Die menschliche Persönlichkeit

#1 von Troubleshooter , 15.09.2020 18:57

Spektrum.de - Psychologie/Hirnforschung - "PERSÖNLICHKEITSMODELLE: Die Facetten unserer Persönlichkeit"

"Menschliches Erleben und Verhalten gründen in einem Mosaik von vielen verschiedenen Eigenschaften. Die Psychologie will herausfinden, welche Dimensionen unser individuelles Profil ausmachen.
von Corinna Hartmann

Menschen sind verschieden. Der erste ist chaotisch und weltoffen, der zweite ordentlich und dickköpfig, der dritte feinsinnig und zurückhaltend. Schon Babys unterscheiden sich von Geburt an in ihrem Temperament. Manche sind eher reserviert, manche schenken selbst Fremden ein strahlendes Lächeln. Und während ein Säugling den ganzen Tag schläft, ist der andere zwischen den Nickerchen hellwach und strampelt, was das Zeug hält.

Aus diesen frühen Unterschieden lässt sich jedoch noch nicht das spätere Wesen vorhersagen. Erst ab etwa drei Jahren haben sich die Temperamentsmerkmale so stabilisiert, dass sie auf die Persönlichkeit im Erwachsenenalter schließen lassen. Spätestens dann zeigt sich die ganze Bandbreite unserer Vorlieben, wie wir die Welt sehen und darin handeln. Die Unterschiede zwischen Menschen sind dabei teils frappierend. Das ist erstaunlich, denn man könnte meinen, im Lauf der Evolution hätte sich ein einziger Bauplan durchgesetzt, der zu optimal angepasstem Verhalten führt. Die Varianz innerhalb einer Spezies stellt jedoch einen wichtigen Überlebensvorteil dar: Ändern sich die Umweltbedingungen, stirbt nicht gleich die ganze Art aus. Außerdem nützt die Vielfalt dem sozialen Gefüge. Wäre jeder der geborene Anführer, gäbe es Probleme.

Wie lässt sich dieses Spektrum menschlicher Wesenszüge erfassen? Einen frühen Versuch starteten die US-amerikanischen Psychologen Gordon Allport und Henry Odbert 1936. Sie verfolgten dabei eine kluge Strategie: Alle in einer Kultur relevanten Persönlichkeitseigenschaften müssten sich in der Sprache niederschlagen, so die Idee. Die gängigen Adjektive, mit denen man eine Person beschreiben kann, spiegeln demnach real existierende Merkmale wider.

[...]

In den darauf folgenden Jahren machten sich verschiedene Psychologen daran, aus diesen eine Übersicht geläufiger und nicht zu stark wertender Begriffe zu erstellen. Mit dem statistischen Verfahren der Faktorenanalyse ermittelten sie aus der umfangreichen Wortliste eine überschaubare Anzahl dahinterliegender Charaktereigenschaften. Treten bestimmte Wesensmerkmale bei Personen häufig gemeinsam auf (etwa »vertrauensvoll«, »aufrichtig«, »mitfühlend«), werden sie zu einem übergeordneten Persönlichkeitsfaktor zusammengefasst (Verträglichkeit), so die Logik der Faktorenanalyse.

Ein Profil aus fünf Dimensionen
Auf diese Weise destillierte man fünf weitgehend unabhängige Persönlichkeitsdimensionen heraus, die »Big Five«: Extraversion (versus Introversion), Neurotizismus (versus emotionale Stabilität), Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Um eine Persönlichkeit grob zu beschreiben, kann man aus den Ausprägungen der fünf Dimensionen ein Profil erstellen. Mehr als 3000 Charaktervarianten lassen sich so unterscheiden. Die fünf Faktoren setzen sich jeweils wiederum aus sechs spezifischeren Merkmalen zusammen. So gilt als extravertiert, wer herzlich, gesellig, durchsetzungsfähig, aktiv, abenteuerlustig und fröhlich ist. Gewissenhafte Menschen sind laut dem Fünf-Faktoren-Modell ordnungsliebend, pflichtbewusst, leistungsbereit, diszipliniert und besonnen. Als neurotisch gilt, wer ängstlich ist, depressiv, impulsiv sowie in sozialen Situationen befangen und emotional verletzlich. Die Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen äußert sich in Aufgeschlossenheit gegenüber Ideen, Ästhetik, Emotionen und Handlungen sowie einer blühenden Fantasie.

Bis heute sind die Big Five das verbreitetste wissenschaftliche Modell der Persönlichkeit und prägen damit unser Verständnis der menschlichen Natur.

[...]

Doch manche Forscher zweifeln daran, dass die Big Five die Nuancen unseres Charakters optimal erfassen, und arbeiten an Alternativen*. Aber was ist eigentlich ein gutes Persönlichkeitsmodell? Drei Qualitätskriterien sind entscheidend. Zum einen braucht das Modell eine gute Vorhersagekraft: Es muss möglich sein, aus dem Persönlichkeitsprofil auf das Verhalten einer Person zu schließen. Wer also laut den Big Five sehr verträglich ist, sollte nicht bei jeder Gelegenheit einen Streit vom Zaun brechen.
Zweitens müssen alle von einem Modell postulierten Faktoren eine einzigartige Facette des Charakters widerspiegeln. Wiederholungen, die keinen weiteren Erkenntnisgewinn bringen (etwa zusätzlich zur Verträglichkeit ein Faktor Friedfertigkeit), möchte man vermeiden. Drittens müssen sich die postulierten Persönlichkeitsfaktoren eindeutig und verlässlich messen lassen, mit einem Fragebogen, der den wissenschaftlichen Gütekriterien genügt.

[...]

Auf Basis des Fünf-Faktoren-Modells lassen sich gute Vorhersagen treffen. So zeigen Metaanalysen, die den Forschungsstand zu einem bestimmten Thema zusammenfassen, etwa Zusammenhänge zwischen den Big Five und der beruflichen Leistung, Scheidungen, dem Wohlbefinden und der Lebenserwartung. Dabei bleibt eine Frage offen: Wo sind die Big Five anwendbar? Findet man die Fünf-Faktoren-Struktur in allen Sprachen der Welt, oder gilt sie nur für die englischsprachigen Kulturkreise?

Ein Modell für alle Kulturen
Auf Letzteres deutet jedenfalls eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 ** hin. Ein internationales Forscherteam um Rachid Laajaj von der Universidad de los Andes in Kolumbien wies nach, dass die Aussagekraft eines gängigen Big-Five-Fragebogens außerhalb von wohlhabenden westlichen Demokratien nachlässt.

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Legten Wissenschaftler Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern jedoch Übersetzungen etablierter Big-Five-Fragebögen vor und führten anhand der Daten erneut eine Faktorenanalyse durch, kristallisierte sich nicht das gewohnte Fünf-Faktoren-Muster heraus. Die Befragten antworteten auf Fragen, die zum gleichen Persönlichkeitsfaktor gehörten, also nicht mehr in der erwarteten Weise.

[...]

Das Sechs-Faktoren-Modell
Immer wieder bestätigten die statistischen Analysen an Stelle der fünf genau sechs Faktoren. Den sechsten und damit neuen elementaren Charakterzug nannten die Forscher »Ehrlichkeit-Bescheidenheit«. Dieser gibt an, wie aufrichtig, fair, bescheiden und genügsam jemand ist. Am anderen Ende des Spektrums finden sich Personen mit negativ besetzten Eigenschaften wie Habgier und Überheblichkeit. Der Faktor steht mit sozialen und politischen Einstellungen und der Kooperationsbereitschaft in Verbindung. Ein verwandtes Konzept stellt die so genannte dunkle Tetrade der Persönlichkeit dar, bestehend aus Machiavellismus, Narzissmus, Sadismus und Psychopathie.

Der Faktor Ehrlichkeit-Bescheidenheit verschafft dem Sechs-Faktoren-Modell, auch genannt »Hexaco«, einen Vorsprung. Es schlägt die Big Five in der Vorhersagekraft, wie Untersuchungen zeigen. Persönlichkeitsprofile, die auf den sechs Faktoren basieren, erlauben etwa bessere Prognosen für Phobien, Psychopathie, Risikobereitschaft, Berufserfolg, Machtstreben und Materialismus. Auch ist damit besser abzusehen, ob jemand zu Straftaten neigt. Der Versuch, diesen neuen Faktor mit Hilfe der Facetten der Big Five nachzubauen, scheiterte. Das Hexaco-Modell blieb der bessere Prädiktor für Delinquenz, darunter Vandalismus, Diebstahl und Verkehrsdelikte.

Fünf Faktoren reichen nicht aus, um den Charakter eines Menschen hinreichend zu beschreiben, sagen deshalb einige Wissenschaftler. Denn auch in anderen Domänen haben die »Big Six« einen Vorsprung: Ein Team um Amber Gayle Thalmayer von der University of Oregon schickten verschiedene Fragebögen ins Rennen, die entweder die Big Five oder die sechs Faktoren des Hexaco-Modells bei gut 200 Studierenden maßen. Mit den erstellten Profilen versuchten sie, Aussagen über Eigenheiten und zukünftiges Verhalten der Studierenden zu treffen, darunter der Notendurchschnitt am Ende des kommenden Semesters, Fehlverhalten, Pünktlichkeit sowie Geselligkeit, die über eine Analyse des Facebook-Profils und der Smartphone-Nutzung erhoben wurde. Die Big Six konnten über alle Prüfgrößen hinweg mit den Big Five mithalten. Beim akademischen Erfolg und dem Hang zum Regelbruch erlaubte das Hexaco-Modell die treffenderen Prognosen.

[...]

Die »Big Two«
Einem anderen Alternativmodell der Persönlichkeit zufolge lassen sich Menschen anhand von nur zwei grundlegenden Eigenschaften charakterisieren: Zielstrebigkeit (agency) und Gemeinsinn (communion). Menschen mit einem starken Gemeinsinn gehören zu den einfühlsamen Tröstern, die Zielstrebigen zu den geradlinigen Machern. Laut einigen Sozialpsychologen nutzen wir diese beiden Merkmale als Maßstab, um Fremde etwa auf einer Party blitzschnell zu kategorisieren. Die Theorie geht auf den US-amerikanische Psychologen David Bakan zurück, der diese 1966 in seinem Buch »The Duality of Human Existence« beschrieb. Demnach achten wir bei der Beurteilung anderer vor allem auf Hinweise für Sanftmütigkeit: Ob jemand Freund oder Feind ist, ist schließlich im Zweifelsfall überlebenswichtig. Verschiedene Wahrnehmungsstudien *** konnten dies bestätigen.

[...]

Die Big Two stellen also im Alltag, besonders im Umgang mit anderen, hilfreiche Kriterien dar. Für die Erstellung differenzierter Persönlichkeitsprofile sind sie jedoch eher ungeeignet.

[...]

Der »Generalfaktor«, der Kern unseres Wesens
Forscher, die auf eine sparsame Betrachtung des Charakters setzen, haben sogar versucht, einen einzigen essenziellen Persönlichkeitsfaktor zu identifizieren: den Kern unseres Wesens sozusagen. Dieser Generalfaktor der Persönlichkeit wird häufig als soziale Erwünschtheit bezeichnet. Sie hängt mit emotionaler Intelligenz, also dem Wissen über das Innenleben anderer zusammen. Ist dieser Faktor stark ausgeprägt, verhält sich der Betreffende stets höflich, umsichtig und ausgeglichen. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich launische, rücksichtslose und streitsüchtige Zeitgenossen. Wie sinnvoll dieser Generalfaktor ist und ob es sich überhaupt um ein bedeutsames Charaktermerkmal handelt, darüber sind sich Forscher allerdings noch uneinig.

»Es gibt nicht eine, zwei drei, vier, fünf oder sechs Persönlichkeitseigenschaften, die irgendwo in uns drinstecken. Vielmehr geht es darum, wie sich der Charakter eines Menschen am besten beschreiben lässt. Je nachdem, welchen Zweck ich damit verfolge, kann ein unterschiedlicher Auflösungsgrad sinnvoll sein«, hält der Psychologe fest. Doch beliebig ist die Auswahl der Wesenszüge nicht. Im Gegensatz zu unseriösen Persönlichkeitstests verraten uns wissenschaftliche Modelle der Persönlichkeit wirklich etwas darüber, was uns unterscheidet – und was uns eint."

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.spektrum.de/news/big-five-si...m_content=heute


* Die Suche nach Alternativen zu den "Big Five":
ScienceDirect/ Elsevier - "Looking beyond the Big Five: A selective review of alternatives to the Big Five model of personality"
ScienceDirect/ Elsevier - "Blick über die Big Five hinaus: Eine selektive Überprüfung von Alternativen zum Big Five-Persönlichkeitsmodell"
https://www.sciencedirect.com/science/ar...191886920301914


** Ein Modell für alle Kulturen- Forschungsbericht:
ScienceAdvances - "Challenges to capture the big five personality traits in non-WEIRD populations"
ScienceAdvances - "Herausforderungen bei der Erfassung der fünf großen Persönlichkeitsmerkmale in Nicht-WEIRD-Populationen"
https://advances.sciencemag.org/content/5/7/eaaw5226


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Charisma und Persönlichkeit außergewöhnlicher Menschen

#2 von Excubitor , 11.09.2021 21:59

Business Insider - "Einem ehemaligen FBI-Agenten zufolge zeichnen diese fünf Eigenschaften außergewöhnliche Menschen aus"

"08:21, 11 Sep 2021

- Was macht einen Menschen außergewöhnlich? Mit dieser Frage hat sich der ehemalige FBI-Agent und Buchautor Joe Navarro in einem Artikel für den Nachrichtensender „CNBC“ gewidmet.

- Seine Beobachtungen zeigen, dass bestimmte Menschen nicht deshalb außergewöhnlich sind, weil sie einen hohen Bildungsstandard haben, ein gutes Einkommen oder ein Talent.

- Vielmehr sind außergewöhnliche Menschen sehr diszipliniert, können gut beobachten und kommunizieren, handeln beherrscht und sind mit sich im Reinen.


Es gibt Menschen, die sich von anderen abheben. Menschen, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie einen Raum betreten. Etwa weil sie unglaublich viel wissen, oder aber weil sie sehr einfühlsam sind. Die das gewisse Extra haben, die uns inspirieren und Respekt einflößen. Sie dienen uns als Vorbilder oder Mentoren. Mutter Teresa war so ein Mensch oder Albert Einstein – aber auch Familienmitglieder, Freunde, Vorgesetzte oder Kollegen können solche außergewöhnlichen Menschen sein.

Was aber macht sie so außergewöhnlich? Welche Eigenschaften haben sie gemein? Mit dieser Frage hat sich der ehemalige FBI-Agent Joe Navarro in einem Beitrag für den Nachrichtensender „CNBC“ beschäftigt. Mehr als 40 Jahre hat er als Agent das menschliche Verhalten erforscht. Mittlerweile ist er als Buchautor und Spezialist für Körpersprache bekannt. Seine Beobachtungen zeigen: Außergewöhnliche Menschen sind dies nicht etwa, weil sie einen hohen Bildungsstandard haben, viel Geld oder ein verstecktes Talent. Vielmehr, so sagt er, seien es fünf Eigenschaften, die sie so besonders machten.

1. Selbstdisziplin

Menschen, die sehr selbstdiszipliniert sind, schaffen es durch ihr Engagement und ihre Neugierde, das Beste aus sich herauszuholen, schreibt Navarro. Als Beispiel nennt er in seinem Artikel Usain Bolt – den schnellsten Menschen, der je gelebt hat. Dieser habe seinen Status nicht etwa nur durch sein sportliches Talent erreicht, sondern durch eiserne Selbstdisziplin. Er opferte sich auf, konzentrierte sich auf sein Ziel und arbeitete unerlässlich. [...]

Zur Selbstdisziplin gehört Navarro zufolge aber auch, um seine Stärken und Schwächen zu wissen. Nur dann hat man ein Gespür dafür, ob man einen guten oder schlechten Tag hat, wann es besser ist, die Führung anderen zu überlassen, oder wie man sich den eigenen Dämonen stellen kann.

Die gute Nachricht ist: Selbstdisziplin können wir uns aneignen. Ihr müsstet nur bereit sein, an euch zu arbeiten. Fragt euch, was ihr selbst tun könnt, um eine Veränderung herbeizuführen. Welches Wissen braucht ihr, um eure Ziele zu erreichen? Wie könnt ihr euch durch Bücher, einen Mentor oder zum Beispiel einen Online-Kurs verbessern?

2. Beobachtungsgabe

Beobachten sei mehr als einfach nur hinzuschauen, schreibt Navarro in dem Beitrag. Beim Beobachten nutzten wir alle unsere Sinne, um unsere Umgebung und vor allem andere besser zu verstehen. Das erfordere zwar viel Anstrengung, würde aber auch aufschlussreicher sein.

Menschen, die gut beobachten können, wüssten zum Beispiel, wonach andere suchten, was ihre Absichten sind und welche Erklärungen es für ihr Verhalten geben könnte. Gute Beobachter könnten laut Navarro erfolgreich Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und hätten außerdem gelernt, ihre Beobachtungen richtig einzuordnen und zu bewerten.

3. Kommunikationstalent

Menschen kommunizieren ständig. Durchschnittlich 16.000 Wörter sagt ein Mensch pro Tag. Das zeigt eine Studie aus dem Jahr 2007, die der Linguist Matthias Mehl von der Universität von Arizona in Tucson durchgeführt hat. Wir reden also sehr viel. Wer es schafft, auf die richtige Art und Weise zu kommunizieren, schreibt Navarro, der erfährt Bewunderung. Wer dagegen schlecht kommuniziert, erzeugt Zweifel oder sogar Ärger.

Dafür, wie gute Kommunikation gelingen kann, nennt er in dem Artikel vier wichtige Schritte:

Sprecht zuerst Gefühle an. Das ist wichtig. Wir können nicht klar denken, solange unausgesprochene Emotionen in uns oder unserem Gegenüber brodeln. Dafür sei es wichtig, die Körpersprache des anderen lesen zu können. Wie das funktioniert, erklärt Navarro in seinem Buch „Sehen, was andere denken“. Spielt jemand zum Beispiel ständig mit seinen Haaren, versucht er sich zu beruhigen oder will Zeit überbrücken. Aus einer angespannten Stirn lässt sich Stress ableiten. Ein vorgetäuschtes Lächeln lässt sich daran erkennen, dass die Muskeln rund um die Augen inaktiv bleiben. Ist es dagegen echt, ziehen wir die Wangen hoch und es bilden sich Fältchen unter den Augen.

Baut eine Beziehung zu eurem Gegenüber auf. Das gelingt, indem ihr Empathie und Fürsorge zeigt. Diese könnt ihr laut Navarro verbal oder nonverbal ausdrücken: zum Beispiel durch einen warmen Händedruck bei der Begrüßung.

Reagiert zeitnah. Wer sofort auf Anrufe oder Mails antwortet, zeige Wertschätzung, schreibt Navarro. Auch wenn das Gespräch etwas Unangenehmes beinhaltet, solltet ihr es nicht aufschieben.

Hört richtig zu. Achtet nicht nur darauf, was jemand sagt, sondern auch auf welche Weise. In welcher Reihenfolge tauchen die Wörter auf? Erwähnt jemand bestimmte Details besonders oft? Wiederholt unser Gegenüber besonders oft ein Thema, so Navarro, kann das Aufschluss über ungelöste Probleme geben.

4. Die Fähigkeit beherrscht zu handeln

Wie wir handeln, zeigt, wer wir wirklich sind, was uns wichtig ist und wie wir über andere denken. Unsere Handlungen können wir nur dann vollständig beherrschen, wenn wir uns vorher die drei bisher beschriebenen Eigenschaften angeeignet haben:

Selbstbeherrschung ermöglicht es uns, in bestimmten Situationen nicht impulsiv zu reagieren, sondern auf die Art, wie wir wollen und wie es für uns nützlich ist.

Eine gute Beobachtungsgabe hilft uns, Situationen im Kontext zu verstehen, damit wir angemessen handeln können.

Durch Kommunikation erhalten wir wichtige Informationen, die uns eine Richtung für unser Handeln weisen.

Bevor außergewöhnliche Menschen eine Entscheidung treffen, würden sie sich laut Navarro folgende Fragen stellen: Schafft meine Handlung Vertrauen? Bringt sie einen Mehrwert? Beeinflusse ich damit andere positiv? Kommt sie anderen zugute?

5. Psychologisches Wohlbefinden

Psychologisches Wohlbefinden ist ein Zustand, in dem unsere emotionalen und körperlichen Bedürfnisse befriedigt sind. Es ist die Grundlage für unsere mentale und körperliche Gesundheit und bestimmt so gut wie alles in unserem Leben: von der Wahl unserer Beziehungen bis dahin, welche Produkte wir am liebsten im Supermarkt kaufen. Wenn es uns seelisch gut geht, dann blühten wir auf, schreibt Navarro.

Da wir alle auf psychologisches Wohlbefinden ausgelegt seien, brauchte es dafür laut dem ehemaligen FBI-Agenten keine große Geste – ein beruhigendes Wort, eine Dankes-Notiz, ein Lächeln oder der Hinweis darauf, mal eine Pause zu machen, reiche schon. Es sei der Punkt, an dem Selbstbeherrschung, gute Beobachtung, Kommunikation und Handlung aufeinandertreffen würden. Navarro schreibt, es helfe uns, genau das wahrzunehmen und herbeizuführen, was uns am besten dabei unterstützt, unerwünschte Gefühle wie Stress, Angst oder Sorgen zu reduzieren."

Siehe vollständig dazu die Quelle:
https://www.businessinsider.de/leben/cha...menschen-aus-a/


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