Gesundheitsforschung allgemein

#1 von Excubitor , 14.07.2021 21:13

nature.com - "13. Juli 2021 - „Entzündungsuhr“ kann das biologische Alter des Körpers anzeigen"

"Mithilfe von maschinellem Lernen haben Forscher ein Werkzeug entwickelt, das Ärzten helfen könnte, die gesunde Lebenserwartung von Menschen zu verbessern.

Eine neue Art von Altersuhr kann chronische Entzündungen beurteilen, um vorherzusagen, ob jemand ein Risiko für die Entwicklung altersbedingter Erkrankungen wie Herz-Kreislauf- und neurodegenerativer Erkrankungen hat. Die Uhr misst das „biologische Alter“, das die Gesundheit berücksichtigt und höher oder niedriger als das chronologische Alter einer Person sein kann.

Die Uhr des inflammatorischen Alterns (iAge), über die am 12. Juli in Nature Aging berichtet wurde , ist eines der ersten Instrumente seiner Art, um Entzündungen zur Beurteilung der Gesundheit zu nutzen. Andere Altersuhren haben epigenetische Marker verwendet, chemische Gruppen, die die DNA einer Person mit zunehmendem Alter markieren und bei der Zellteilung weitergegeben werden. Die Forscher, die iAge entwickelt haben, hoffen, dass das Tool Ärzten helfen könnte, zu bestimmen, wer von einer Intervention profitieren würde, da Entzündungen behandelbar sind – wodurch möglicherweise die Lebenszeit einer Person bei guter Gesundheit verlängert wird.

Die Studie „ist eine weitere Bestätigung der Tatsache, dass das Immunsystem entscheidend ist, nicht nur für die Vorhersage ungesunder Alterung, sondern auch als treibender Mechanismus“, sagt Vishwa Deep Dixit, Immunbiologe an der Yale School of Medicine in New Haven, Connecticut , der nicht an der Arbeit beteiligt war.

Zeit gewinnen

iAge basiert auf der Idee, dass der Körper einer Person mit zunehmendem Alter chronische, systemische Entzündungen erleidet, weil ihre Zellen beschädigt werden und entzündungsauslösende Moleküle abgeben. Dies führt letztendlich zu einer Abnutzung ihrer Gewebe und Organe. Menschen mit einem gesunden Immunsystem können diese Entzündung bis zu einem gewissen Grad neutralisieren, während andere schneller altern.

[...]

[...] Die Forscher nutzten das chronologische Alter und die Gesundheitsinformationen der Teilnehmer, kombiniert mit einem maschinellen Lernalgorithmus, um die Proteinmarker im Blut zu identifizieren, die am deutlichsten auf eine systemische Entzündung hinweisen. Insbesondere identifizierten sie das immunsignalisierende Protein oder Zytokin CXCL9 als einen der Hauptbeitragenden; es wird hauptsächlich von der inneren Auskleidung der Blutgefäße produziert und wird mit der Entwicklung von Herzerkrankungen in Verbindung gebracht.

Sayed sagt, dass CXCL9 als Schlüsselkomponente von iAge dem Sprichwort „Du bist nur so alt wie deine Arterien“ neue Glaubwürdigkeit verleiht.

Nach der Entwicklung testeten die Forscher iAge, indem sie das Blut von 19 Personen, die mindestens 99 Jahre alt geworden waren, sammelten und mit dem Tool ihr biologisches Alter berechneten. Im Durchschnitt hatten die Hundertjährigen laut einer Pressemitteilung ein iAge 40 Jahre unter ihrem tatsächlichen Alter – was der Vorstellung entspricht, dass Menschen mit einem gesünderen Immunsystem tendenziell länger leben.

[...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle:
https://www.nature.com/articles/d41586-0...6462862#ref-CR1


Verweis

PubMed.gov - "Reversal of epigenetic aging and immunosenescent trends in humans"
PubMed.gov - "Umkehr der epigenetischen Alterungs- und Immunoseneszenz-Trends beim Menschen"
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31496122/


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Impfen schon bald mit Pflaster anstatt Spritze?

#2 von Excubitor , 03.11.2021 20:39

AerzteZeitung - "Mikroinjektion - Impfen mit Pflaster statt Spritze"

Eine Alternative für die unangenehme Spritze könnte bald aus dem 3D-Drucker kommen und Impfen ohne schmerzhaften Piks möglich machen. Im Test arbeitet das System sogar besser als die normale Injektion.

Von Jan Osterkamp

Veröffentlicht: 04.10.2021, 02:30 Uhr

Stanford/Chapel Hill. Ein Hightech-Pflaster aus dem 3D-Drucker könnte in Zukunft eine Alternative zur Impfspritze werden: In ersten Tests mit einem Corona-Impfstoff hat es sich gut bewährt und das Immunsystem von Versuchstieren sogar deutlich stärker angekurbelt als eine über herkömmliche Nadeln injizierte Vakzine, berichtet ein Team von der Universität Stanford und der University of North Carolina in Chapel Hill (PNAS 2021; 118 (39):e2102595118).

Das Pflaster wird für einige Zeit auf die Haut geklebt und versorgt den Körper über ein System von Mikronadeln schmerzfrei mit dem Impfstoff. Im ausgedruckten Pflaster sind die Mikronadeln dabei in einer Polymerbasis exakt ausgerichtet und genau so lang, dass sie die Hautoberfläche nur gerade minimal ausreichend durchdringen. Das Pflaster soll daher schmerzfrei funktionieren. Zudem könnte es von jedermann selbst appliziert werden, ohne dass ein Besuch bei Fachpersonen nötig ist.

Auch für Impfungen gegen Grippe, Masern oder Hepatitis

[...]"

Siehe mehr dazu unter der Quelle:
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Imp...tze-423298.html


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Höheres Schmerzaufkommen, wenn die Wirtschaft lahmt?

#3 von Excubitor , 03.11.2021 20:40

Business Insider Deutschland - "Wenn die Wirtschaft schwächelt, leiden Menschen stärker unter Schmerzen — das zeigt eine Studie mit Daten aus 146 Ländern"

"13:09, 02 Nov 2021

- Forscher haben untersucht, wie physische Schmerzen der Menschen mit dem Zustand der Wirtschaft ihres Staates zusammenhängen. Das Ergebnis: Schwächelt die Wirtschaft, leiden Menschen mehr unter körperlichen Schmerzen.

- Das ist für die Wirtschaftswissenschaft überraschend. Lange wurde angenommen, dass in Ländern, in denen die Wirtschaft prosperiert, mehr und härter gearbeitet wird. Als Folge vermutete man, dass körperliche Leiden häufiger auftreten würden.

- Laut der Studie sind außerdem Frauen von dem Effekt deutlich stärker betroffen als Männer. Vermutlich, so die Forscher, gibt es eine enge Verbindung zwischen mentalem Stress und körperlichen Schmerzen.



[...]

Dafür haben die Verhaltensforscherin und der Ökonom Daten aus 146 Ländern im Zeitraum von 2009 bis 2018 ausgewertet. Untersucht wurden Umfragen, bei denen insgesamt mehr als 1,3 Millionen Menschen angeben sollten, ob sie am jeweils vergangenen Tag an körperlichen Schmerzen gelitten haben. Diese Ergebnisse wurden dann der Arbeitslosenquote des jeweiligen Landes gegenüber gestellt.

Die Forscher wählten die Quote, weil das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in einem Land als gutes Maß für den Zustand einer Wirtschaft gilt: Bei einer hohen Arbeitslosigkeit geht man in der Regel von einer schwachen Wirtschaft aus. Außerdem werden durch die starke Nachfrage nach Arbeit seitens der Arbeitnehmer die Löhne nach unten gedrückt – und die finanziellen Sorgen der Menschen erhöhen sich.

Die Analyse der Daten ergab: Mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung litt zum Zeitpunkt der Befragung unter körperlichen Schmerzen. Und: In Ländern mit einer schwachen Wirtschaft litten vergleichsweise mehr Menschen unter physischen Schmerzen als in Ländern, in denen die Wirtschaft boomte. „In einer Hochkonjunktur ist der körperliche Schmerz geringer – und größer in einem wirtschaftlichen Abschwung“, schreiben die Autoren. Der Effekt sei sehr robust, ergänzen sie.

[...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle:
https://www.businessinsider.de/wissensch...push-1635855762


Kommentar

Das ist mal eine Studie, der ich nicht zu folgen vermag. Schmerzen können aus hunderten
von Gründen eintreten, die rein gar nichts mit irgendwelchen wirtschaftlichen zu tun haben.
Wie man da, ohne überhaupt welche davon zu berücksichtigen, eine willkürliche Verbindung
über die Arbeitslosenquote zu den wirtschaftlichen Verhältnissen ziehen kann, will sich mir
einfach nicht erschließen, jedenfalls nicht in der hier vorgenommenen Pauschalität.

Eine Verbindung zwischen mentalem Stress und körperlichen Schmerzen gibt es nicht nur, wie
im Bericht angenommen vermutlich, sondern ganz sicher.


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Neue Studie: Epstein-Barr-Virus wohl für 'Multiple Sklerose' (MS) verantwortlich

#4 von Excubitor , 15.01.2022 18:59

Spektrum.de - "LANGZEITFOLGEN: Hinter multipler Sklerose steckt wohl eine Virusinfektion"

"14.01.2022

Eine Studie liefert die bisher sichersten Indizien, dass das Epstein-Barr-Virus für die Entstehung multipler Sklerose entscheidend ist. Womöglich könnte eine Impfung das Risiko senken.

Das Epstein-Barr-Virus (EBV), Erreger des Pfeifferschen Düsenfiebers, ist wohl Voraussetzung für die Entstehung von multipler Sklerose (MS). Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um Alberto Ascherio von der Harvard School of Public Health in Boston nach einer Analyse der Daten von zehn Millionen Mitgliedern des US-Militärs. Wie das Team in »Science« berichtet, untersuchte es bei 801 Personen (Anm.: laut Studie 955), bei denen im Untersuchungszeitraum multiple Sklerose diagnostiziert wurde, den EBV-Status. Bis auf eine hatten alle von ihnen nachweisbare EBV-Antikörper. 35 der später an MS erkrankten Personen waren zu Beginn der Untersuchung nicht infiziert. Sie alle steckten sich vor Ausbruch der Krankheit an. Bei ihnen stiegen außerdem Blutwerte, die auf MS hindeuten, erst, nachdem sie Antikörper gegen EBV entwickelten. Die Befunde deuteten auf EBV als Hauptursache von MS, schreibt das Team in der Veröffentlichung.

[...]"

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.spektrum.de/news/multiple-sk...push-1642183206


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zuletzt bearbeitet 15.01.2022 | Top

   

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