SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen

#1 von Excubitor , 07.08.2020 20:51

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Atemnot und Lungenstechen - "Bin ständig erkältet": 4 Patienten sprechen über Folgen ihrer Covid-19-Erkrankung"
"[...]

Zweifel, ob Patienten wieder fit werden

Langzeitfolgen bei einer Infektionskrankheit mit Pneumonie wie Covid-19 sind laut Robert-Koch-Institut nichts Ungewöhnliches. So äußerte kürzlich die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) sogar Zweifel daran, dass Covid-19-Genesene wieder gänzlich fit werden. Bilder aus dem Computertomographen zeigten, dass viele Patienten mehr oder weniger starke Lungenschäden aufwiesen, heißt es.

„Ein Teil der Patienten wird langfristig Probleme entwickeln. Ich denke schon, dass wir hier sekundär durch Covid-19 auch neue Krankheitsbilder generieren“, meint auch Clemens Wendtner, der in der München Klinik Schwabing die ersten deutschen Corona-Patienten behandelte.

Erfahrungsberichte und Studien lassen Langzeitfolgen vermuten

Mithilfe von Obduktionen, Studien und Erfahrungsberichten ermittelten Ärzte und Wissenschaftler bereits folgende mögliche Langzeitfolgen:

Langfristige Lungenschäden: Augsburger Ärzte hatten vor kurzem Bilder von Obduktionen veröffentlicht. Die Lungen mancher Corona-Opfer sahen darin löchrig wie Schwämme aus. Das führten die Mediziner nicht auf die Beatmung, sondern auf das Virus selbst zurück.

Chinesische Mediziner stellten sogar eine Untersuchung vor, nach der rund 90 Prozent der schweren Corona-Fälle auch Monate später noch starke Lungenschäden aufwiesen.

Herzschäden: In einer Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums hieß es Mitte Mai, dass bei Covid-19 zunehmend verschiedene Herz-Kreislauf-Komplikationen und Folgeerkrankungen zu erwarten seien. Mediziner hatten eine gestörte Blutgerinnung bei Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen beobachtet. Vermutlich sind Entzündungen der Blutgefäße daran schuld.

Das verdickte Blut löst Thrombosen aus. Die Folge sind verschiedene Herz-Kreislauf-Komplikationen wie ein Herzinfarkt oder eine Herzinsuffizienz. Groß ist durch eine höhere Thromboseneigung auch das Risiko für einen Schlaganfall.

Fatigue: Laut einer italienischen Studie ist anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung die häufigste Nachwirkung einer Covid-19-Erkrankung. Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, brauchten mindestens drei bis vier Wochen, bis sie sich wieder einigermaßen fit fühlten. Wer Sauerstoff zur Unterstützung der Atmung brauchte, klagt sehr oft und lang über fehlende Kraft und geringe Leistungsfähigkeit.

Neurologische Schäden: Bei einigen Patienten wurden nach einer Erkrankung zudem schwere neurologische Erkrankungen sichtbar: Enzephalopathien, die sich laut Peter Berlit, dem Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, in Unruhe und Verwirrtheit ausdrückten und auch die Leistung des Gedächtnisses beeinträchtigten. Er fürchte, dass solche Einschränkungen auch über einen längeren Zeitraum bleiben könnten.

Geruchsstörungen:
Untersuchungen zeigten, dass viele Covid-19-Patienten während der Erkrankung zwar die Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter und salzig unterscheiden konnten, nicht aber Aromen, für die ein Zusammenspiel mit dem Geruchssinn nötig ist. "Beobachtungsstudien zeigen, dass sich diese Problematik in zwei bis drei Wochen bei der Mehrzahl der Patienten zurückbildet", sagt der Neurologe Berlit. In etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle bleibe die Störung länger bestehen. Inwieweit der Geruchs- und Geschmacksverlust tatsächlich eine Langzeitfolge sei, müsse demnach noch weiter beobachtet werden.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.focus.de/gesundheit/news/ate...d_12294182.html


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SARS-CoV-2-Befall der Nieren erhöht Risiko für akutes Nierenversagen

#2 von Excubitor , 19.08.2020 17:52

Spektrum.de - "COVID-19: Coronabefall der Nieren erhöht Risiko für akutes Nierenversagen"
"Das Coronavirus kann laut einer Hamburger Studie auch die Nieren von Patienten befallen und das Sterblichkeitsrisiko erhöhen. Mediziner des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) untersuchten die Nieren von 63 an Covid-19 verstorbenen, meist älteren Patienten, wie die Klinik am Dienstag mitteilte.

Bei 60 Prozent von ihnen fanden die Forscher Sars-CoV-2 in dem Organ. Das Team konnte auch zeigen, dass der Nachweis von Coronaviren in den Nieren mit einem erhöhten Risiko für ein akutes Nierenversagen einherging. Bei Patienten, die vor ihrem Tod ein akutes Nierenversagen erlitten hatten, war die Niere in 72 Prozent der Fälle befallen, bei den übrigen in 43 Prozent.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.spektrum.de/news/coronabefal...m_content=heute


Die Hamburger Studie, veröffentlicht am 17.08.2020, finden Sie unter:
The Lancet - "SARS-CoV-2 renal tropism associates with acute kidney injury"
The Lancet - "SARS-CoV-2-Nierentropismus ist mit einer akuten Nierenverletzung verbunden"
https://www.thelancet.com/journals/lance...1759-1/fulltext


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"Neuro-Covid" kann jeden treffen

#3 von Excubitor , 25.08.2020 22:43

GMX News Ratgeber Gesundheit&Fitness - "Spätfolgen von SARS-CoV-2: "Neuro-COVID" kann jeden Infizierten treffen"

"Aktualisiert am 25. August 2020, 11:49 Uhr

Geruchs- und Geschmacksstörungen zählen zu den ersten Symptomen von COVID-19. Häufig verschwinden sie, doch manchmal verbleiben sie über Monate. Spätfolgen von SARS-CoV-2 können Immunsystem, Gehirn und Nerven betreffen. Ein Überblick.

Seit längerem ist bekannt, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 nicht nur der Lunge, sondern auch weiteren Organen wie Nieren und Herz zusetzen kann. Und je länger die Pandemie andauert, desto häufiger beobachten Ärzte Spätfolgen einer überstandenen Infektion.

Viele Patienten klagen noch lange über Müdigkeit, Gelenkschmerzen oder Kurzatmigkeit. Auch kehrt der durch das Virus verlorene Geschmacks- und Geruchssinn in einigen Fällen vorerst nicht zurück.


Von solchen Spätfolgen sind nicht nur stationär behandelte Patienten betroffen. "Das Auftreten von Beschwerden nach einer COVID-19-Erkrankung ist prinzipiell nicht an die Krankheitsschwere gebunden", sagt Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, im Gespräch mit unserer Redaktion.

[...]

Neurologische Folgen auch bei zuvor gesunden Patienten
Hinweise darauf, wie häufig durch SARS-CoV-2 verursachte Spätfolgen auftreten, gibt eine auf dem Portal der Fachzeitschrift "Journal of the American Medical Association" (JAMA) veröffentlichte Studie aus Italien. Hierfür wurden Patienten beobachtet, die mit schweren COVID-19-Verläufen im Krankenhaus behandelt wurden.

Die Studie ergab, dass in 87 Prozent der Fälle nach der Entlassung noch Beschwerden vorlagen. Mehr als 50 Prozent litten unter anhaltender Müdigkeit, mehr als 40 Prozent unter Atemnot. Jeder Zehnte hatte noch Kopfschmerzen oder Geschmacksstörungen und fünf Prozent klagten über regelmäßigen Schwindel.

Als Folgen einer schweren COVID-Erkrankung beobachten Ärzte zudem neurologische Erkrankungen wie Psychosen, Lähmungen oder Entzündungen am Gehirn und der Hirnhaut.
In Einzelfällen tritt auch das Guillain-Barré-Syndrom auf. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Nerven, die zu Lähmungen an Beinen, Armen, am Rumpf, aber auch bei der Atmung führen kann. Zu diesen Problemen kommt es nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie nicht nur bei Patienten, die der Risikogruppe angehören, sondern auch bei solchen, die vor ihrer Infektion vollkommen gesund waren.


Studien zu "Neuro-COVID" laufen
Die beschriebenen Beschwerden wurden von Ärzten mittlerweile als "Neuro-COVID" klassifiziert und in verschiedene Schweregrade unterteilt. Wie häufig das Krankheitsbild tatsächlich auftritt, muss noch untersucht werden.

[...]

So schädigt SARS-CoV-2 Gehirn und Nerven
Dafür, wie die Erkrankung die Nerven schädigt, gibt es verschiedene Erklärungen. Zwar kann das Coronavirus über die Nase den Riechnerv schädigen und auf diese Weise ins Gehirn gelangen. Dabei kommt es aber nur in seltenen Fällen durch das Virus zu einer direkten Entzündung im Nervensystem, erklärt Berlit.

Vielmehr sieht er drei Ursachen verantwortlich für das Entstehen neurologischer Schädigungen bei COVID-19-Patienten: "Zum einen kann es durch eine schwere Lungenentzündung zu einem massiven Sauerstoffmangel kommen, der das Gehirn schädigt", sagt der Neurologe.

Zweitens könne es zu einer stark gesteigerten Immunantwort des Körpers als Reaktion auf das Virus kommen. "Diese führt zur Bildung von Antikörpern, die sich nicht nur gegen das Virus, sondern auch gegen körpereigene Gewebe richten", sagt Berlit.

Dabei ist das Nervensystem besonders empfindlich. "Es kann zu Schäden an den Nervenzellen im Gehirn sowie an den peripheren Nerven kommen." Durch eine solche Reaktion des Immunsystems kann aber auch der Herzmuskel geschädigt werden, wie die Deutsche Herzstiftung informiert.

Drittens kann es durch die Infektion mit SARS-CoV-2 zu einer Steigerung der Gerinnung kommen. "Die Folge ist eine deutlich erhöhte Thrombose-Neigung, die wahrscheinlich einen Teil der Schlaganfälle in Zusammenhang mit COVID-19 erklärt", sagt Berlit. Diese hinterlassen häufig dauerhafte Schäden wie Lähmungen, Sprach- oder Bewusstseinsstörungen.

Durch die Gerinnungssteigerung werden zudem Thrombosen und Gefäßverschlüsse wie ein Herzinfarkt wahrscheinlicher. Bei solchen Erkrankungen drohen immer auch bleibende Schäden.


Ausführlich dazu siehe die Quelle (mit weiteren Nachweisen):
https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/...reffen-35014212


Die Studie, veröffentlicht am 09.07.2020, finden Sie unter:
Journal of the American Medical Association (JAMA) - "Persistent Symptoms in Patients After Acute COVID-19"
Journal of the American Medical Association (JAMA) - "Anhaltende Symptome bei Patienten nach akutem COVID-19"
https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2768351


Kommentar
Ein ansehnliches Repertoire, dass dieses Virus an schweren Spätfolgen nach sich ziehen kann, und das auch dann, wenn man zuvor vollkommen gesund war. Das sollte den immer noch "Corona-Ungläubigen" als ernste Warnung dienen.
Es kann grundsätzlich jeden und in jeder Schwere treffen ...


Bleiben Sie gesund !


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So tödlich ist SARS-CoV-2/ Covid-2019 tatsächlich

#4 von Excubitor , 10.09.2020 17:51

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Die Corona-Trends des Tages - Sterberaten-Bilanz nach 9 Monaten: Jetzt zeigt sich, wie tödlich Corona tatsächlich ist"

"[...]

Covid-Trend 1: Die Sterberate stabilisiert sich im niedrigen einstelligen Bereich.
Wie tödlich ist das Coronavirus? Diese Frage treibt die Welt seit Beginn der Pandemie um. Niemand konnte mit Sicherheit einschätzen, wie hoch der Anteil der Virus-Infizierten sein würde, denen der Erreger so schwer zusetzt, dass sie daran oder zumindest damit sterben würden.

Sowohl eine ähnlich niedrige Sterblichkeitsrate wie bei einer Influenza-Grippe (0,1 bis 0,2 Prozent) wurde diskutiert als auch eine sehr hohe Todesrate wie bei der Sars-Pandemie 2002/03. Die weltweite Sterberate lag damals bei knapp zehn Prozent der Infizierten. Selbst Analogien zum Mers-Ausbruch im arabischen Raum mit einer Sterblichkeitsrate von fast 35 Prozent standen im Raum.

Nach einem Dreivierteljahr Corona-Pandemie ist die Lage inzwischen besser einzuschätzen: Die Sterblichkeitsrate hat sich in den meisten Ländern auf einem niedrigen einstelligen Niveau eingependelt. Weltweit liegt sie seit dem Ausbruch der Pandemie Anfang des Jahres bei 3,3 Prozent. Das geht aus Daten der Datenplattform „Our World in Data“ hervor. Deutschlandweit liegt sie bei 3,7 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht das nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität weltweit insgesamt 903.698 Corona-Toten (Stand: 10.09.20, 8.30 Uhr).

[...]

Ausführlich dazu und zu weiteren Trends siehe die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/die...tter_GESUNDHEIT


Kommentar
Wenngleich sich die Sterblichkeitsquote mittlerweile eingependelt zu haben scheint, was sich im Herbst/ Winter aber wieder ändern kann, so ist diese, verglichen mir einer Influenza (Grippe) immer noch deutlich höher, derzeit um das mehr als 15-fache ...


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Das Post-Covid-Syndrom

#5 von Excubitor , 18.09.2020 17:36

GMX News > Ratgeber > Gesundheit & Fitness - "Post-COVID-Syndrom: Die Spätfolgen einer Corona-Erkrankung"

"Von
Angelika Mayr

Aktualisiert am 18. September 2020, 15:51 Uhr

Eine Infektion mit dem Coronavirus dauert laut dem Robert Koch-Institut (RKI) im Schnitt etwa zwei bis sechs Wochen. Doch immer mehr Betroffene erzählen, dass sie auch nach nur einer leichten COVID-19-Infektion noch wochenlang erschöpft sind. Mediziner sprechen hier von dem Post-COVID-Syndrom. Was steckt dahinter?

Viele Menschen, die an COVID-19 erkrankt waren, klagen auch lange nach überstandener Infektion über Beschwerden. Auch das RKI berichtet von Studiendaten, die darauf hindeuten, dass "an COVID-19 Erkrankte auch nach Wochen beziehungsweise Monaten noch Symptome aufweisen können, obwohl keine akute Erkrankung mehr vorliegt".

Ärzten bereitet das Post-COVID-Syndrom Sorgen. Wir fragten den Wiener Neurologen Dr. Michael Stingl über mögliche Ursachen und was das Post-COVID-Syndrom mit anderen Infektionskrankheiten gemeinsam hat.

Herr Stingl, was könnten die Ursachen des Post-Covid-Syndroms sein?

Michael Stingl: Zuerst muss man hier trennen: Einerseits gibt es nach COVID-19 oft klar erkennbare Schädigungen wie beispielsweise der Lunge, die dann eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit bewirken. Andererseits gibt es Patienten, bei denen keine Organschäden nachzuweisen sind und die trotzdem anhaltend beeinträchtigt sind. Diese Probleme treten oft bei Menschen mit nur sehr milden COVID-19-Verläufen auf. Es gibt dann immer wieder Hinweise auf eine Fehlfunktion des autonomen Nervensystems. Das kennt man auch von Menschen mit ME/CFS, also mit dem Chronischen Fatigue Syndrom. Insofern scheint das keine für SARS-CoV-2 spezifische Reaktion zu sein.

Was genau im Körper bei COVID-19-Symtomen passiert, ist unbekannt.

Was kann das Virus alles im Körper auslösen und damit den Genesungsverlauf hinauszögern?

Was genau im Körper von Menschen mit anhaltenden Symptomen passiert, ist noch unbekannt. Es ist eben wichtig, zwischen denen mit und ohne nachweisbarer Organschädigung zu unterscheiden. Ein immunologisches Problem scheint aber naheliegend: Es gibt ja auch bei ME/CFS verschiedene Hypothesen, von chronischen Virusinfekten bis hin zu Autoimmunreaktionen. Bei Letzterem hält das Abwehrsystem des Körpers die eigenen Zellen oder das eigene Gewebe für fremd und greift es an. [...]

Warum wird durch Corona auch das Nervensystem geschädigt?

Eine direkte Schädigung des Nervensystems durch SARS-CoV-2 ist nur in extrem seltenen Fällen nachgewiesen worden. Viele der neurologischen Probleme, die durch eine Infektion auftreten, sind indirekt. Dazu zählen zum Beispiel Schlaganfälle, die durch eine veränderte Blutgerinnung ausgelöst werden, genauso wie immunologische Probleme wie das Guillain-Barré-Syndrom, eine entzündliche Erkrankung der Nerven. Durch einen Sauerstoffmangel kann es bei schwerem Lungenbefall auch zu Schäden am Gehirn kommen. Inwieweit neurologische Veränderungen bei langen COVID-19-Verläufen eine Rolle spielen, ist unklar. Es gibt aber bei einigen Betroffenen Hinweise auf eine Fehlfunktion des autonomen Nervensystems.

[...]

Warum kann das Chronische Fatigue Syndrom (ME/CFS) auch danach auftreten?

ME/CFS tritt in etwa 70% der Fälle im direkten Anschluss an einen meist viralen Infekt auf. Meist kann es keinem Erreger klar zugeordnet werden. Es scheint sich aber um eine nicht für ein bestimmtes Virus spezifische immunologische Fehlreaktion zu handeln. So ist es natürlich denkbar, dass sich ME/CFS auch im Anschluss an COVID-19 entwickeln könnte.

Hierfür müssen die Symptome aber definitionsgemäß mindestens sechs Monate vorhanden sein. Das wesentliche Merkmal von ME/CFS ist eine ausgeprägte Belastungsintoleranz: Hierbei kommt es nach einer teilweise banalen körperlichen oder kognitiven Anstrengung zu einer massiven Verschlechterung des Zustands. Ein großer Teil der Betroffenen ist dann nicht arbeitsfähig. Viele sind ans Haus und teilweise sogar an das Bett gebunden. Messbare Parameter zum Nachweis gibt es leider noch nicht. Ich hoffe, dass COVID-19 hier zur Forschung beitragen wird.

Betroffene neigen zu Schwindelgefühl

Was haben Sie noch bei Ihren Patienten festgestellt?

Bei meinen Patienten mit ME/CFS finde ich sehr oft Fehlfunktionen des autonomen Nervensystems – ähnlich wie sie auch jetzt für lange COVID-19-Verläufe beschrieben wurden. Hier steht vor allem die Kreislaufregulation im Vordergrund. Denn viele Betroffene beschreiben wiederholten Schwindel und eine Neigung zum Kollaps. Längeres Stehen ist oft kaum oder gar nicht möglich. Hier ist es wichtig, einen Schellong-Test zu machen, also die Kreislauffunktionen zu testen. Wieso es zu Fehlfunktionen kommt, ist noch unklar.

Bei vielen Betroffenen findet sich aber eine sogenannte Small Fiber Neuropathie – diese Nervenfasern steuern das autonome Nervensystem. Dazu wurden bei etwa 30% der Patienten auch Autoantikörper gegen Rezeptoren beschrieben, die für die Steuerung der autonomen Funktion wichtig sind. Inwieweit das auch für lange Covid-19-Verläufe gilt, kann man momentan noch nicht sagen.

Was raten Sie Ihren Patienten?

Bei Beschwerden nach einem Virusinfekt, die über mehrere Wochen und Monate anhalten, ist es natürlich wichtig, nach den Ursachen zu suchen. Ich habe durch meine Beschäftigung mit ME/CFS schon einige Menschen gesehen, die mich ein bis drei Monate nach dem Virusinfekt wegen anhaltender Erschöpfung aufgesucht haben. Hier habe ich dann sehr oft autonome Funktionsstörungen, beispielsweise Probleme mit der Kreislaufregulation, gefunden. Auf diese Dinge muss unbedingt geachtet werden.

Wenn man bemerkt, dass sich der Zustand nach einer Aktivität verschlechtert, ist das Pacing notwendig: Die eigenen Grenzen sollten dann abgeschätzt und eine deren Überschreitung verhindert werden. Dies wurde jahrelang ignoriert, was bei vielen Betroffenen zu einer anhaltenden Verschlechterung geführt hat. Ich bin froh, dass sich dies bei COVID-19 nun etwas zu ändern scheint.

Weiterführende Literatur: Das NICE im Vereinigten Königreich hat darauf hingewiesen, dass auf Pacing geachtet werden soll. Auch im British Medical Journal wurde ein Artikel über das Management von Long Covid veröffentlicht. Dort wird explizit gesagt, dass die Steigerung der Aktivität nur dann sinnvoll ist, wenn sie auch toleriert wird."

Mehr dazu unter:
https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/...ankung-35092354


Die weiterführende Literatur finden Sie unter

The BMJ -"NICE cautions against using graded exercise therapy for patients recovering from covid-19"
The BMJ - "NICE warnt vor einer abgestuften Bewegungstherapie bei Patienten, die sich von Covid-19 erholen"
https://www.bmj.com/content/370/bmj.m2912

Artikel-Korrektur unter:
https://www.bmj.com/content/370/bmj.m2933

sowie unter

The BMJ - "Practice - Practice Pointer - Management of post-acute covid-19 in primary care"
The BMJ - "Übungszeiger- Üben - Management von postakutem Covid-19 in der Grundversorgung"
https://www.bmj.com/content/370/bmj.m302..._campaign=usage


Siehe zum Thema auch schon oben:
SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen


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Autoimmunreaktion auf SARS-CoV-2 könnte schweren Verlauf von Covid-2019 auslösen

#6 von Excubitor , 04.10.2020 18:43

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Neue Studie: Autoimmunreaktion könnte schwere COVID-19-Verläufe auslösen"

"Von
Nina Bürger
Aktualisiert am 04. Oktober 2020, 14:37 Uhr

[...]

Forscherteam untersucht Blutproben von 987 Menschen

Dass durch eine überschießende Autoimmunreaktion Antikörper gebildet werden und diese Komplikationen bei COVID-19-Patienten auslösen, vermuten führende Ärzte und Wissenschaftler schon länger.

Die Arbeit eines internationalen Forscherteams des Howard Hughes Medical Institute an der New Yorker Rockefeller University bestärkt diese Annahme nun und nennt konkrete Stoffe und Zusammenhänge. Für die Studie einer Gruppe um den Infektionsgenetiker Jean-Laurent Casanova wurden Blutproben von 987 Menschen mit einer schweren COVID-19-Erkrankung untersucht.

Bei zehn Prozent der Betroffenen wurden sogenannte Autoantikörper identifiziert, die den körpereigenen Stoff Interferon angreifen und behindern. Bei Interferonen handelt es sich um Proteine, die antiviral wirken und das Immunsystem stimulieren.

"Das bedeutet, dass mindestens zehn Prozent der kritischen COVID-19-Verläufe von einer Autoimmunreaktion gegen das eigene Immunsystem ausgelöst werden", so Casanova gegenüber dem Fachmagazin "Science", in dem die Studie veröffentlicht wurde.

Autoantikörper kommen häufiger bei Männern und Älteren vor

Diese Autoantikörper wurden ausschließlich bei schwer erkrankten Patienten nachgewiesen. Im Blut der aus 663 Personen bestehenden Kontrollgruppe mit milden oder asymptomatischen Verläufen wurden sie nicht gefunden.

Zudem fiel auf, dass die Autoantikörper in 95 von 101 Fällen bei Männern festgestellt wurden. Auch das Alter scheint dabei ein Faktor zu sein: So war jeder zweite Infizierte mit Autoantikörpern über 65 Jahre alt. Beide Aspekte könnten Hinweise darauf geben, warum ältere Menschen und Männer häufiger schwerer durch das Virus Sars-CoV-2 erkranken.

Empfehlung: Infizierte auf Interferon-Antikörper testen

Aus dem Ergebnis der Studie leitet Casanova einige direkte Handlungsempfehlungen ab. So sollten auf das Virus positiv getestete Personen auch gleich auf die Antikörper untersucht werden. Dann wüsste man, dass bei diesen Patienten eine erhöhte Gefahr für einen schweren Krankheitsverlauf besteht.

Zudem könnte das Entfernen der Antikörper aus dem Blut dabei helfen, COVID-19-Symptome zu lindern, so Casanova. Auch sei bei der Therapie mit Plasma-Spenden Vorsicht geboten. Wenn diese Interferon-hemmende Antikörper enthalten, könnte das der behandelten Person mehr schaden als nutzen.

Die Forscher vermuten zudem, dass auch weitere Faktoren wie Diabetes oder Arthritis die Bildung von Autoantikörper begünstigen und so den Verlauf von COVID-19 negativ beeinflussen könnten.

Genetische Mutationen stören Immun-Antwort

Auch genetische Mutationen, die die Funktion des Interferons stören, könnten zu einer schädlichen Autoimmunreaktion führen. Das zeigt eine weitere Studie eines internationalen Forscherteams, ebenfalls erschienen im Fachmagazin "Science". Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang von genetischen Veränderungen und der Auto-Immunantwort. Für Ihre Untersuchung betrachteten sie 13 Genabschnitte.

Diese waren bereits dafür bekannt, das Betroffene mit einer Mutation ein Risiko für komplizierte Krankheitsverläufe, etwa bei der Influenza, tragen. Auch bei 23 der 659 untersuchten Patienten mit schwerer COVID-19-Erkrankung wurden die Forscher an dieser Stelle fündig: Die Untersuchten hatten an acht Genabschnitten seltene Mutationen. Zudem waren ihre Interferon-Spiegel sehr niedrig. Daraus ergibt sich, dass möglicherweise in 3,5 Prozent der untersuchten Fälle ein genetisch bedingter Interferon-Mangel die Krankheit erschwert hat. [...]

Weitere Registerstudien zu COVID-19 nötig

Insgesamt erklären die im Frühjahr gestarteten beiden Studien fast 14 Prozent der untersuchten, schweren COVID-19-Fälle. Das Ergebnis bietet wichtige Hinweise auch darauf, an welchen Stellen es sich lohnt, unbedingt weiterzuforschen. Um sichere Aussagen treffen zu können, sind allerdings weitere Studien notwendig. [...]"

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/corona...loesen-35139258


Die Forschungsberichte zu den Studien finden Sie unter:

Science News - Wissenschaftsnachrichten

The Rockefeller University - "Scientists trace severe COVID-19 to faulty genes and autoimmune condition"
The Rockefeller University - "Wissenschaftler führen schweres COVID-19 auf fehlerhafte Gene und Autoimmunerkrankungen zurück"
https://www.rockefeller.edu/news/29183-s...mune-condition/

Forschungeberichte zu den Studien:

1.
Science - ScienceMag.org - "RESEARCH ARTICLE - Auto-antibodies against type I IFNs in patients with life-threatening COVID-19"
Science - ScienceMag.org - "FORSCHUNGSARTIKEL - Autoantikörper gegen Typ-I-IFNs bei Patienten mit lebensbedrohlichem COVID-19"
https://science.sciencemag.org/content/e...science.abd4585

2.
Science - ScienceMag.org - "RESEARCH ARTICLE CORONAVIRUS - Inborn errors of type I IFN immunity in patients with life-threatening COVID-19"
Science - ScienceMag.org - "FORSCHUNGSARTIKEL CORONAVIRUS - Angeborene Fehler der IFN-Immunität vom Typ I bei Patienten mit lebensbedrohlichem COVID-19"
https://science.sciencemag.org/content/e...abd4570/tab-pdf


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zuletzt bearbeitet 24.10.2020 | Top

Neue Studie: SARS-CoV-2 kann auch das Herz direkt angreifen

#7 von Excubitor , 24.10.2020 20:19

Business Insider Deutschland - "Studie zeigt: Corona kann direkt das Herz angreifen — nicht nur die Lunge"

"Ein aktueller Artikel des US-Kardiologen Eric Topol, der am 23. Oktober in dem Fachmagazin Science veröffentlicht wurde, bringt gerade Erstaunliches zu Tage. Was bislang viele dachten — nämlich, dass es sich bei Covid-19 vor allem um eine Atemwegserkrankung handele — kontert Topol: Der Forscher, der am renommierten Scripps Institut im kalifornischen La Jolla arbeitet, hat Daten zusammengestellt, die beweisen, dass Covid-19 nicht nur die Lunge, sondern auch direkt das Herz angreifen kann.

Anders als die Corona-Erkältungsviren, die sich nicht auf die Herzzellen heften können, kann das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 schwere Herzschäden auslösen — wie zum Beispiel eine Herzentzündung, eine Vernarbung von Herzgewebe, einen Zustand, der dem Herzinfarkt ähnelt, Rhythmusstörungen sowie akutes Herzversagen bis hin zum Tod.

Virus kann Herzzellen zerstören

Nach Ansicht des Kardiologen Topol können diese Komplikationen zeitweise selbst dann auftreten, wenn nur milde oder keinerlei Symptome von Covid-19 erkennbar sind. Die neusten Ergebnisse aus Untersuchungen an jungen Sportlern, bei denen es zu Todesfällen kam, haben Wissenschaftler auf den Plan gerufen. Noch sei zu wenig über diese Form der „unsichtbaren“ Corona-Erkrankung bekannt, wenn von außen keine Anzeichen von Erkältung, Husten, Kopfschmerzen oder Fieber erkennbar sind, aber das Herzgewebe befallen ist.

Die vier Coronaviren, die eine „normale“ Erkältung auslösen, wurden nie in Verbindung mit Herzerkrankungen gebracht. Ebenso berichteten Ärzte selten von SARS-Patienten, die Herzbeschwerden entwickelt haben. Der Unterschied liegt bei Sars-CoV-2 in der Struktur des Virus, die es ihm erlaubt, an mehr Gewebezellen des Körpers anzudocken als herkömmliche Erkältungsviren oder SARS. In Herzzellen dringt das Virus durch die so genannten ACE2-Bindestellen, von denen im Herzen unendlich viele vorhanden sind. Sie befinden sich aber auch in anderen Organen. Erkennt das Virus diese „Eingangstür“, kann es in Herzzellen gelangen und sie zerstören.

[...]"

Mehr dazu im vollständigen Artikel unter:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/med...m19N?li=BBqgbZL


Den Forschungsartikel dazu finden Sie unter:
Science - ScienceMag.org - "COVID-19 can affect the heart"
Science - ScienceMag.org - "COVID-19 kann das Herz beeinflussen"
https://science.sciencemag.org/content/370/6515/408


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Die Sieben Varianten von Covid-2019 bei mildem Krankheitsverlauf

#8 von Excubitor , 03.11.2020 22:54

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Wiener Studie - Milder Verlauf, verschiedene Symptome: Das sind die sieben Varianten von Covid-19"

"Dienstag, 03.11.2020, 20:01

Von Schnupfen bis hin zu neurologischen Ausfällen: Eine Sars-CoV-2-Infektion kann eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome verursachen. Doch wie Forscher der Medizinischen Universität Wien nun herausfanden, steckt eine gewisse Ordnung hinter den Verlaufsformen.

Die Coronavirus-Infektion manifestiert sich offenbar in sieben verschiedenen Erkrankungsformen, wie eine Studie enthüllt. Demnach treten bei mildem Verlauf von Covid-19 bestimmte Symptomgruppen meist zusammen auf. So stehen bei einigen Patienten grippale Symptome im Vordergrund, bei anderen die Lunge oder die Verdauung. Die für die Coronavirus-Infektion typischen Geruchs- und Geschmacksstörungen scheinen zudem vor allem Menschen mit einem "jungen" Immunsystem zu treffen.

Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann ganz unterschiedliche Gewebe und Organe in unserem Körper befallen – von Atemwegen und Lunge über Blutgefäße, Darm und Herz bis hin zum Nervensystem und Gehirn. Entsprechend vielseitig können die Symptome sein. So gibt es Patienten, die grippeähnliche Symptome wie Husten und Fieber zeigen, andere leiden dagegen unter Bauchschmerzen, neurologischen Ausfällen oder auch unter unbemerkter Luftnot.

Wiener Forscher untersuchten Corona-Langzeitschäden anhand von Blutproben

[...]

Symptome treten in bestimmten Kombinationen auf

Dabei zeigte sich: Die Symptome beim milden Verlauf von Covid-19 sind keineswegs zufällig, sondern treten meist in bestimmten Kombinationen auf. Diese Symptomgruppen deuten darauf hin, dass es sieben verschiedene Erkrankungsformen bei mildem Covid-19-Verlauf gibt. [...]

Die sieben Erkrankungsformen

Die erste Covid-19-Variante ist demnach durch grippale Symptome gekennzeichnetFieber, Erschöpfung und Husten. Eine zweite Form zeigt sich eher durch Schnupfensymptome mit Schnupfen, Niesen, trockenem Hals und Verstopfung der Nase. Die dritte Covid-Variante äußert sich dagegen nur oder vorwiegend durch Gelenk- und Muskelschmerzen, eine vierte durch ausgeprägte Augen- und Schleimhautentzündungen.

Einen fünften Symptomkomplex bilden Lungenprobleme mit Lungenentzündung und Kurzatmigkeit. Bei der sechsten Form leiden die Betroffenen primär an Magen-Darm-Problemen mit Durchfall, Übelkeit und Kopfweh. Die siebte Erkrankungsform schließlich bildet der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns. "Bei letzterer Gruppe konnten wir feststellen, dass vom Geruchs- und Geschmacksverlust vermehrt Personen mit einem 'jungen Immunsystem', gemessen an der Anzahl der erst kürzlich aus dem Thymus ausgewanderten T-Lymphozyten betroffen sind", erklärt Pickl.

Immunologische Veränderungen noch nach zehn Wochen

Gleichzeitig ergaben die Blutanalysen, dass Covid-19 lange nachweisbare Veränderungen im Immunsystem und Blut der Rekonvaleszenten hinterlässt - eine Art immunologischen Fingerabdruck. Auch zehn Wochen nach der Infektion waren bei den ehemaligen Patienten einige Abwehrzellen hochreguliert, während andere verringert blieben. [...]

Menschen, die bereits mit Corona infiziert waren, haben weniger weiße Blutkörperchen

So wiesen die Covid-Rekonvaleszenten vermehrt Gedächtniszellen auf und ihre zytotoxischen CD8+-T-Zellen blieben stark aktiviert. Deren Aufgabe ist es unter anderem, von Viren befallene Zellen abzutöten. Auch Antikörper-produzierende Immunzellen waren im Blut der Rekonvaleszenten vermehrt vorhanden – je stärker das Fieber des Betroffenen war, desto höher waren auch die Antikörperspiegel gegen das Virus ausgeprägt.

"Gleichzeitig sind die regulatorischen Zellen stark vermindert – das ist ein gefährlicher Mix, der auch zu einer Autoimmunität führen könnte", erklärt Pickl. Zudem hatten die Rekonvaleszenten deutlich weniger neutrophile Granulozyten im Blut. [...]

Erklärung für einige Spätfolgen?

Möglicherweise können diese immunologischen Veränderungen auch einige der Covid-19-Spätfolgen erklären helfen. Denn viele Patienten leiden noch Wochen nach vermeintlich überstandener Infektion unter Erschöpfung, neurologischen Symptomen oder Herzproblemen. Sogar Diabetes-Typ-1 und Parkinson könnten durch Covid-19 ausgelöst oder zumindest begünstigt werden, wie einige Studien nahelegen.

[...]"

Quelle: Medizinische Universität Wien

Dieser Artikel wurde verfasst von Nadja Podbregar"

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/coronavi...d_12615091.html

Den Forschungsbericht zur Studie der Universität Wien dazu finden Sie unter:

Allergy - "Immunological imprint of COVID‐19 on human peripheral blood leukocyte populations"
Allergy - "Immunologischer Abdruck von COVID-19 auf menschliche Leukozytenpopulationen im peripheren Blut"
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/all.14647

Anm: Allergy ist die Kurzbezeichnung für das "European Journal of Allergy and Clinical Immunology"


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5 Gene begünstigen schweren Covid-2019-Verlauf

#9 von Excubitor , 14.12.2020 23:14

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Hemmen die Immunabwehr - Lösen Entzündungsreaktion aus: Diese 5 Gene begünstigen schweren Corona-Verlauf"

"Montag, 14.12.2020, 17:07

Auch jüngere Menschen können schwere Covid-19-Verläufe erleiden und landen auf der Intensivstation. Laut Forschern können bestimmte Genvarianten Entzündungsreaktionen fördern und damit die Immunabwehr bei Covid-19 hemmen.

Genetisch vorbelastet: Forscher haben fünf Genvarianten identifiziert, die einen schweren Verlauf von Covid-19 begünstigen könnten. Eines dieser Gene fördert Entzündungsreaktionen wie den Cytokinsturm, der selbst jüngere Patienten auf die Intensivstation bringt. Eine andere Genvariante hemmt die Freisetzung des Immunbotenstoffs Interferon. Das Positive jedoch: Es gibt bereits Wirkstoffe, die einige dieser Effekte ausgleichen können, [...]

Die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 trifft nicht jeden gleich schwer: Einige bekommen kaum Covid-19-Symptome, während andere auf der Intensivstation um ihr Leben kämpfen. Und selbst bei milderen Verläufen gibt es sieben verschiedene Symptomkomplexe. (Anm.: Siehe dazu den vorhergehenden Beitrag in diesem Themenstrang) Woher diese Unterschiede kommen, ist jedoch erst in Ansätzen geklärt. So spielt der individuelle Immuntyp eine Rolle, aber auch einige Gene scheinen die Anfälligkeit für Covid-19 zu erhöhen, darunter ein Blutgruppen-Gen sowie ein von den Neandertalern geerbtes Genstück.

Lösen Entzündungsreaktion aus: Diese 5 Gene begünstigen schweren Corona-Verlauf

Welche Gene das Risiko für einen besonders schweren Verlauf von Covid-19 erhöhen, hat nun ein Team um Studienleiter Kenneth Baillie von der University of Edinburgh näher untersucht. "Es gibt starke Belege dafür, dass sich der schwere Verlauf von Covid-19 qualitativ von milden Erkrankungsformen unterscheidet, selbst bei Patienten im Krankenhaus", erklären die Forscher. Das betreffe sowohl die Schwere der Lungenschäden wie auch das Risiko für einen Cytokinsturm – eine potenziell tödliche Überreaktion des Immunsystems.

Für ihre Studie durchmusterten die Forscher das Erbgut von 2.244 schwerkranken Covid-19-Patienten aus 208 britischen Intensivstationen und verglichen die DNA-Sequenzen mit dem in einer Datenbank gespeicherten Genom von tausenden Kontrollpersonen aus der breiten Bevölkerung. Sie wollten wissen, ob es Genvarianten gibt, die bei den schwerkranken Patienten überproportional häufig vorkommen.

Schwerer Corona-Verlauf: Fünf signifikant veränderte Gene

Und tatsächlich: "Wir haben fünf Gene identifiziert, deren Expression sich signifikant von der der Kontrollen unterschied", berichten Baillie und sein Team. "Damit haben wir neue und hochplausible genetische Faktoren für lebensbedrohliche Verläufe von Covid-19 entdeckt." Die bei den Patienten veränderten Gene IFNAR2 und OAS1 sind mit der angeborenen Immunabwehr verknüpft, die Gene TYK2, DPP9 und CCR2 mit schweren Entzündungsprozessen.

Konkret spielen die Gene IFNAR2 und OAS1 beispielsweise eine wichtige Rolle für die Ausschüttung von Interferonen – antiviralen Botenstoffen, die die Immunabwehr aktivieren. "Die Interferone stimulieren die Freisetzung vieler essenzieller Komponenten der frühen Wirtsabwehr gegen die virale Infektion", erklären de Forscher. Die Patienten mit schwerem Covid-19 tragen jedoch oft eine Variante dieses Gens, die diese Wirkung abschwächt.

Gen fördert Cytokinsturm - kann aber gehemmt werden

Eine weitere Genvariante könnte erklären, warum selbst jüngere Covid-19-Patienten manchmal schwer erkranken und einen Cytokinsturm entwickeln. Eine Schlüsselrolle dafür spielt möglicherweise das Gen TYK2. Ist es überaktiv, fördert dies Entzündungsreaktionen und kann auch den Cytokinsturm mitverursachen. Auch bei einigen Autoimmunkrankheiten wie der rheumatoiden Arthritis ist dieses Gen anomal aktiv.

Das Positive daran: Es gibt bereits Medikamente, die die von dem TYK2-Gen produzierten Januskinase-Enzyme hemmen. Einer davon ist der seit 2017 für die Behandlung von Rheuma zugelassene Wirkstoff Baricitinib. Baillie und seinem Team plädieren nun dafür, zu testen, ob er auch gegen die lebensbedrohlichen Entzündungsreaktionen bei Covid-19 wirkt.

Neue Ansätze für Therapien

Nach Ansicht der Forscher eröffnet das Wissen um diese fünf Gene nun neue Optionen für die Behandlung schwerkranker Covid-19-Patienten, aber auch für die rechtzeitige Erkennung besonders gefährdeter Menschen. So kommt mindestens eine der neu identifizierten Genvarianten möglicherweise häufiger bei Menschen afrikanischer Herkunft vor. Sollte sich dies bestätigen, könnte dies erklären, warum diese vor allem in den USA und Großbritannien häufiger schwere Verläufe von Covid-19 entwickeln.

Gleichzeitig liefert die Studie neue Therapieansätze: "Einige dieser genetischen Zusammenhänge könnten direkt zu therapeutischen Ansätzen führen, die beispielweise die Interferon-Ausschüttung anregen, die Infiltration der Lunge verhindern oder schädliche Entzündungs-Reaktionen unterbinden", schreiben sie. "Unsere Ergebnisse erhellen, welche Wirkstoffe an der Spitze der Liste für klinischen Testungen stehen sollten. Da wir immer nur wenige Mittel auf einmal prüfen könne, könnte die Wahl der richtigen Kandidaten tausende von Leben retten", erklärt Baillie. (Nature 2020; doi: 10.1038/s41586-020-03065-y)

Quelle: University of Edinburgh

Dieser Artikel wurde verfasst von Nadja Podbregar"

Siehe dazu vollständig die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/hem...tter_GESUNDHEIT


Den Forschungsbericht zur Studie finden Sie unter:

Nature.com - "Genetic mechanisms of critical illness in Covid-19"
Nature.com - "Genetische Mechanismen kritischer Erkrankungen bei Covid-19"
https://www.nature.com/articles/s41586-020-03065-y


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Forscher verstehen jetzt warum es zu "Neuro-Covid" kommt

#10 von Excubitor , 13.01.2021 19:54

FOCUS ONLINE Gesundheit/ scinexx - "War bislang ein Rätsel- "Forscher verstehen nun, warum manche Covid-Patienten neurologische Symptome zeigen"

"Mittwoch, 13.01.2021, 17:02

[...]

Spezifisches Immunprofil: Warum hat eine Corona-Infektion nur bei manchen Patienten neurologische Folgen? Darauf könnten Forscher nun eine Antwort gefunden haben. Demnach weisen Covid-19-Patienten mit neurologischen Komplikationen im Nervenwasser veränderte und geschwächte Immunzellen auf. Das deutet auf eine geschwächte Immunantwort des Nervensystems hin – und könnte bei der Früherkennung helfen.

Viele Menschen, die am Coronavirus Sars-CoV-2 erkranken, erleben nicht nur die Auswirkungen auf die Lunge, sondern auch auf das Nervensystem. Das Virus kann über den Riechnerv ins Gehirn gelangen und dort Hirnzellen und Nerven befallen. Selbst wenn die sonstigen Symptome mild ausfallen, sind neurologische Folgen keine Seltenheit. Dazu zählen Geruchs- und Geschmacksstörungen, Hirnentzündungen und -schädigungen, die zu neurologischen und psychiatrischen Auffälligkeiten führen, sowie Schlaganfälle.

In der Fachwelt werden diese Symptome als Neuro-Covid zusammengefasst. [...]

Neuro-Covid-Patienten weisen erschöpfte T-Zellen und veränderte weiße Blutkörperchen auf

Jetzt liefert eine Studie neue Hinweise. Forscher um Michael Heming von der Universität Münster haben das Nervenwasser von acht Patienten mit neurologischen Covid-19-Symptomen untersucht. Das Immunzellprofil der Rückenmarksflüssigkeit verglichen sie mit dem von Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, viraler Hirnentzündung oder nicht-entzündlich erhöhtem Hirndruck.

Das Ergebnis: Neuro-Covid-Patienten wiesen spezifische Veränderungen bei den Immunzellen im Nervenwasser auf, die sich deutlich von allen anderen untersuchten Krankheiten unterschieden. Ihre Monozyten, die einen Teil der Weißen Blutkörperchen ausmachen, waren zum Teil dedifferenziert, hatten also einen Teil ihrer typischen Eigenschaften wieder zurückgebildet.

Die T-Zellen, die zur spezifischen Abwehr gehören, zeigten Anzeichen von „Erschöpfung“. Dieses Phänomen ist unter anderem von chronischen Erkrankungen und Krebs bekannt, wenn die T-Zellen so lange mit einem Antigen konfrontiert werden, dass ihre Reaktion nach und nach schwächer wird. Auch die Entzündungsmarker im Nervenwasser der Covid-19-Patienten waren erhöht, allerdings weniger als bei Menschen mit viraler Hirnentzündung. Das Sars-CoV-2-Virus selbst konnten die Forscher nicht im Nervenwasser nachweisen.

Nervenspezifische Immunantwort vermindert

„Zusammenfassend deutet das auf eine verminderte Immunantwort im Nervensystem auf Sars-CoV-2 hin“, erklärt Hemings Kollege Gerd Meyer zu Hörste. Frühere Studien hatten zwar schon ähnliche Veränderungen im Blut von Patienten mit schweren pulmonalen Verläufen gezeigt. Die neuen Daten aus dem Nervenwasser belegen nun jedoch, dass auch bei ansonsten milden Verläufen die nervenspezifische Immunantwort geschwächt sein kann.

]„Das Irritierende an Covid-19 ist ja gerade, dass auch Betroffene mit ganz leichten Krankheitsverläufen zum Teil schwere neurologische Symptome entwickeln können", kommentiert Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Die Studie zeigt nun einen möglichen Grund dafür auf: „Unsere Daten deuten darauf hin, dass neurologische Symptome und Folgeerkrankungen somit keine reinen ‚Nebenerscheinungen‘ einer schweren pulmonalen Covid-19-Erkrankung sind, sondern eine eigenständige Entität darstellen könnten“, so Meyer zu Hörste.

Erkenntnisse könnten bei Früherkennung helfen

Die Erkenntnis, dass die Immunantwort im Nervenwasser von Neuro-Covid-Patienten abgeschwächt ist, liefert somit eine mögliche Erklärung für das Krankheitsbild. Unter Umständen könnte sie sogar bei der Früherkennung helfen:„Möglicherweise lässt sich dann nach einer Nervenwasseranalyse nach Infektion mit Sars-CoV-2 schon vorhersagen, ob der Betroffene neurologische Symptome entwickeln wird“, sagt Hemings Kollege Heinz Wiendl.

Allerdings ist die Gewinnung von Nervenwasser aus dem Rückenmark ein sehr invasiver Eingriff, der für die Patienten nicht nur unangenehm ist, sondern auch Risiken birgt. Aus eben diesem Grund konnten die Autoren auch nur Patienten in die Analyse einbeziehen, bei denen ohnehin aus medizinischen Gründen Nervenwasser entnommen werden musste. Allein zu wissenschaftlichen Zwecken wäre der Eingriff nicht zu rechtfertigen gewesen, weshalb an der Studie keine Covid-19-Patienten ohne neurologische Symptome teilnahmen.

[...] Um die Ergebnisse zu bestätigen, sind jedoch weitere, größere Studien erforderlich. (Immunity, 2020; doi: 10.1016/j.immuni.2020.12.011)

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nadja Podbregar"

Siehe dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/war...d_12863621.html


Zu "Neuro-Covid" im Detail siehe auch den Beitrag
SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen
sowie zum "Post-Covid-Syndrom"
SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen


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So häufig sind Langzeitfolgen bei einer Infektion mit SARS-CoV-2

#11 von Excubitor , 31.01.2021 19:09

Quarks.de - "So häufig sind Langzeitfolgen bei einer Corona-Infektion"

"Nach zwei Wochen ist eine Corona-Infektion meist vorbei. Doch viele Menschen sind dann weder geheilt noch belastbar. Sie klagen auch nach Monaten über Atemprobleme, Müdigkeit und Schmerzen."

Lesen Sie ausführliche, verständliche und vor allem seriöse Artikel zu den Themenbereichen

- Covid-19 schädigt auch bei milden Verläufen
- Langzeitschäden betreffen einen großen Teil der Infizierten
- Wie soll es weiter gehen?


unter der Quelle
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin...-und-was-nicht/

sowie hier im Forum unter den inhaltlich unterschiedlichen Links
SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen (Schäden bei mildem Verlauf)
SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen ("Neuro-Covid")
SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen (Neues zu "Neuro-Covid")
SARS-CoV-2/Covid-2019 und die gesundheitlichen Folgen ("Post-Covid-Syndrom")


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"Corona zerstört den Körper wie ein Waldbrand"

#12 von Excubitor , 03.02.2021 19:53

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Genesen, aber nicht gesund - Klinikchef über Phänomen Long Covid: "Corona zerstört den Körper wie ein Waldbrand"

Mittwoch, 03.02.2021, 13:42

[...]

Genesen heißt oft nicht gesund – diese traurige Erkenntnis setzt sich im Nachgang einer durchgemachten Corona-Infektion mehr und mehr durch. FOCUS Online hat darüber mit Andreas Stallmach gesprochen. Er ist Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena und Leiter der dortigen Post-Covid-Ambulanz.

FOCUS Online: Patienten, die unter Corona-Folgeschäden leiden, klingen oft verzweifelt, weil sie auch Monate nach überstandener Infektion nicht richtig auf die Füße kommen. Wie schnell kann jemand, der sich bei Ihnen in der Ambulanz meldet, Hilfe erwarten?

Andreas Stallmach: Es kann leider durchaus sechs bis acht Wochen dauern, bis wir einen Termin anbieten können. Das Erfreuliche ist: Manche Patienten rufen dann kurz vorher noch mal an und sagen, inzwischen geht es mir deutlich besser, ich glaube, ich brauche den Termin nicht mehr.

Aber auch andersrum beobachten wir Entwicklungen. Patienten, denen es wieder gut ging und bei denen es dann unerwartet zu einer dramatischen Verschlechterung kommt. Hier reagieren wir mit Notfall-Terminen. Insgesamt können wir die vielen Anfragen seit Monaten nur schwer bewältigen. Ich bin froh, dass sich bundesweit immer mehr Häuser – nicht nur Unikliniken übrigens, auch Rehabilitationseinrichtungen und Schwerpunktpraxen – dem Thema Post-Covid widmen.

Sie haben Ihre Ambulanz vergleichsweise früh eröffnet, im letzten August. Da haben Sie bestimmt bereits eine Menge Erfahrung mit Post-Covid sammeln können?

Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Erfahrungsprozess und lernen jeden Tag dazu. Noch immer sind wir über so manche Konstellationen oder Befunde überrascht. Zunächst auf der Intensivstation: Die Zahl junger Patienten nimmt insgesamt zu. Sogar Kinder müssen dort betreut werden. Aber auch auf der Normalstation gibt es unerwartete Befunde, Konstellationen, die wir noch bis eben für nicht möglich erachtet haben.

Zweitinfektionen zum Beispiel. Fälle, in denen sich das Virus über längere Zeit in Körpernischen versteckt und dann wird es aus unerklärlichen Gründen reaktiviert. Auch die Arbeit in der Ambulanz war und ist in vielerlei Hinsicht überraschend. Unser ältester Patient war 84 Jahre, der jüngste 17 Jahre alt.

Dass so viele junge Menschen uns aufsuchen, hatten wir nicht erwartet. Das mittlere Alter unserer Patienten ist 51 Jahre. Das heißt: Die eine Hälfte ist über, die andere unter 51 Jahre alt. 51 Jahre – das ist doch noch „in den besten Jahren“. Die Annahme, dass das Post-Covid-Syndrom schwerpunktmäßig alte oder auch nur vorerkrankte Menschen betrifft, trifft somit nicht zu.

Wie häufig ist denn das Syndrom?

Nach acht, neun Monaten Erfahrung mit diesem neuen Krankheitsbild wissen wir: 60 bis 70 Prozent der Covid-Patienten, die stationär behandelt wurden, haben mit Folgeproblemen zu tun. Bei denjenigen, die wegen der Infektion nicht ins Krankenhaus mussten, sind etwa 20 Prozent betroffen.

Das Spektrum der Symptome ist breit. Wirklich stark betroffen und deutlich in der Lebensqualität eingeschränkt sind 20 bis 30 Prozent der einst stationären Patienten und etwa zehn Prozent derer, die einen vergleichsweise leichten Verlauf hatten.

Versteht man inzwischen denn besser, wieso der eine so zu kämpfen hat und der andere nicht?

Im Moment müssen wir leider weiter damit leben, dass wir dieses Phänomen nicht vollständig erklären können. Insgesamt ist uns das Krankheitsbild von Covid-19 über die Zeit vertrauter geworden. Manches, was anfänglich angenommen wurde, musste korrigiert werden.

Zunächst dachte man, Covid-19 sei so etwas wie eine „schwere Lungenentzündung“. Diese Einschätzung war falsch. Vielmehr ist Covid-19 eine Erkrankung, durch die sämtliche Organe des Patienten geschädigt werden können, und das auch langfristig. Das Virus tritt über den oberen Respirationstrakt, die Atemwege, in den Körper ein, vermehrt sich dort und löst dann so etwas wie eine „Gefäßentzündung“ im Körper aus. Sämtliche Gefäße und damit alle Organe im Körper können betroffen sein.

Häufig kommt es zu Herzmuskelentzündungen, Vernarbungen in der Lunge; aber auch neurologische Störungen bis hin zum Schlaganfall beobachten wir.
Da kommen junge Menschen, 18 oder 20 Jahre alt, mit einer Lähmung des Armes oder des Beines. Im Rahmen der Untersuchungen finden wir zunächst die besagten Gefäßentzündungen. Erst im zweiten Schritt sehen wir, was dahintersteckt, nämlich eine Covid-19-Erkrankung.

Entzündliche Prozesse in den Gefäßen sind die eine Komponente der Erkrankung. Eine zweite ist, dass Covid-19 über eine überschießende Aktivierung der körpereigenen Abwehr zu Organschäden führen kann. Das Virus scheint eine Kaskade im Immunsystem auszulösen, ähnlich einer Autoimmunerkrankung.

Ein bisschen kann man sich das vorstellen wie bei einem Waldbrand, bei dem die Feuerwehr, unser Immunsystem, ein „Gegenfeuer“ legt. Das Gegenfeuer gerät außer Kontrolle, vielleicht bläst der Wind plötzlich in eine andere Richtung. Und dann verbrennt der ganze Wald. Ein Stück Wald, das bis eben manchmal noch völlig gesund und intakt war.

[...]

Tatsächlich bemühen wir uns um den breiten Blick, wir versuchen, den ganzen Menschen zu sehen. Warum hat jemand noch Wochen oder Monate nach einer überstandenen Infektion Beschwerden? Vieles ist denkbar. Die Symptome können direkt mit der Infektion zu tun haben, indirekt sein oder aber auch rein gar nichts damit zu tun haben.

Es kann sein, da kommt jemand zu uns, der vor drei Monaten an Corona erkrankt war und dem es immer noch nicht gut geht. Und dann stellt sich im Rahmen von Untersuchungen ein Dickdarmtumor heraus. Außer der zeitlichen Komponente gar kein Zusammenhang mit Covid also. Es ist wichtig, die Patienten nicht mit Scheuklappen zu betrachten, den Blick zu öffnen, wie gesagt. Dazu gehört für mich auch, von vorschnellen Antworten auf die vielen Fragen Abstand zu nehmen.

Wenn Sie sagen, die Post-Covid-Beschwerden können eine direkte oder auch eine indirekte Folge der Infektion sein – können Sie das genauer erklären?

Eine gute Frage und eine unbefriedigende Antwort: Nehmen wir die Psyche, die in der Folge der Virusinfektion belastet sein kann. Symptome wie gesteigerte Ängstlichkeit, Konzentrationsstörungen oder Depressionen können spezifische Covid-Symptome sein. Oder aber sich auch indirekt aus der Verarbeitung der Krankheit erklären.

Wo wir den genau krankmachenden Mechanismus von Covid-19 noch immer nicht verstanden haben, ist die Erklärung der Folgeerkrankungen ebenfalls schwierig, das muss man klar sagen. Vieles ist noch eine Art von „herantasten“.

Ist das nicht zusätzlich belastend für die Patienten, wenn Sie sie hier ein Stück weit im Ungewissen lassen?

Zum ehrlichen Umgang gibt es keine Alternative. Die Patienten da abholen, wo sie sind – darum geht es. Für viele ist es wichtig, überhaupt mal gehört zu werden. „Sei froh, du hast es doch überstanden“, das müssen sich manche wieder und wieder anhören. Nach dem Motto: „Stell dich nicht so an“.

Aber so ist es eben nicht. Post-Covid-Beschwerden sind nicht eingebildet, sie müssen ernst genommen werden, und schon allein dadurch, dass wir uns in der Sprechstunde Zeit nehmen, helfen wir vielen. Wir können nicht alles erklären – sicher, so manch einer, der zu uns kommt, würde vielleicht gerne etwas anderes hören. Aber wir versuchen, die Patienten nicht alleine zu lassen.

Wie genau gehen Sie vor?

Wir versuchen die Probleme der Patienten zu verstehen. Wir fragen die Lebensqualität ab. Schlafstörungen sind ein Punkt. Wir erfassen den körperlichen Leistungsstand und schauen, ob ein chronisches Erschöpfungssyndrom, die sogenannte Fatigue, vorliegt. Auch Depressionen können das Problem sein.

Zum Thema: Charité-Professorin Scheibenbogen - Phänomen Corona-Fatigue: Covid-19-Genesene leiden wochenlang unter Extrem-Müdigkeit

Wir testen die Konzentrationsfähigkeit, setzen dafür zum Teil auch auf neue Medien, nutzen Tablet-gestützte Funktionstests. Fragebögen sind ein wichtiges Instrument. Gründliche körperliche Untersuchungen folgen. Der Ultraschall vom Bauch, ein Lungenfunktionstest und Blutentnahmen. Je mehr Informationen wir haben, desto gezielter können wir im nächsten Schritt zum Spezialisten überweisen. Zum Neurologen etwa, zum Schmerztherapeuten oder auch zum Hals-Nasen-Ohrenarzt.

Würde mich jemand fragen, was im Moment unser Kerngeschäft ist, würde ich sagen: Wir verstehen uns als eine Art Lotse, der die Probleme der Patienten einzugrenzen versucht und bei der Navigation hilft. Es braucht umfassende interdisziplinäre Expertise, um zu überblicken und dann konkret aktiv werden zu können.

Manches haben wir über die Rückmeldungen der Patienten gelernt. Inzwischen wissen wir zum Beispiel, wie wichtig die Selbsthilfe sein kann. Dass Betroffene mit Folgeschäden sich – im Moment natürlich nur virtuell – treffen und austauschen. In Räumen, frei von Corona-Leugnung oder auch nur Relativierung.

Auf der körperlichen Ebene empfehlen wir Sportprogramme. Kein Marathon, aber dreimal die Woche ein moderates Training. Drei Monate nach der Erkrankung leiten wir standardmäßig außerdem eine blutverdünnende Therapie ein. Damit wollen wir die Gefahr von Gefäßverschlüssen reduzieren.

Die Patienten wollen sicher wissen, wie ihre Prognose ist. Was sagen Sie ihnen?

Mit genauen Zahlen können wir hier noch nicht dienen. Die ehrliche Antwort ist: Bei einer ganzen Reihe, den allermeisten Patienten, bilden sich die Beschwerden langsam zurück. Es gibt aber auch leider Patienten, die bleibend unter Folgeschäden leiden werden. Wir müssen hier die Entwicklung abwarten. Covid-19 ist keine „Grippe“, und das wissen die meisten Menschen inzwischen auch."

Siehe dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/kli...tter_GESUNDHEIT


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Wissenschaftler haben eine mögliche Ursache für neurologische Folgen von Covid-2019 gefunden

#13 von Excubitor , 13.02.2021 18:46

Business Insider Deutschland - "Forscher entdecken Ursache der rätselhaften neurologischen Symptome nach Covid-19"

"Kurz nach der ersten Covid-19-Infektionswelle bemerkten Ärztinnen und Ärzte ungewöhnliche neurologische Symptome bei Menschen, die sich von Covid-19 erholt zu haben schienen. Dieser sogenannte „Gehirnnebel“ verursacht unter anderem Müdigkeit, Gedächtnisverlust und Verwirrung. Nun entdeckten Forscherinnen und Forscher eine mögliche Ursache dafür, wie „Science Alert“ berichtet.

Im Rahmen der Studie, die jetzt. im Fachjournal „Cancer Cell“ veröffentlicht wurde, untersuchten die Neuroonkologin Jessica Wilcox vom Memorial Sloan Kettering Cancer Centre in New York und ihr Team aus Neurologen, Intensivmedizinern, Mikrobiologen und Neuroradiologen das Nervenwasser von 18 Krebspatientinnen und -patienten. Diese hatten nach Covid-19 unter neurologischen Funktionsstörungen gelitten oder waren sogar in ein schweres Delirium gefallen.

Bei der Untersuchung der Flüssigkeit stellte sich heraus, dass es sich nicht um eine andauernde Virusinfektion handelte, die die Symptome verursachte. Die Menschen schienen genesen, da keine Anzeichen des Virus mehr zu finden waren. Stattdessen fanden die Forscherinnen und Forscher heraus, dass sich die Symptome durch anhaltende Entzündungen und eine hohe Konzentration von Zytokinen — Proteinen, die an der Signalgebung im Immunsystem beteiligt sind — erklären ließen, sagt der Forscher und Ko-Autor der Studie, Jan Remsik.

Eine Überproduktion dieser Moleküle im Nervenwasser kann übermäßige Entzündungen verursachen und sogar tödlich sein. "Früher dachten wir, dass das Nervensystem überhaupt keine Beziehung zum Immunsystem hat. Aber je mehr wir suchen, desto mehr finden wir Verbindungen zwischen den beiden", erklärt die Neuroonkologin Adrienne Boire.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/med...nout&li=BBqgbZL


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"Long-Covid" betrifft überwiegend Unter-60-Jährige

#14 von Excubitor , 20.02.2021 21:21

Tagesspiegel.de - "Fatigue, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen - „Long Covid betrifft vor allem Unter-60-Jährige“"

"[...]

Carmen Scheibenbogen leitet das Fatigue Centrum der Berliner Charité. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Immunologie und Erforschung der chronischen Erschöpfung.

Frau Scheibenbogen, viele Patienten, die an Covid-19 erkrankt waren, leiden auch Monate danach noch unter den Spätfolgen. Welche können das sein?

Es gibt während einer Covid-Erkrankung unglaublich viele Symptome, über fünfzig sind beschrieben, die auch noch lange fortbestehen können. Die häufigsten sind Fatigue, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen, aber auch ungewöhnliche wie Geschmacks- und Geruchsstörungen, Haarausfall und Hautveränderungen.

[...]
Wenn sich die Patienten nach vier Wochen noch nicht erholt haben, raten wir ihnen, zu ihrem Hausarzt zu gehen und die Lunge untersuchen zu lassen. Eine Blutuntersuchung ist auch wichtig, um eventuelle Mangelzustände und Entzündungen festzustellen. Wenn nach drei Monaten noch immer keine Besserung eingetreten ist, sollte man sich an eine Spezialambulanz wenden. Es kommt immer drauf an, was für Symptome man hat und dass man sich entsprechend vom Hausarzt zur richtigen Stelle weiterleiten lässt.

[...]
Long Covid ist keine Diagnose, sondern nur ein Begriff für die Patienten, die vier Wochen nach ihrer Erkrankung noch anhaltende Symptome haben. Das sind relativ viele. Es gibt auch kein einheitliches Krankheitsbild, [...]


Sie forschen eigentlich zum Chronischen Fatigue-Syndrom, kurz CFS.
[...]
Nun, ein halbes Jahr später, wissen wir, dass in der Tat auch das Chronische Fatigue-Syndrom nach Covid auftritt.

Welche Patientengruppen betrifft das?

Die Patienten in unserer Sprechstunde waren vor allem jüngere, die anfangs auch keine Lungenentzündung hatten. Wir sprechen dann vom „milden Covid“, wenn die Lunge nicht betroffen ist. Trotzdem waren diese Patienten oft zwei Wochen lang richtig krank. Alle hatten nach drei Monaten noch eine anhaltende Fatigue und viele weitere Beschwerden. Nach sechs Monaten konnten wir sehen, dass ein Teil dieser Long-Covid-Patienten das Vollbild des Chronischen Fatigue-Syndroms entwickelt hat. [...]

Aber alle leiden an einer Fatigue?

Genau, alle haben das Leitsymptom Fatigue, zudem haben fast alle Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Viele haben auch eine Belastungsintoleranz.[...]

[...]

Welche Therapieansätze eignen sich?

Wir machen bislang nur eine symptomorientierte Behandlung. Wir raten den Patienten von Belastungen wie Sport ab, behandeln Schlafstörungen, empfehlen Atemtechniken gegen Stress.

[...]"

Siehe den ausführlichen Artikel dazu unter der Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/fatig...e/26925098.html


Anm.:
Bei der
Fatigue , seltener auch Fatigue-Syndrom, handelt es sich um einen anhaltenden Zustand der Ermüdung bzw. Erschöpfung,
bei welchem es zu einem auffälligen Missverhältnis zu vorhergegangenen Anstrengungen oder Belastungen kommt.
Die Erschöpfung ist dabei signifikant größer als sie es aufgrund der zuvor erfahrenen Belastungen sein dürfte.


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Wie kommt es zu einem schweren Verlauf von Covid-2019?

#15 von Excubitor , 22.02.2021 20:43

watson.ch - "Was entscheidet, ob ein Corona-Verlauf schwer wird"

"Hospitalisierte Covid-19-Patienten weisen deutlich öfter eine bestimmte Gen-Variation auf als Personen mit milden Verläufen. Vor allem Betroffene mit einem teilweisen oder gänzlichen Fehlen des NKG2C-Rezeptors erkranken schwer, berichtete die MedUni Wien am Montag.

[...]

«Das könnte auch ein wichtiger Angriffspunkt für Medikamente sein»

«Dieser Teil der Immunantwort könnte daher auch ein wichtiger Angriffspunkt für Medikamente sein, die dabei helfen könnten, schwere Covid-19-Erkrankungen zu verhindern», sagte die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl.

Die antivirale Immunantwort durch natürliche Killerzellen (NK-Zellen) ist ein wichtiger Schritt, um die Virusvermehrung bereits in der Anfangsphase der Infektion zu bekämpfen. Diese Killerzellen weisen auf ihrer Oberfläche spezielle, aktivierende Rezeptoren auf. Darunter ist auch der NKG2C-Rezeptor, der mit einer infizierten Zelle über eine ihrer spezifischen Oberflächenstrukturen, das HLA-E, kommuniziert. Diese Interaktion führt zur Zerstörung der virusinfizierten Zellen.

Schwere Verläufe bei fehlendem Rezeptor

Bei etwa vier Prozent der Bevölkerung fehlt aufgrund einer Gen-Variation der aktivierende Rezeptor NKG2C, bei rund 30 Prozent der Population ist der Rezeptor nur teilweise vorhanden. Eine Forschergruppe aus dem Zentrum für Virologie der MedUni unter der Leitung von Puchhammer-Stöckl zeigte nun, dass vor allem Menschen mit einem teilweisen oder gänzlichen Fehlen des NKG2C-Rezeptors schwere Verläufe entwickeln.

[...]"

Siehe dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/med...TRiy?li=BBqgbZL

Kommentar

Eine wichtige Erkenntnis, um Medikamente gezielt auf den Prozess frühzeitiger Erkennung und Vernichtung infizierter Zellen auszurichten
und so die Vermehrung des SARS-CoV-2-Virus schnell zu unterbinden, bevor ein schwerer Krankheitsverlauf einntreten kann.


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