FOCUS MONEY ONLINE Finanzen - "Änderungen im Überblick - Hartz IV, Fahrplanänderung, Coronaregeln: Was sich im Dezember 2020 jetzt ändert"
"Montag, 30.11.2020, 22:36
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- Neues Wohneigentumsgesetz am Dezember
- Fahrplanwechsel bei der Bahn
- Verkäufer müssen auch Maklerprovision zahlen
- Neue Hartz-IV-Leistungen schon Ende Dezember
Coronaregeln werden verlängert: Was im Dezember gilt
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Die Kontaktbeschränkungen müssten ab dem 1. Dezember noch einmal verschärft werden – mit einer Begrenzung von Treffen auf maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten. Dies werde nach menschlichem Ermessen bis Anfang Januar gelten müssen.
Weihnachten solle aber gefeiert werden können, im engsten Familien- und Freundeskreise mit maximal zehn Menschen, Kinder bis 14 Jahre nicht eingerechnet.
Änderung im Dezember: Neues Wohnungseigentumsgesetz stärkt Rechte der Eigentümer
Am 1. Dezember 2020 tritt ein komplett überarbeitetes Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) in Kraft. [...] Wer eine Wohnung besitzt, kann sich mit diesem auf zahlreiche Änderungen einstellen: Bauliche Veränderungen und Modernisierungen des Wohnungseigentums, etwa für Einbruchsschutz, E-Mobilität oder schnellere Internetverbindungen, werden erleichtert.
Wohnungseigentümer und auch Mieter haben künftig einen Anspruch darauf, in der Tiefgarage oder auf dem Grundstück des Hauses eine Ladesäule zu installieren. Eigentümer haben künftig zudem ein Recht auf Einsicht in Verwaltungsunterlagen. Mit dem neuen Gesetz wird eine Eigentümerversammlung künftig auch immer beschlussfähig, deshalb gilt ab dem 1. Dezember 2020 auch eine Ladefrist von drei statt vorher zwei Wochen.
Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn am 13. Dezember
Ab 13. Dezember 2020 gilt bei der Deutschen Bahn ein neuer Fahrplan. Der Winter-Fahrplan 2020/2021 ist dann bis zum 12. Juni 2021 gültig. Die Preise im Fernverkehr werden mit dem neuen Fahrplan um durchschnittlich ein Prozent steigen, liegen damit aber weiterhin unter dem Vorjahresniveau: Zum 1. Januar 2020 wurden sie wegen der Mehrwertsteuersenkung für Fernverkehrstickets um rund zehn Prozent gesenkt.
Auch Flexpreis-Tickets werden zum 13. Dezember um durchschnittlich 1,5 Prozent teurer. Die BahnCard 100 wird um rund 1,9 Prozent teurer. Sparpreise und BahnCard 25/50 sollen mit dem Fahrplanwechsel preisstabil bleiben.
Eine weitere Änderung bei der deutschen Bahn ist die neue Regelung der Sitzplatzreservierung, die bereits seit Freitag, den 27. November, gilt. So können Fahrgäste nun nur noch einen Sitzplatz pro Doppelsitz reservieren. An Tischen lassen sich zwei schräg gegenüberliegende Plätze reservieren. Für gemeinsam reisende Familien und Paare sollen eigene Bereiche zur Verfügung stehen, in denen sich Plätze nebeneinander buchen lassen. Insgesamt sollen maximal 60 Prozent der Sitzplätze in einem Zug reservierbar sein. Allerdings ist es weiterhin möglich auch ohne Reservierung in den Zug zu steigen.
Weiterhin kostenlose Flugumbuchung möglich
Auch im Dezember und Januar erlässt Ryanair ihren Kunden wegen der Corona-Pandemie die Umbuchungsgebühr für Flüge, die ab dem 10. Juni 2020 gebucht wurden und die bis einschließlich Januar stattfinden sollten. Änderungen müssen Passagiere allerdings bis spätestens sieben Tage vor Abflug angeben. Umgebucht werden kann auf einen anderen Flug der Ryanair-Gruppe, der vor dem 30. September 2021 abfliegt.
Auch Lufthansa verzichtet noch bis zum Jahresende auf Umbuchungsgebühren, ebenso deren Tochter-Fluglinien Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines. Weltweit sind dort sowohl auf Kurz- als auch auf Mittel- und Langstrecke sämtliche Tarife mehrfach kostenlos umbuchbar.
Neue Hartz-IV-Regelleistungen und Mehrbedarfe bereits Ende Dezember
Die Regelleistungen bei Hartz IV steigen ab 2021. Die neuen Leistungen werden allerdings schon im Dezember 2020 überwiesen. Auch die Mehrbedarfe werden entsprechend angepasst. Am 30.12. und am 31.12.2020 werden die neuen Hartz IV Leistungen für 2021 ausgezahlt. Und so steigen die Regelleistungen:
Der ALG II-Eckregelsatz (Single-Haushalt) wird 446 Euro (plus 14 Euro) betragen. Die Sätze für Jugendliche in einer Bedarfsgemeinschaft steigen auf 373 Euro (plus 45 Euro). Kinder bis zum 5. Lebensjahr sollen ab 2021 283 Euro (plus 33 Euro) monatlich erhalten.
Die Arbeitslosengeld II-Leistungen für Paare bzw. Ehegatten sollen ab 2021 401 statt 389 Euro betragen. Junge Erwachsene unter 25 Jahre, die noch bei den Eltern leben, erhalten 357 Euro (plus 12 Euro. Einzige Ausnahme sind die Sätze für Kinder zwischen 6 bis 13 Jahren. Hier soll die Anpassung nur einen Euro betragen (309 Euro).
Weitere Info gibt es bei der Bundesagentur für Arbeit.
Verkäufer müssen sich an Maklerprovision beteiligen
Wer eine Immobilie kauft, muss bisher meist auch die Maklerprovision komplett übernehmen – maximal sieben Prozent des Kaufpreises. Ab dem 23. Dezember 2020 ändert sich das: Auch Verkäufer müssen sich dann an den Kosten für einen Immobilienmakler beteiligen. Künftig muss derjenige, der einen Makler beauftragt, dann mindestens die Hälfte der Provision selbst tragen.
Der Käufer muss seinen Anteil an der Provision künftig auch erst dann überweisen, wenn der Verkäufer seine Zahlung nachgewiesen hat. So soll verhindert werden, dass Verkäufer die volle Provision auf den Käufer abwälzen. Der Bauherren-Schutzbund fürchtet allerdings, dass Verkäufer die Kosten für den Makler künftig direkt auf den Preis der Immobilie aufschlagen.
Änderungen bei Aldi, Lidl, Rewe und Co. ab Dezember
Ab Dienstag, 1. Dezember, wird das Einkaufen wieder umständlicher. Bund und Länder haben sich am 25. November auf schärfere Regeln für den Einzelhandel geeinigt. Die Änderungen sollen ab einer Ladenfläche von 800 Quadratmetern gelten. Für kleinere Läden wie Bäckereien, Kioske oder Schreibwarengeschäfte, die kleiner als 800 Quadratmeter sind, ändert sich nichts.
Ist die Ladenfläche über 800 Quadratmeter groß, dürfen in den ersten 800 Quadratmeter umgerechnet 80 Kunden (ein Kunde pro zehn Quadratmeter) einkaufen. Ab 801 Quadratmeter gilt dann die Obergrenze von 20 Quadratmetern pro Kunde. Das betrifft wohl alle Discounter, Baumärkte und die großen Möbelhäuser, die ihre Einlasskontrollen verschärfen müssen. Bei einem 1000 qm großen Laden dürften dann noch 90 Leute hinein.
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Änderungen im Dezember: Strengere Regeln beim Dax
Der Deutsche Aktienindex (Dax) wird mehr als drei Jahrzehnte nach seinem Start umfassend reformiert. Ab September 2021 wird er 40 statt wie bislang 30 Unternehmen umfassen, und bereits ab Dezember dieses Jahres sollen strengere Regeln für mehr Qualität sorgen: Ab Dezember gilt, dass Konzerne vor Aufnahme in das Börsenbarometer in ihren letzten beiden Finanzberichten einen Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen nachweisen müssen. Ab März 2021 müssen die Unternehmen im Dax verpflichtend Jahres- und Quartalsberichte veröffentlichen - ein Verstoß dagegen führt zum Ausschluss."
Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/finanzen/boerse/wir...d_12705461.html