Zitat von Excubitor
Faktencheck
GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Homöopath behauptet, COVID-19 sei nur ein harmloser Schnupfen – und liegt damit falsch"
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1. Behauptung: Coronaviren seien im Grunde nur harmlose Schnupfenviren
Rolf Kron behauptet, Coronaviren seien nichts anderes als harmlose Schnupfenviren. Das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung schreibt auf seiner Homepage, dass rund ein Drittel der "typischen" Erkältungen durch Coronaviren hervorgerufen werden. Kron hat mit seiner Grundannahme über die Virenart also recht.
Allerdings haben sich die Coronaviren in der Vergangenheit immer wieder verändert, zuletzt war das bei dem Coronavirus, das die Krankheit MERS (Middle East Respiratory Syndrome) auslöst, der Fall.
Bei dem aktuellen Coronavirus SARS-CoV-2 handelt es sich um einen neuen Virenstamm, der eng mit dem SARS-Virus verwandt ist. An SARS starben 2002/2003 rund 800 Menschen.
Bei der durch SARS-CoV-2 ausgelöste Krankheit COVID-19 handelt es sich keineswegs um einen "harmlosen Schnupfen", sondern sie kann sich zu einer schweren Lungenentzündung entwickeln, die zum Tod führen kann.
2. Behauptung: Die Erkrankungszahlen und Todesfälle deuten auf eine völlig normale Grippe hin.
Es ist richtig, dass auch Grippeviren Atemwegserkrankungen auslösen und schnell von Person zu Person übertragbar sind. Abgesehen davon seien SARS-CoV-2 und die saisonalen Grippeviren aber "sehr unterschiedlich", schreibt das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC).
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verbreitet sich Influenza wegen einer kürzeren Inkubationszeit schneller als COVID-19. Gleichwohl deuteten die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hin, dass es bei COVID-19 mehr schwere Infektionsverläufe gebe. Die Mortalitätsrate bei der saisonalen Influenza liegt laut WHO gewöhnlich bei weniger als 0,1 Prozent. Wie hoch die Rate bei COVID-19 ist, ist noch unklar.
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes verstarben bei der besonders schweren Grippewelle 2017/18 in Deutschland 25.100 Menschen an Influenza. Es handelt sich hierbei um statistische Hochrechnungen; labordiagnostisch bestätigt wurde die Grippe-Diagnose damals bei 1.674 Menschen (PDF, S.47). In der Grippesaison 2019/20 starben bislang 411 Personen mit bestätigter Infektion. Die Saison beginnt laut RKI in der 40. Kalenderwoche und endet in der 20. Kalenderwoche des darauffolgenden Jahres. Sie ist also etwa sieben Monate lang.
Seit Ausbruch der Krankheit COVID-19 starben in Deutschland bis zum 15. April 3.254 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Das Virus trat in Deutschland erstmals Ende Januar auf.
Hinzu kommt laut WHO, dass es im Gegensatz zu Influenza gegen COVID-19 keine Impfstoffe gibt. Da es ein neues Virus sei, sei außerdem niemand gegen die Krankheit immun, schreibt das ECDC. Das bedeute: "Theoretisch ist die gesamte menschliche Bevölkerung potenziell für eine Infektion mit COVID-19 anfällig."
Das RKI rechnet damit, dass sich 70 Prozent der deutschen Bevölkerung mit SARS-CoV-2 infizieren könnten – unklar ist, über welchen Zeitraum. "Auch wenn nach derzeitigen Erkenntnissen nur ein kleiner Teil der Erkrankungen schwer verläuft, könnte eine ungebremste Erkrankungswelle aufgrund der fehlenden Immunität zu einer erheblichen Krankheitslast in Deutschland führen." Es bestehe die Gefahr, dass das Gesundheitssystem überlastet wird und nicht mehr alle Menschen versorgt werden könnten.
3. Behauptung: Der Verlauf von Viruserkrankungen sei immer gleich
Rolf Kron vergleicht verschiedene Epidemien der vergangenen Jahre miteinander, darunter die Vogelgrippe, die Schweinegrippe und das neuartige Coronavirus: "Die Leute haben immer alle die gleichen Symptome. Sie haben Fieber, sie haben Husten, sie haben Lungenentzündung und sie können auch daran sterben, aber selten."
Tatsächlich ähneln sich die Symptome der im Video genannten Lungenerkrankungen. Sowohl bei der Vogelgrippe als auch bei der Schweinegrippe sind laut Lungeninformationsdienst hohes Fieber ein häufig auftretendes Symptom. Und auch von den Patienten, die in Deutschland an COVID-19 erkrankt sind, hätten 42 Prozent Fieber gehabt, heißt es auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts.
Bei Schweinegrippe können laut Lungeninformationsdienst anders als bei einer normalen Grippe zusätzlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Bei der Vogelgrippe komme ebenfalls bei etwas der Hälfte der Patienten Durchfall vor, zudem sei ein Mangel an weißen und roten Blutkörperchen sowie an Blutplättchen zu beobachten. Die Krankheit entwickelte sich in der Hälfte der Fälle tödlich.
Über Covid-19 ist laut RKI außerdem bekannt, dass etwa ein Drittel der Patienten über eine gestörte Geruchs- und Geschmacksempfindung berichteten. Die Symptome der drei Krankheiten ähneln sich also, sind aber nicht gleich.
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Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/corona...falsch-34616656
Kommentar
Eine alles in allem gute Fakten-Darstellung und Präzisierung unvollständiger Behauptungen, welche zu schwerwiegenden Missverständnissen führen können.
Ein weiteres Übel daran ist, dass solche Leute mit derartigen Halbwahrheiten das Ansehen eines gesamten Berufsstandes schwer und nachhaltig zu schädigen in der Lage sind.
Hier finden Sie eine seriöse, ausführliche Darstellung der mit Covid-2019 verbundenen Symptomatik:
http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php?...1af37c2#p111860
Excubitor, am 15.04.2020, 17.58 Uhr.