Post-pandemische Ausblicke und Erfordernisse

#1 von Excubitor , 29.01.2021 22:50

FOCUS ONLINE Kultur - "25 Ideen für eine bessere Zukunft - Star-Mediziner Grönemeyer: Auf Corona wird neue Pandemie folgen – 2 Dinge müssen sich ändern"

"Freitag, 29.01.2021, 07:29

In der Corona-Krise wird deutlich, wie schnell bislang Unmögliches durch die Kooperation führender Experten auf einmal doch möglich wird. Ob das künftig auch gelingt, davon hängt die Qualität der Medizin maßgeblich ab, sagt Mediziner Dietrich Grönemeyer.

Ohne Pharmaindustrie hätten wir viel mehr als eine Pandemie zu bewältigen

Nichts gegen Greta Thunberg und Fridays for future: Natürlich müssen wir soweit es in unseren Kräften steht, versuchen, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Nur was wäre mit einem Radikalismus gewonnen, der die Lebensgrundlage vieler Menschen gerade in den ärmeren Teilen der Welt aufs Spiel setzen würde, indem er die Weltwirtschaft lahmlegt? Ist doch der Mensch selbst Teil jener Natur, die es zu schützen gilt, einer, um den ich mich als Arzt besonders zu kümmern habe.

Ohne die Erzeugnisse der vielfach verteufelten Pharmaindustrie sowie der Gerätemedizin wären wir heute nicht bloß von einer, sondern von mehreren Pandemien verfolgt. Die Zahl derer, die an Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder den verschiedensten Ursachen einer Lungenentzündung jährlichen verstürben, überstiege die der Corona-Toten um ein Vielfaches.

Prophezeihungen sind mit dem Hipokratischen Eid unvereinbar

Dem Wissenschaftler und Schulmediziner, der ich von Hause aus bin, gibt das heute, nach etlichen Reisen durch die Kontinente der Weltmedizin, mehr noch zu denken als vor Jahren. Gute und erschreckende Erlebnisse haben mich zu der Erkenntnis geführt, dass es nicht an uns ist, den weiteren Fortgang der Schöpfung zu bestimmen. Die, die das versuchten, haben sich der Euthanasie schuldig gemacht. Das Erstellen von Prophezeiungen oder Horoskopen ist mit dem ärztlichen Beruf und dem Hipokratischen Eid schlichtweg unvereinbar.

Deshalb: Nein und nochmals nein, ich kann nicht sagen, was wir von der Medizin morgen oder in 25 Jahren zu erwarten haben. Die Frage geht aus meiner Sicht an der Sache vorbei. Man sieht nur, was man kennt, soll Goethe einmal gesagt haben. Und da ich die Zukunft nicht kenne, kann ich nichts über sie sagen. Nur Politiker, scheint es mir manchmal, beherrschen diese demagogische Quadratur des Kreises, wenn sie etwa versprechen, innerhalb weniger Monate sei das ganze Volk durchgeimpft.

Dem Arzt würde das nicht abgenommen, von ihm erwarten die Menschen Aussagen, die Hand und Fuß haben. Die Medizin, die er verschreibt, muss lieferbar sein. Heißt für mich, ich kann allein von dem ausgehen, was ich kenne und nicht verbreiten, was ich mir wünsche oder was mir geeignet scheint, die Menschen rhetorisch ruhig zu stellen. Nur den Status Quo kenne ich tatsächlich – und das nun immerhin seit nahezu 40 Jahren in ärztlicher und forschender Praxis. Von daher weiß ich, wozu wir einerseits im Stande sind – auch in Zeiten von ansteckenden Erkrankungen wie Grippe oder Masern, aber ebenso, wo uns der Schuh drückt, was wir können und was wir nicht im Griff haben, wo wir brillieren und wie wir versagen – kurzum, was Not tut.

Nur so kann ich mich den Fragen nach der medizinischen Zukunft stellen. Wir müssen zuerst unsere Zeit, die Gegenwart im Blick haben, Großartiges wie Mangelhaftes, um daraus Pläne für die Zukunft zu entwickeln. [...]

Bildgebende Verfahren lassen den Körper wie ein offenes Buch vor uns liegen

Erstens ist die Apotheke der weltweiten Naturheilkunde mit Therapeutika so vollgestopft, dass wir uns noch lange - vor allem auch vorbeugend – mit dem Bewährten helfen können und nicht immer gleich nach dem Neuen verlangen müssen, womit nichts gegen die Notwendigkeit medizinischer Forschung gesagt sein soll. Ihre Erfolge sprechen für sich. Außerdem ändern sich die Zeiten fortlaufend, manchmal glücklich, manchmal bedrohlich wie eben in der Corona-Krise. Kinder machen ganz andere Erfahrungen als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren. Die Medizin ist kein abgeschlossenes Kapitel. Das wird sie nie sein. Seit Jahrtausenden geht sie mit der Zeit. Immer neue Erkenntnisse kommen hinzu.

Dank der bildgebenden Verfahren, über die wir unterdessen verfügen, liegt das Körperinnere mittlerweile wie ein offenes Buch vor uns. Herz und Lunge, Gehirn und Bauch können wir differenziert analysieren, mikro- oder minimalinvasiv präzise bis zu den inneren Organen vordringen, um etwa Herzfehler, Bandscheiben oder Tumore zu behandeln.

Das sind Fakten, die Mut machen, [...] Jeder ist der infektiösen Bedrohung aus dem Hinterhalt ausgesetzt; und keiner kann sagen, wie es ihm ergehen wird, hat er sich einmal angesteckt.

Leben ist mehr als Corona-Management

Alles richtig! Und dennoch: Leben ist mehr! Auch in Zeiten der Pandemie. Und je stärker sich das Interesse auf ein Thema konzentriert, desto mehr verengt sich der Blick auf das Ganze. Die wachsende Angst nimmt der Hoffnung die Luft. Bad News von morgens bis abends. Das hält keine Gesellschaft auf Dauer aus.

Das nimmt ihr die Kraft, die sie brauchte, um der Gefahr Herr zu werden. Und das umso mehr, wenn der Vorspiegelung, alles im Griff zu haben, Versagen, Chaos oder Durchhalteparolen folgen. Erst waren es der Mund-Nasenschutz, dann die Tests, die nicht so flächendeckend und mit schnellen Ergebnissen angeboten werden konnten, wie es anfangs hieß. Dann als es endlich mit der Impfung losgehen sollte, fehlte der Impfstoff, mit der Logistik haperte es hinten und vorn. Transportketten zerbrachen und zerbrechen, nicht zu reden vom Personalmangel, von Schwestern und Pflegern, die medizinisch hinreichend geschult wären, Schnelltests sowie Impfungen durchzuführen. Als Ersatz dafür gibt es alle paar Wochen eine weitere Fortschreibung und Verschärfung des Lockdowns.

Und manche Dinge bleiben bis heute sträflich ungesagt oder fanden bisher keine Beachtung. In der bedrohten Öffentlichkeit etwa war erst wenig bis nichts zu hören zu der Tatsache, dass sich ein Geimpfter noch Tage nach der Impfung anstecken und vielleicht selbst Überträger sein kann.
Und schon jetzt zeichnet sich ab, dass wir diese Pandemie und zukünftig auch andere, die kommen werden, nur besiegen können, wenn wir uns neben den rein medizinischen auch alle digitalen Möglichkeiten nutzbar machen. Von schlauen KI-gesteuerten Apps bis hin zu aussagefähigen Tracking-Systemen, die uns Sicherheit geben und lernen lassen, weil sie den individuellen Verlauf zum Beispiel einer Impfung und/oder einer potentiellen Erkrankung dokumentieren.

Es fehlt weder an der Medizin-Technik noch an exzellenter Forschung

Denn allein mit der Fixierung auf Verbote und existentielle Einschränkungen wird es nicht gelingen, eine Pandemie zu eliminieren oder wenigstens ihre Ausbreitung einzudämmen. So nötig Maskenpflicht, Quarantäne und Kontaktbeschränkungen, die Schließung von Geschäften, Restaurants, Theatern und Museen momentan sein mögen, wenn unsere Gedanken nur noch um die Verhängung dieser Maßnahmen kreisen, um die steigenden Infektionszahlen oder die Auslastung der Krankenhäuser und den vermuteten Mangel an Beatmungsplätzen, wirkt das lähmend. Resignation folgt der politischen und medial befeuerten Krisenkommunikation auf den Fuß.

Einerseits hat die Entwicklung Corona-Impfstoffe und auch mehrerer Corona Influenza-Schnelltests – bis hin zu den kommenden Spucktests gezeigt, über welche wissenschaftlichen Kapazitäten wir international verfügen und mit welcher Kompetenz und Schnelligkeit die digitale Vernetzung der Forscher und Entwickler zu hochkarätigen Resultaten führt. An der nötigen Technik fehlt es uns ebenso wenig wie an exzellenten Forscherinnen und Forschern, auch nicht an Investoren, die sich für Neues engagieren, weil sie vom Nutzen der Sache überzeugt sind, bevor sie an den Profit denken. Ohne den Einsatz von Thomas und Andreas Strüngmann etwa wäre ein Unternehmen wie Biontech nie auf die Beine gekommen. Auch ihr gesundheitswirtschaftlicher Pioniergeist hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir jetzt über einen neuartigen Impfstoff verfügen, dessen Grundlage Hoffnung macht auch für weitere zukünftige Infektionen und Erkrankungen wie Krebs oder MS.

Zusammenwirken von Forschung, Produktion, Logistik und Aufklärung

Befreit von bürokratischen Hemmnissen, könnte die Überwindung der Pandemie gelingen. Vorausgesetzt, es würde endlich genug produziert und verteilt. Mehr noch: Die Bevölkerung wäre vorab hinreichend aufgeklärt wurden. Sie wüsste Bescheid über Nutzen und Risiken und Verhaltensmaßnahmen.

Doch auf all das, auf das Zusammenwirken von Forschung, Produktion, Logistik und Aufklärung, wird kaum Wert gelegt. Stattdessen gibt es den Befehl, durchzuhalten bis …, ja bis wann eigentlich? möchte man inzwischen fragen. Dazu das Verschweigen von Gefahren, von denen man fürchtet, sie würden die Menschen doch nur verunsichern. Die Bürger sind aber mündig, die Wahrheit ist ihnen, wie Ingeborg Bachmann einmal sagte, „zumutbar“. Nur wenn sie wissend entscheiden, fühlen sie sich auch sicher.

Deutschland braucht „Gesundheit“ als Schulfach

Wissen schafft Vertrauen, Verbote hingegen wecken Misstrauen, berechtigt oder unberechtigt. Vertröstungen, Versprechen, die sich nicht erfüllen, hinterlassen Zweifel, bis sie schließlich Verschwörungstheorien nach sich ziehen. Dass sie jetzt zum Leidwesen der Politiker ins Kraut schießen, haben sich die Krisenmanager selbst zuzuschreiben. Deshalb auch fordere ich seit Jahrzehnten schon die Einführung eines regulären Gesundheitsunterrichts in den Schulen. „Zu teuer“, bekomme ich dann meist zu hören. Dabei hätte diese Aufklärung sich schon jetzt bezahlt gemacht. Die Wissenden könnten überzeugt und nicht bloß gehorchend akzeptieren, was ihnen Corona an Einschränkungen abverlangt.

Ohne Umschweife: Im Gesundheitswesen fehlt es an Transparenz und am Zusammenwirken, der Koordination aller Beteiligten, und das nicht nur bei der Bekämpfung einer Pandemie. Das beste Medikament taugt nichts, wenn nicht von vornherein daran gedacht wird, wie es an die Frau, das Kind oder den Mann zu bringen ist, die Patienten nicht bloß über Wirkungen, sondern zugleich über Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Und zu denen zählen nun mal auch die psychischen, die sozialen, die gesellschaftlichen und die wirtschaftlichen eines notgedrungen verhängten Lockdowns, dessen Erfolge weiter auf sich warten lassen. Wer glaubt, sie mit fortgesetzter Verschärfung erzwingen zu können, könnte sich schnell unter einem Trümmerberg von Kollateralschäden wiederfinden.

Wir haben keinen Konsum-Anspruch auf ein Leben ohne den Tod

Noch einmal: Wie die Medizin in 25 Jahren aussehen, was sie ermöglichen wird, kann ich nicht sagen, selbst wenn sich über vieles spekulieren lässt. Vielleicht können wir dann nicht bloß Herzen und Nieren, sondern auch Köpfe und Hirne verpflanzen, uns Chips mit dem gesammelten Wissen der Menschheit implantieren lassen, womöglich verfügen wir über Mittel, um die Alterung der Zellen zu stoppen, werden 200 Jahre alt oder sind bereits nach 20 ausgebrannt. Wer weiß?

Sicher aber werden wir uns wieder an den Gedanken gewöhnen müssen, keinen Konsum-Anspruch auf ein Leben ohne den Tod zu haben. Auch wird es uns wohl nie gelingen, der Natur vorzuschreiben, wie sie sich zu entwickeln hat. Mit diesem Hochmut werden wir uns nur weitere Niederlagen einhandeln. Ist doch noch nicht einmal ausgemacht, dass wir den „Kampf“ gegen Corona gewinnen. Ganz abgesehen davon, dass Covid-19 sicher nicht die letzte Pandemie sein wird, die unverhofft über uns hereinbricht. Mit der Vogelgrippe, Schweinegrippe oder Sars-1 oder SERS hat die Welt ja nicht so lange her schon sehr unangenehme und auch tödliche Bekanntschaft gemacht.

Medizin ist mehr als Krankheiten, Bakterien und Viren

Wenn es daher etwas gibt, das ich mir angesichts der aktuellen Situation für die Zukunft wünsche, dann: dass wir über ein Gesundheitswesen verfügen, dessen Koordination vor der Panik bewahrt. Dazu bedarf es erstens auf Seiten der Ärzte einer ganzheitlichen Sicht, die bei der Therapie jeder Infektion oder Krankheit nicht nur Bakterien und Viren, sondern auch die individuellen immunologischen, psychischen, die gesellschaftlichen und die politischen Folgen im Blick hat. Und zweitens bedarf es von Anfang an logistischer Konzepte, die es tatsächlich erlauben, schnell und flächendeckend einzusetzen, was die Wissenschaft sowie die traditionellen Heilweisen zur Verfügung stellen.

Das klingt alles so kompliziert nicht, eher simpel am Beginn des 21. Jahrhunderts, in der global vernetzten Wissensgesellschaft. Nur haben wir es eben soweit noch nicht gebracht, verfahren stattdessen wie in grauer Vorzeit, solange die Politik versucht, mit Vertröstungen und Verboten über den Berg zu kommen, um danach auf ein ödes Land zu blicken.

Doch auch dieses wird die Natur wiederbeleben. Wie es uns bis dahin ergehen wird, bleibt abzuwarten. Die Schöpfung hält zwischen Himmel und Erde mehr bereit, als sich unsere Schulweisheit erträumen lässt. Ihr ungeduldig vorzugreifen wäre vermessen. Demnächst, in 25 Jahren, beim nächsten Ausblick in die Zukunft wissen wir schon wieder mehr."

Siehe dazu die Quelle:
https://www.focus.de/kultur/25jahre/gast...d_12859779.html


Kommentar

Weiten Teilen dieses Ausblicks würde ich unumwunden zustimmen, so z. B. der These, dass man es grundsätzlich unterlassen sollte, Versprechungen oder Prophezeihungen auszusprechen, von denen nicht sicher ist, ob man sie wird halten können. Das ist eine der Tatsachen bei denen sich gerade Politiker standhaft weigern diese einzusehen. Fakt ist jedoch, dass falsche Versprechungen kein Vertrauen schaffen, sondern vorhandenes untergraben oder sogar dessen Entstehung verhindern.

Darüber hinaus ist dem Erfordernis von Gesundheitsunterricht in den Schulen zuzustimmen, der genauso unabdingbar erforderlich scheint, wie der bezüglich der Grundlagen der Kommunikation schon in der Grundschule.
Die Theorie des "Wissen schafft Vertrauen" ist absolut richtig. Denn mit besserer Bildung in Deutschland hätten wesentlich weniger Menschen Angst gehabt und es wäre zu den Panikkäufen vor und im ersten Lockdown nur in wesentlich geringerem Umfang oder sogar gar nicht gekommen, wie der zweite Lockdown belegt hat, als man wusste, was einen erwartet.

Andere Teile wiederum wirken allerdings etwas beschönigend. Herr Grönemeyer hat, der Vollständigkeit halber sei das erwähnt, vergessen anzuführen, dass, deren Nutzen sei grds unbestritten, gerade durch die Pharmaindustrie jedes Jahr mehr Menschen in Deutschland sterben als es Verkehrstote gibt. Jede Medaille hat eben zwei Seiten.

Mag sein, dass die "Apotheke der weltweiten Naturheilkunde" heut noch "vollgestopft" ist, auch wenn ich das bereits bezweifle. Doch der Mensch ist es, der tagtäglich riesige Flächen genau dieser Reservoire, auch mit Heilmitteln, die wir noch gar nicht nutzen, unwiederbringlich zerstört, so dass uns viele mögliche Heilmittel der Zukunft gar nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Allein mit der Abholzung der Regenwälder gehen aus reuibner gewinnsucht unzählige solcher Möglichkeite verloren.

Auch die Verwendung von Trackingsystemen wäre technisch möglich, erfährt aber durch die, jedenfalls pandemisch betrachtet, Unzulänglichkeiten unseres Rechtsystems eine gravierende Einschränkung, die sie nahezu unbrauchbar machen. Damit Trackingsysteme nützlich werden können, müssen die rechtlichen Grundlagen zu deren Verwendbarkeit dem faktisch Notwendigen dringend angepasst werden.

Sicher sollte man sich nicht zu sehr auf Verbote fixieren, doch gerade in einer pandemischen Situation, in der bereits eine einzige Person oder auch nur sehr wenige einen extremen Schadenszuwachs verursachen können, ist es unerlässlich, dass aufgrund des viel zu hohen Anteils renitenter Bürger Verbote erlassen und vor allem konsequent durchgesetzt werden. Allerdings scheibt es möglich, dass auch der Anteil der Renitenz in der Bevölkerung durch echt vertrauensbildende Maßnahmen und bessere Bildung verringert werden könnte.

Darüber hinaus würde ich die Annahme vom mündigen Bürger auch nicht so pauschal aufstellen wollen. Wie sollen Bürger mit einem eklatanten Wissensmanko mündig sein? Von einem mündigen Bürger muss man erwarten können, dass er objektiv eigenverantwortliche Entscheidungen zu fällen in der Lage ist und sich tatsächlich eigenverantwortlich verhält, so denkt und handelt und sich, um dazu in der Lage zu sein, auch selbstständig informiert und weiterbildet. Schon an der Stelle wird klar, dass weite Teile der Bevölkerung nicht dazuzählen können, wenn man seitens der Verantwortlichen nicht darauf hinwirkt, dass sich daran etwas ändert. Grönemeyer selbst hat es treffend mit den Worten umschrieben: "Nur wenn sie wissend entscheiden fühlen sie sich auch sicher". Doch das Wissen muss erst einmal irgendwo erarbeitet werden. Das bekommt man weder geschenkt, noch als Kind mit Löffeln eingeflößt.

Dem Abschlussstatement bezüglich menschlichen Hochmuts und des Erfordernisses einer ganzheitlichen Sichtweise, wenn man zukünftig etwas positiv bewegen will, schließe ich mich jedoch nahezu voll umfänglich an.

Möge die Menschheit schnell lernen abseits von Eigennutz, Profigier und Profilneurosen von der ihr grundsätzlich gegebenen Befähigung intelligent zu denken und zu handeln endlich einmal konsequent Gebrauch zu machen. Was derzeit noch ein naiver Wunschtraum zu sein scheint, könnte schon bald Überlebenserfordernis der Menschheit sein, wenn es das nicht heute schon ist.


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Schutz des Regenwaldes zur künftigen Verhinderung von Pandemien

#2 von Excubitor , 08.02.2021 19:59

ZEIT ONLINE - "Virologie: "Wer Pandemien verhindern will, muss den Regenwald erhalten""

"Coronavirus, Artensterben und Klimawandel – alle drei hängen zusammen. Die Virologin Sandra Junglen erforscht, was der Mensch tun muss, um künftige Krisen zu verhindern."

Siehe dazu ausführlich die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wi...nout&li=BBqg6Q9

Kommentar

Der Ansatz ist absolut richtig und muss unbedingt konsequent verfolgt werden.
Nur weil der Mensch überall seine Nase reinstecken muss, wo diese nichts zu suchen hat, meist aus Raffgier und Gewinnsucht wie bei der Abholzung der globalen Regenwälder, wurde es einer Unzahl von Erregern erst möglich gemacht, sich entsprechend zu vermehren und auf den Menschen überzugreifen.

Darüber hinaus ist zu bedenken, dass allein die Artenvielfalt der weltweiten Regenwälder noch eine Vielzahl an natürlichen Heilmitteln beinhaltet, auf die nur absolute Vollidioten freiwillig verzeichten würden,


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Was wird uns nach der Pandemie erhalten bleiben?

#3 von Excubitor , 03.07.2021 18:58

GMX > News > Wissen > Mensch - "Abstand, Urlaub, Bildung: Was uns nach der Corona-Pandemie erhalten bleibt"

"[...]

Wird der Abstand im Alltag bleiben?

Das Coronavirus hat uns gelehrt, auf Abstand zu gehen. Für den Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski wird das Teil unseres Lebens bleiben. "Abstand wird der neue Anstand", sagt er.
Insgesamt werde der zwischenmenschliche Umgang distanzempfindlicher, prognostiziert Opaschowski und nennt ein Beispiel: Das Händeschütteln bei jeder Gelegenheit verliere seine dominante Bedeutung.

Werden wir weiterhin Masken tragen?

Neben dem Abstand ist auch die Maske ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Corona. Aber was ist damit nach der Pandemie? Für Matthias Horx, Gründer des Zukunftsinstituts mit Standorten in Frankfurt am Main und in Wien, ist das eindeutig: "Sie wird kaum bleiben", sagt er und begründet das mit der Kultur, das Gesicht zu zeigen oder zu verhüllen.
"In Asien passt das zum kulturellen Kodex, hier eher nicht." Es müsse jahrelang ein wiederkehrendes Infektionsgeschehen geben, bis wir uns im Alltag daran gewöhnen würden, erklärt Horx.

Zukunftsforscher Opaschowski sieht die Maske eher als neuen Teil einer "Gesellschaft des langen Lebens". In ihr gelte: "Ohne Gesundheitsbewusstsein ist fast alles nichts wert." Das gute Leben fange mit der Einhaltung von Gesundheits- und Hygieneregeln an. Wer etwa zu viel Nähe in Bahn, Bus oder Flugzeug zulassen müsse, "trägt lieber eine Maske", erklärt Opaschowski.

Wie wird sich der Homeoffice-Trend entwickeln?

[...]

Welche Sportarten werden wir ausüben?

Seit Beginn der Pandemie haben sich viele Deutsche weniger bewegt - und zugenommen. Das geht aus einer Umfrage des Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin an der TU München mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa hervor. Demnach haben rund 40 Prozent der Befragten an Gewicht zugelegt - im Durchschnitt 5,6 Kilogramm. Zudem bewegt sich gut die Hälfte (52 Prozent) weniger.

Ein Grund könnten geschlossene Fitnessstudios und Schwimmbäder sein. Übrig bleibt Laufen oder eine Trendsportart: Der Hula-Hoop-Reifen feiert gerade ein Comeback. Auch das Stand-up-Paddling (kurz SUP) wurde im Corona-Jahr zum Massenphänomen. Eine Renaissance - vor allem bei jungen Leuten - erlebte das Wandern, was den Sprecher von Visit Berlin, Christian Tänzler, zur Aussage bewegte: "Wandern ist das neue Clubbing."

Für Zukunftsforscher Horx ist das kein Wunder. "Alle Natursportarten boomen, weil wir uns aus dem In-der-Wohnung-hocken-und-auf- den-Bildschirm-Starren in der Krise herausbewegen müssen", sagt er. "Die Krise hat die Sehnsucht nach Naturerfahrung intensiviert, das sieht man auch an der verstärkten Bedeutung des Ökologischen."
Angesagt in der Nach-Corona-Zeit werden seiner Einschätzung nach flexibler Mannschaftssport und "spirituelle" Sportarten jenseits des Leistungssports sein - wie Yoga, Joggen oder eben Wandern.

Wie wird sich unsere Art zu Reisen verändern?

[...]

Welche Entwicklung wird es in Schulen geben?

[...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle
https://www.gmx.net/magazine/wissen/mens...bleibt-35954454


Kommentar

Ich denke nicht, dass der Abstand zum neuen Anstand werden kann in einer Gesellschaft, die nicht einmal in der
Pandemie in der Lage war die notwendigen Abstände konsequent einzuhalten. Viel zu viele Regelverweigerer und
Ignoranten haben gezeigt, dass es in dieser Gesellschaft allgemein nicht allzu weit her ist mit Anstand und für ein
soziales Miteinander notwendige Rücksichtnahme. Die Pandemie hat schonungslos offenbart, das der Weg weiter
stark bergab führt, wenn nicht ein notwendiges Umdenken konsequent erfolgt oder durchgesetzt wird soweit das
erforderlich erscheint. Es ist ebenfalls eine Erkenntnis der pandemischen Ereignisse, dass Freiwilligkeit, Vernunft
und Einsicht in dieser Gesellschaft nicht den Stellenwert besitzen, den sie in einer funktionsfähigen Gemeinschaft
haben müssten, sodass viel zu viel mit Zwang durchgesetzt werden muss, um sinnvolle Ergebnissen zu erhalten.


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zuletzt bearbeitet 03.07.2021 | Top

Bill Gates zur Zeit nach der Pandemie

#4 von Excubitor , 19.02.2022 19:35

Business Insider - "Bill Gates: Corona-Risiko sei „dramatisch gesunken“, aber eine weitere Pandemie stehe bevor"

"17:54, 19 Feb 2022

- Bill Gates glaubt, dass das Risiko einer schweren Corona-Infektion „dramatisch gesunken“ ist.

- In einem Interview mit CNBC sagte er auch, dass er glaube, dass es zu einer weiteren Pandemie kommen werde.

- „Wir werden eine weitere Pandemie haben. Das nächste Mal wird es ein anderer Erreger sein“, sagte Gates.



Auf der jährlichen Münchner Sicherheitskonferenz sagte Microsoft-Gründer und Milliardär Bill Gates in einem Interview mit CNBC,
dass die Gefahr einer schweren Corona-Erkrankung „dramatisch gesunken“ sei.

„Das nächste Mal wird es ein anderer Erreger sein“

Er geht jedoch davon aus, dass die Welt eine weitere Pandemie erleben wird. „Wir werden eine weitere Pandemie haben. Das
nächste Mal wird es ein anderer Erreger sein“, sagte Gates laut CNBC.

Aber der Microsoft-Gründer sagte auch, dass man beim nächsten Mal die Krankheit „früh erkennen“ werde, wenn man sich rational
verhält
. Dann werde sich die Pandemie „nicht so global ausbreiten“ wie bei Corona.

Zu der Frage, ob es möglich ist, eine weitere Pandemie ganz zu verhindern, sagte Gates zu CNBC: „Wenn jedes Land, das tun würde,
was Australien getan hat, dann würde man nicht von einer Pandemie sprechen.“

[...]

Dieser Text wurde von Leo Ginsburg aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier."

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.businessinsider.de/wissensch...push-1645289874


Kommentar

"Wenn man sich rational verhält". Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Es verhalten sich leider
nur viel zu wenige Menschen rational eingeschlossen deren politischen Führungen, weshalb es immer
wieder die gleichen Schwierigkeiten geben wird.
Das ist das grundlegendste Element eines funktionierenden Krisenmanagements: rationales Denken und
Handeln. Dabei ist eine der schwierigsten Übungen, die im Moment einer Krise, ob groß oder klein, immer
hochkommenden Emotionen zu besänftigen, zu kontrollieren und zu rationalem Vorgehen zu kanalisieren.
Das ist harte "Arbeit", die Konzentration, Disziplin und Ausdauer verlangt, kann aber vom Grundsätzlichen
her eigentlich nahezu jede(r) lernen.


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