Gebremster Optimismus für den weiteren Pandemieverlauf seitens einiger Experten

#31 von Excubitor , 31.01.2022 20:03

SPIEGEL.de Wissenschaft - "Fachleute zum Pandemieverlauf »Ich teile die Euphorie nicht, dass Omikron uns jetzt in die Endemie führt«"

"31.01.2022, 11.52 Uhr

Fachleute aus Virologie und Epidemiologie haben Zweifel daran geäußert, dass das Corona-Infektionsgeschehen nach der
Omikron-Welle einem endemischen Zustand deutlich näher kommt. Während sich eine Pandemie über Länder und
Kontinente hinweg ausbreitet, werden Krankheiten oder Erreger als endemisch bezeichnet, die dauerhaft und gehäuft in
einer begrenzten Region oder in Teilen der Bevölkerung vorkommen.

»Es ist absolut möglich, dass nach dem Abflachen der aktuellen Welle Delta zurückkommt«, sagte Ulrike Protzer, Leiterin
des Instituts für Virologie an der TU München, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). »Wir können
nicht sicher sein, dass Omikron Delta ablöst.«

[...]

»Wir wissen nicht, was für Varianten noch kommen«

Auch Gérard Krause, Epidemiologe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, zeigte sich skeptisch:
»Ich teile die Euphorie nicht, dass Omikron uns jetzt in die Endemie führt«, sagte Krause den Funke-Zeitungen. »Wir wissen
nicht, was für Varianten noch kommen, die die Immunität vielleicht umgehen und auch zu schweren Verläufen führen können.«
Durch abnehmenden Impfschutz und Infektionen mit der einen oder anderen Variante hätten viele Menschen zwar eine
»Teilimmunität«, aber die helfe nicht gegen jede Variante gleich gut.

Die Frage, wann die Pandemie vorbei ist, sei vor allem eine Frage nach dem Umgang mit dem Erreger, sagte Krause. »Wie viele
Erkrankungen sind wir bereit zu akzeptieren, wie viele können wir verhindern und um welchen Preis« – über diese Fragen müsse
es eine gesellschaftliche Verständigung geben. Das sei keine rein medizinische Frage, sondern eine breit angelegte Abwägung.

Als Orientierung könne der Umgang mit den regelmäßigen Grippewellen dienen: »Das Ziel muss es sein, die schlimmsten Schäden
zu verhindern und die Schwächsten zu schützen«, sagte der Experte für Epidemiologie. »Die Verluste einer mittleren Influenza
-Saison sind wir als Gesellschaft offenbar bereit hinzunehmen.«"

Siehe dazu die Quelle:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medi...5d-a444499358d3

sowie den Kommentar unter

Faz.net - "ENDE IN SICHT?: Endemie bedeutet nicht harmlos"
https://www.faz.net/aktuell/politik/inla...5f7LzEFyuMoikYQ


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Corona wird zur "Normalität" werden

#32 von Excubitor , 05.02.2022 19:36

Business Insider - "Heidelberger Virologe: „Corona wird zur gesellschaftlichen und politischen Normalität, damit müssen wir leben.“"

"05.02.2022

- Der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, hält zukünftig ein Leben für realistisch, in dem Covid-19 wie jede andere Infektionskrankheit behandelt wird.

- Der Mediziner rät dazu, nicht alle Vorsichtsmaßnahmen direkt aufzuheben, aber mit Maß zur Normalität zurückzukehren.

- Es werde weiterhin schwere Verläufe nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus geben, fordert die Bürger aber auf, auch im Kopf an sich zu arbeiten.



Bis zu einem entspannten Umgang mit Corona wird es nach Einschätzung des Chefvirologen von der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, noch eine Weile dauern. Dabei ist es seiner Meinung nach längst Zeit zum Umdenken. „Ich glaube, wir werden Normalität nur dann erreichen, wenn wir anerkennen können, dass wir mit dem Virus umgehen können, auch wenn es weiter bleiben wird“, sagte Kräusslich der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

„Wir müssen in Zukunft in unsere Köpfe bringen, dass Corona auch eine gesellschaftliche und politische Normalität wird – und nicht nur eine medizinische Normalität, auch wenn es krank machen kann“, sagte der Mediziner. Deshalb sei es Zeit, sich an die Normalität zu gewöhnen, in der Corona eine Infektionskrankheit unter vielen ist. „Da sind wir im Moment weder medizinisch noch gesellschaftlich und politisch, aber das muss das Ziel sein.“ [...]

[...]"

Siehe mehr dazu unter der Quelle:
https://www.businessinsider.de/politik/d...push-1644080103


Kommentar

Dem kann ich mich inhaltlich anschließen. Aber es wird Zeit vergehen und es ist keine leichte Aufgabe
das in die Köpfe der Menschen zu bekommen, sich mit dem Virus arrangieren zu müssen. Wie bei
anderen Infektionskrankheiten wird aber auch hier unausweichlich ein Anpassungsprozess erfolgen.


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zuletzt bearbeitet 05.02.2022 | Top

Virologe Drosten prognostiziert einen nicht ansteckungsfreien Sommer

#33 von Excubitor , 02.03.2022 23:24

Tagesspiegel - "„Kein infektionsfreier Sommer“ - Drosten prognostiziert andauernde Ansteckungen mit Omikron-Variante"

01.03.2022

Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen in Deutschland geht der Virologe Christian Drosten davon aus, dass man sich
auch im Sommer mit der Omikron-Variante des Virus wird anstecken können. Zum einen sei der jetzige Impffortschritt
nicht ausreichend, zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch die Omikron-Variante weiter hoch
, sagte der
Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info.

[...]

„Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird.“ Drosten gab zu bedenken,
dass beispielsweise in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei.

Er gehe im Sommer in Deutschland zwar nicht davon aus, dass man eine „ungebändigte“ Welle sehen werde,
aber „man wird sich auch im Sommer mit diesem Omikron-Virus anstecken können“. Entsprechend halte er es
auch im Sommer für ratsam, weiter in Innenräumen Masken zu tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken
in Innenräumen sei auf lange Sicht „die effizienteste Maßnahme überhaupt“
.

[...]

„Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern
wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist“, mahnte er. (dpa)"


Siehe mehr dazu unter der Quelle:
https://m.tagesspiegel.de/politik/kein-i...e/28120224.html


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RE: Virologe Drosten prognostiziert einen nicht ansteckungsfreien Sommer

#34 von Excubitor , 03.03.2022 18:48

Zitat von Excubitor im Beitrag #33
Tagesspiegel - "„Kein infektionsfreier Sommer“ - Drosten prognostiziert andauernde Ansteckungen mit Omikron-Variante"

01.03.2022

Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen in Deutschland geht der Virologe Christian Drosten davon aus, dass man sich
auch im Sommer mit der Omikron-Variante des Virus wird anstecken können. Zum einen sei der jetzige Impffortschritt
nicht ausreichend, zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch die Omikron-Variante weiter hoch
, sagte der
Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info.

[...]

„Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird.“ Drosten gab zu bedenken,
dass beispielsweise in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei.

Er gehe im Sommer in Deutschland zwar nicht davon aus, dass man eine „ungebändigte“ Welle sehen werde,
aber „man wird sich auch im Sommer mit diesem Omikron-Virus anstecken können“. Entsprechend halte er es
auch im Sommer für ratsam, weiter in Innenräumen Masken zu tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken
in Innenräumen sei auf lange Sicht „die effizienteste Maßnahme überhaupt“
.

[...]

„Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern
wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist“, mahnte er. (dpa)"


Siehe mehr dazu unter der Quelle:
https://m.tagesspiegel.de/politik/kein-i...e/28120224.html


Siehe ergänzend dazu

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Top-Virologe gibt Sommer-Prognose - Corona ist aus 2 Gründen noch nicht vorbei: Drosten sagt, wann es soweit ist"

"Donnerstag, 03.03.2022, 10:51

[...]

Die Pandemie hat jetzt eine neue Haupteigenschaft

Um festzumachen, wann die Pandemie stattdessen vorbei sei, müssten wir überlegen, wie wir sie kontrollieren könnten.
Laut Drosten habe die Pandemie mittlerweile eine neue Haupteigenschaft: die Übertragbarkeit. Bei Omikron hätten wir
es mit einer sehr übertragbaren Variante zu tun. „Wir haben die Impfung, die die schweren Verläufe verhindert“, erklärt
er. „Und jetzt müssen wir darauf achten, was die Übertragung verhindert.“

Ein Ende der Corona-Pandemie sehe er erst dann, wenn auch die rasende Weitergabe des Virus aufhöre, die die Fälle
immer wieder exponentiell steigen lasse. „Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die
Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe
Übertragbarkeit beendet ist.“

Drosten: Um Übertragbarkeit zu stoppen, brauchen wir Schleimhautimmunität

Die aktuell verfügbaren Impfstoffe reichten dafür allerdings „wahrscheinlich nicht“ aus. Denn dafür sei eine
Schleimhautimmunität notwendig, welche die gegenwärtig zugelassenen Vakzine nicht erzielen. Eine solche Immunität
der oberen Respirationstraktschleimhäute könne verhindern, dass das Virus schnell weitergegeben werde.

[...] „Die ideale Immunisierung ist, dass man eine vollständige Immunisierung hat – mit drei Dosen – und auf dem Boden
dieser Immunisierung sich dann erstmalig und auch zweit- und drittmalig infiziert mit dem wirklichen Virus“.

Nur wer diesen Weg durchgemacht habe, sei dann irgendwann über Jahre belastbar immun und würde sich nicht wieder
reinfizieren
, erklärte er weiter. Denn dadurch entstünde eine Schleimhautimmunität, ohne dass der Betroffene dafür einen
schweren Verlauf durchmachen müsste. Das heißt, das Virus kann gar nicht mehr über die Schleimhäute von Nase, Rache
und Lungen in den Körper eintreten. Diesen Zustand würden die meisten auch im kommenden Herbst und Winter allerdings
vermutlich noch nicht erreichen, so Drostens Prognose.

Drosten rät weiterhin zu Maßnahmen

Entsprechend hält der Chef-Virologe der Berliner Charité es auch im Sommer für ratsam, in Innenräumen weiter Masken zu
tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen sei auf lange Sicht „die effizienteste Maßnahme überhaupt“.
Zudem könne man sie mit dem geringsten Aufwand aufrecht erhalten.

[...]

Ein Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung der Pandemie bleibe der wohl noch leichter übertragbare und sich immer weiter
ausbreitende Omikron-Subtyp BA.2, erklärte Drosten. In seinem aktuellen Wochenbericht weist das Robert Koch-Institut (RKI)
den Anteil in einer Stichprobe positiver Befunde mit etwa 24 Prozent aus.

Drosten sagte, aus bisherigen Studiendaten aus mehreren Ländern lasse sich zunächst nicht sicher ableiten, ob BA.2 zu
schwereren Krankheitsverläufen führe. Die Daten hätten noch sehr vorläufigen Charakter. Allerdings hoffe er auf Erkenntnisse
aus Hongkong, wo viele Ältere sehr zögerlich mit der Impfung gewesen seien und sich unter Omikron in dieser Gruppe nun eine
schwere Krankheitslast zeige."

Siehe vollständig dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/coronavi...tter_GESUNDHEIT


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zuletzt bearbeitet 03.03.2022 | Top

   

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