Vital.de - "22. APRIL 2022 - Entzündungswerte im Blut: Was diese 3 Parameter bedeuten"
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Was sind Entzündungswerte?
Entzündungen sind die Immunantworten unseres Körpers auf Stressoren und Reize. Solche Reize sind etwa von außen
eindringende Bakterien, Viren, Pilze oder andere Krankheitserreger. Vermehren diese sich im Körper, springt unser
Abwehrsystem ein und bekämpft sie. Dabei treten typische Entzündungserscheinungen auf. Klassischerweise braucht
es zur Feststellung einer akuten Entzündung weder Arzt noch Blutuntersuchung, denn Entzündungen machen sich
bemerkbar etwa durch
- Schmerzen an der entzündeten Stelle oder Region
- Rötung
- Schwellung
- Wärme und Hitze an der entzündeten Stelle
Handelt es sich aber um Entzündungen im Körper mit diffusen, unkonkreten Begleiterscheinungen wie Fieber, Müdigkeit,
Krankheitsgefühl und genereller körperlicher Abgeschlagenheit, müssen Ärzte gezielt auf die Suche nach der möglichen
Ursache gehen. Dabei helfen ihnen Entzündungswerte im Blut. Hat unser Körper nämlich mit Krankheitserregern oder
anderen inneren Reizfaktoren zu kämpfen, befinden sich mehr Abwehrstoffe unseres Immunsystems im Blut. Die Menge
solcher Immunzellen kann dann Aufschluss darüber geben, welche Art Entzündung vorliegen kann oder wie weit
fortgeschritten eine Entzündung im Körper ist. Die Auswertung der Entzündungsmarker im Blut kann dann den Blick der
behandelnden Ärzte auf bestimmte Organe lenken, um der Entzündungsursache auf die Spur zu kommen.
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Entzündungswerte: Diese 3 Marker sollten Sie kennen
1. CRP
Einer der wichtigsten Entzündungswerte im Blut ist das C-reaktive Protein, kurz CRP. Es gehört zur Gruppe der
Pentraxine. Dies sind Eiweißkörper, die speziell zur Immunabwehr gebildet werden. Pentraxine sind sehr vielfältig und
haben unterschiedliche Funktionen bei der Bekämpfung von Erregern und Reizungen. Das C-reaktive Protein nun hat die
Aufgabe, fremdartige Zellen und Gewebeschäden im Körper zu markieren. Durch diese Markierungen erst können andere
Zellen des Immunsystems Erreger und Reizungen gezielt bekämpfen. CRP wird in der Leber gebildet und in das Blut
abgegeben, wann immer Reizungen im Körper festgestellt werden. Ist der CRP-Wert im Blut erhöht, können Ärzte bereits
nach möglichen Entzündungsursachen suchen, noch bevor überhaupt andere Symptome wie Fieber auftreten. Eine weitere
Besonderheit des CRP-Werts: bakterielle Infektionen lassen den Wert wesentlich stärker ansteigen als Virusinfektionen.
Anhand dieses Entzündungsmakers können Ärzte also schlussfolgern, ob Bakterien oder Viren für Entzündungen
verantwortlich sind und ob eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll ist oder nicht.
Bei gesunden Menschen liegt der Normalwert des CRP zwischen 5 und 10 Milligramm pro Liter Blutserum. Leichte
Entzündungen können die Werte bis 50 Milligramm pro Liter Blutserum erhöhen. Bei CRP-Werten bis 100 Milligramm
pro Liter Blutserum liegen schwere Entzündungen im Körper vor.
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2. Leukozyten
Leukozyten sind auch als weiße Blutzellen bekannt und wichtiger Teil des Immunsystems. Sie dienen der Aufgabe,
körperfremde Stoffe unschädlich zu machen. Damit wehren sie Bakterien, Viren, Pilze, Umweltgifte und alle anderen
fremdartigen Strukturen ab, die in unseren Körper eindringen. Die weißen Blutzellen werden im Knochenmark aus
Stammzellen gebildet. Bevor sie aber ihrer Abwehrfunktion nachgehen können, müssen die Leukozyten lernen, was
überhaupt körperfremde Schadstoffe und Krankheitserreger sind. Dazu werden sie in Organen wie Milz, Mandeln,
Knochenmark oder Lymphknoten geprägt und erhalten wichtige Informationen, die bei der späteren Abwehrfunktion
hilfreich sind. Sind besonders viele Leukozyten im Blut enthalten, wissen Ärzte, dass das Immunsystem gegen
Eindringlinge kämpft und Entzündungsherde zu beseitigen versucht.
Gesunde Erwachsene haben zwischen 4.000 und 10.000 weiße Blutzellen pro Mikroliter Blut. Erhöhte Leukozyten-Werte
können ein Hinweis auf bakterielle Infektionen, lokale Entzündungen oder sogar Leukämie sein.
3. Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
Entzündungen im Körper können auch anhand der Geschwindigkeit geschlussfolgert werden, mit der sich entnommenes
Blut im Labor in Blutplasma und feste Blutbestandteile teilt. Dafür wird dem entnommenen Blut im Labor ein
Gerinnungshemmer hinzugefügt, damit das Blut im Teströhrchen nicht stockt und sich verfestigt. Nach einer Stunde wird
dann abgelesen, wie viele rote Blutkörperchen sich abgesenkt haben und wie groß der Anteil des klaren Blutplasmas ist.
Dies gibt Aufschluss über mögliche Entzündungen im Körper, denn Entzündungen sorgen für eine beschleunigte Blutsenkung.
Der BSG-Messwert dient aber noch nicht zur konkreten Feststellung der Entzündungsursache. Blutvergiftungen etwa
beschleunigen die Blutsenkungsgeschwindigkeit.
Bei Frauen sind BSG-Werte von 6 bis 30 Millimeter pro Stunde normal. Für Männer gelten 3 bis 20 Millimeter pro Stunde als
Normalbereich.
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Siehe dazu die Quelle:
https://www.vital.de/gesundheit/entzuend...eter%20bedeuten