Studien zu Ernährung und Gesundheit

#1 von Excubitor , 28.10.2021 19:22

Business Insider - "Menschen, die Fleisch essen, leiden seltener an Depressionen und Angstzuständen, zeigt eine Analyse"

"13:44, 28 Okt 2021

- Das Ergebnis einer aktuellen Studie legt einen Zusammenhang zwischen fleischloser Ernährung und einer schwachen psychischen Gesundheit nahe.

- Die Auswertung ergab, dass Fleischesserinnen und Fleischesser seltener an Depressionen und Angstzuständen leiden als Vegetarierinnen und Vegetarier sowie Veganerinnen und Veganer.

- Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass der Verzicht auf Fleisch zwangsläufig Depressionen oder Angstzustände verursacht.



[...] Vor allem junge Menschen legen besonderen Wert darauf, was sie zu sich nehmen und tendieren häufiger dazu, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren.

Die fleischlose Ernährungsweise ist in den westlichen Gesellschaften relativ jung, weshalb die langfristigen Auswirkungen dieses Essverhaltens oftmals noch untersucht werden. Während in vergangenen Analysen häufig die Verbindung zwischen der körperlichen Gesundheit und dem Fleischkonsum untersucht wurde, beleuchtete eine aktuelle Studie nun einen Zusammenhang zwischen der psychischen Gesundheit und einer fleischlosen Ernährungsweise.

Das Ergebnis der neuen Studie lautet: Eine fleischlose Ernährung ist mit einem höheren Maß an Depressionen und Angstzuständen verbunden als eine omnivore Ernährung, also wenn man auch tierische Lebensmittel und Fleisch zu sich nimmt. Veröffentlicht wurde die Meta-Analyse in der Fachzeitschrift „Food Science and Nutrition“. Für die Auswertung wurden 20 kleinere Studien über Fleischkonsum und psychische Gesundheit begutachtet. Gefunden wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen Vegetarismus beziehungsweise Veganismus und einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit.

[...]

Dennoch ist anzumerken, dass ein möglicher Kausalzusammenhang umstritten ist. Es deuten zwar einige Studien darauf hin, dass bestimmte Ernährungsdefizite bei Veganerinnen und Veganern mit Depressionen in Verbindung gebracht werden können. Allerdings ist es ebenso möglich, dass die psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzustände der Entscheidung für eine fleischlose Ernährungsweise vorausgehen.

[...]

Die Befunde knüpfen dennoch an Ergebnisse früherer Forschungsarbeiten an, die ähnliche Tendenzen aufzeigten. Aus diesem Grund sei auch das aktuelle Ergebnis wenig überraschend, erklärt die Co-Autorin. Bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte Dobersek eine Studie, aus der hervorging, dass der Verzicht auf Fleisch mit einem höheren Risiko für Depressionen, Angstzuständen und Selbstverletzungen verbunden sei. Auch eine im August veröffentlichte Studie eines deutschen Forschungsteams ergab, dass Vegetarierinnen und Vegetarier eher dazu neigten, an Depressionen zu leiden als Fleischesserinnen und Fleischesser.

[...]

Trotz der festgestellten Korrelation gibt es keine Beweise dafür, dass eine fleischlose Ernährung zwangsläufig zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führt. „Wir können nicht sagen, dass eine fleischfreie Ernährung psychische Erkrankungen verursacht. [...]

Obwohl mehrere Studien ergeben haben, dass Vegetarierinnen und Vegetarier eher an Depressionen leiden als Menschen, die auch Fleisch zu sich nehmen, kann kein endgültiger Kausalzusammenhang daraus geschlossen werden. So haben in der Vergangenheit auch andere Untersuchungen das Gegenteil gezeigt. Für eine mögliche Bedingtheit ist vor allem die Frage nach der Chronologie relevant: Hören die Menschen zuerst auf, Fleisch zu essen, und entwickeln im Anschluss ein höheres Risiko für Depressionen? Oder entscheiden sich mehr Menschen, die bereits im Vorfeld ein höheres Risiko haben, an Depressionen zu erkranken, dafür, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren? Bisher konnten nur wenige Studien auf diese Frage Antworten liefern. Lediglich eine Untersuchung aus dem Jahr 2012 deutet darauf hin, dass Depressionen einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise vorausgehen.

Weitere mögliche Erklärungen für den Zusammenhang könnten laut Dobersek und Archer darin bestehen, dass Menschen eine fleischlose Ernährung ausprobieren, um bestehende psychische Erkrankungen zu bewältigen. Ein anderer Erklärungsansatz könnte sein, dass Menschen, die an Depressionen leiden, eher dazu neigen, sich in Tiere einzufühlen und Ernährungsentscheidungen auf der Grundlage einer ethischen Perspektive treffen.

[...]

Als Doberseks Analyse vergangenen August erschien, dachten einige, sie beweise, dass der Fleischkonsum die psychische Gesundheit verbessere. Doch das ist „definitiv falsch“, erklärt die Psychologin.

Darüber hinaus wiesen Kritiker in Bezug auf die Studienergebnisse hin, dass die Untersuchung von dem US-amerikanischen Handelsverband „National Cattlemen’s Beef Association“ gefördert wurde. Die National Cattlemen’s Beef Association ist eine Lobbygruppe, die für die amerikanischen Rindfleischproduzenten sowie -Verbraucher in den Vereinigten Staate arbeitet." [...]

[...]

Dieser Artikel wurde von Julia Knopf aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original lest ihr hier."

Siehe vollständig dazu die Quelle:
https://www.businessinsider.de/wissensch...push-1635422206


Kommentar

Dennoch bleibt es dabei, insbesondere durch die teilweisen Mängel der Meta-Studie,
wie dass es sich bei 18 von 20 untersuchten Studien um eine einfache Befragung
handelte, dass eine fleischlose Ernährung unter Beachtung derer Besonderheiten
grundsätzlich gesünder ist als eine solche mit übermäßigem Fleischkonsum.
Darüber hinaus hätte man sich, da das Problem bekannt war, mehr auf die Frage
konzentrieren müssen, ob die Depressionen nicht schon der fleischlosen Ernährung
vorausgingen.


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