- Die vielen Schlagzeilen über den russischen Angriff auf die Ukraine wirken gerade vielleicht etwas überwältigend für euch.

- Die Psychotherapeutin Nesibe Özdemir erklärt, dass Menschen auf drei verschiedene Arten auf eine Bedrohung reagieren:
Fight, Flight oder Freeze. Sie sagt, es sei es nicht ratsam, sich komplett von den Nachrichten abzuschotten.

- Eine Studie aus 2018 zeigt, dass Selbstfürsorge euer psychisches und physisches Wohlbefinden fördert. Wenn ihr Stress oder
Angst empfindet, solltet ihr euch daher vor allem darauf besinnen, was euch selbst guttut.



[...]

[...] „Auf eine Bedrohung oder Gefahr reagieren Menschen unterschiedlich. Aus dem evolutionären Gesichtspunkt gibt es drei
verschiedene mögliche Reaktionen: fight, flight oder freeze.“ (Anm.: dt. Kampf, Flucht oder Erstarren.)

Wenn ihr in den Fight-Modus kommt, also eher kämpfen wollt, empfindet ihr jetzt gerade wahrscheinlich das Gefühl, euch
irgendwie verteidigen zu wollen. „Diese Menschen werden aktiv, demonstrieren und machen Spendenaufrufe“, sagt Özdemir.

Wer im Flight-Modus ist, versucht wahrscheinlich gerade, vor dem Thema „wegzulaufen“. Dann lenkt ihr euch wahrscheinlich
ab und versucht euch, gar nicht mit der Ukraine und Russland zu beschäftigen. Der Freeze-Modus bedeutet, dass ihr wie
erstarrt seid und im Extremfall resigniert.

„Sicherlich ist es gut, euch von den vielen Schlagzeilen auch einmal abzulenken. Doch das Thema komplett zu vermeiden,
halte ich nicht für ratsam“, sagt Özdemir. Stattdessen sei es besser, aktiv zu werden. Denn so könnt ihr auch wieder das Gefühl
bekommen, ein wenig mehr Kontrolle über die Situation zu haben.

Ein gefühlter Kontrollverlust sei immer mit massiver Angst verbunden, sagt Özdemir. Allerdings solltet ihr versuchen, eure
Emotionen nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen, sondern rational zu hinterfragen, was gerade passiert.

[...]

Der Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid

Wenn wir Mitgefühl empfinden, also wortwörtlich mitfühlen, bedeutet das, dass wir empathisch sind, sagt Özdemir.
„Wir wissen, dass die Menschen in der Ukraine aktuell massiv bedroht sind und fühlen mit ihnen.“ Das mache uns aber nicht
automatisch handlungsunfähig. „Wir können noch immer unseren Alltag bestreiten und aus starkem Mitgefühl kann die
Motivation für Aktivismus – in welcher Form auch immer – entstehen.“

Das sei wiederum nicht der Fall, wenn wir mitleiden statt mitfühlen, sagt Özdemir: „Macht euch bewusst: Für uns hier in
Deutschland herrscht gerade keine aktuelle Bedrohung vor der Haustür. Wenn ihr mitleidet und dadurch handlungsunfähig
werdet, bringt das weder euch noch den vom Krieg bedrohten Menschen etwas.“ Hier eure Emotionen zu akzeptieren und
die eigenen Gedanken zu hinterfragen, um nicht in die Hilflosigkeit zu verfallen, sei wichtig.

Ebenfalls wichtig: Falls euch Kriegssituationen triggern oder ihr Probleme mit Angststörungen habt, dann solltet ihr euch
vielleicht professionelle Hilfe suchen, sagt Özdemir.

Selbstfürsorge ist in diesen Zeiten wichtig

Wenn ihr Stress oder Angst empfindet, solltet ihr euch vor allem darauf besinnen, was euch selbst guttut. Das kann bedeuten,
sich zu einem Filmabend zu verabreden, einen Spaziergang zu machen, euch etwas Leckeres zu kochen, die Wohnung
aufzuräumen oder zu meditieren.

Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigt, dass sich Studenten, die regelmäßige „Self Care“ praktizierten, sowohl psychisch als auch
physisch deutlich besser fühlten als diejenigen, die dies nicht taten. Die Selbstfürsorge bestand hier aus sechs Aspekten:
Ernährung, körperliche Aktivität, zwischenmenschliche Beziehungen, geistiges Wachstum, Stressmanagement und gesundheitliche
Verantwortung
. Wenn ihr euch auf diese Punkte konzentriert und etwas für euch tut, ohne dabei an Russland und die Ukraine zu
denken, kann euch das vielleicht helfen.

Es bringt auch nichts, euch mit anderen zu vergleichen. [...]

[...]"

Siehe vollständig dazu die Quelle:
https://www.businessinsider.de/leben/ueb...push-1645881626


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