Es sieht realistisch betrachtet nicht gut aus

#16 von Excubitor , 03.03.2021 15:08

SZ.de 2 - "Coronavirus: Auf der dritten Welle"

"Als die Bundeskanzlerin Angela Merkel im April 2020 den Begriff "Öffnungsdiskussionsorgien" prägte, lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 20, binnen einer Woche hatten sich in Deutschland also je 100 000 Einwohner 20 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Die Forderungen vieler Ministerpräsidenten nach Lockerungen waren Merkel damals zu voreilig - trotz sinkender Fallzahlen. Heute liegt die Inzidenz bei 67, Tendenz steigend. Zugleich dürfen vielerorts Grundschulen und Kitas, Friseursalons und Gartencenter aufmachen, am Mittwoch wollen die Ministerpräsidenten über weitere Öffnungspläne beraten. Wie passt das zusammen?

Betrachtet man die Metriken, die den Verlauf der Pandemie bestimmen, so gibt es auf diese Frage nur eine passende Antwort: gar nicht. So zeigt die Simulation des Pharmazie-Professors Thorsten Lehr von der Universität des Saarlandes vom vergangenen Mittwoch: Bleibt das Infektionsgeschehen konstant, wird also nicht gelockert, so würde die Inzidenz weiter ansteigen und läge Anfang April bei etwa 100. Bei leichten Lockerungen, wie sie nun bereits in Kraft getreten sind, könnten die Fallzahlen deutlich schneller ansteigen. Dies deckt sich mit SZ-Berechnungen, die bei gleichbleibenden Maßnahmen Anfang April eine Inzidenz zwischen 100 und 600 ergeben. "Wie sich die nächsten Wochen entwickeln, hängt sehr stark davon ab, welche Beschlüsse bei der Ministerpräsidentenrunde getroffen werden und wie sich die Bevölkerung danach verhält", so Lehr. "Bei einem Anstieg der Kontakte von 20 bis 25 Prozent gehe ich von einem starken Anstieg der Infektionszahlen in den nächsten Wochen aus."

[...]"

Einzelheiten dazu siehe unter
https://www.sueddeutsche.de/politik/coro...m_Morgen_030321


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Immunologe empfiehlt komplett andere Impfstrategie

#17 von Excubitor , 07.03.2021 20:00

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Coronavirus-Impfung - Immunologe Meyer-Hermann empfiehlt komplett andere Impfstrategie: "Hätte eine viel größere Wirkung""

"Sonntag, 07.03.2021, 09:10

Der Immunologe Michael Meyer-Hermann empfiehlt, Menschen für Corona-Impfungen nach der Menge ihrer Kontakte zu priorisieren.

Jene mit vielen Kontakten zuerst zu impfen "hätte eine viel größere Wirkung", als weiter nach Alter vorzugehen, sagte der Experte vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). Durch die Impfung zuerst der älteren Bevölkerung sei die Todesrate deutlich gesenkt worden - aber dies sei die Gruppe mit den wenigsten Kontakten, eine Auswirkung auf die Epidemie sei daher nicht zu erwarten.

Wegen der Ausbreitung der Virusvariante B.1.1.7 hält er die beschlossenen Lockerungen für gefährlich und erwartet, dass die Infektionszahlen "explosionsartig ansteigen werden" wie zuvor in Irland, England, Portugal und Tschechien. Aus Gesprächen mit Bundes- und Landesregierungen wisse er: "Man kann nicht sagen, dass die Politik nicht weiß, welche Folgen Maßnahmen haben werden."

[...]"

Siehe mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/coronavi...tter_GESUNDHEIT


Kommentar

Der Vorschlag ist jetzt, nachdem schon bald alle Älteren und Hochrisikopatienten geimpft sein sollten, durchaus nachvollziehbar und erscheint auch sinnvoll. Dort mit verstärkten Impfungen anzusetzen, wo die meisten Kontakte zustande kommen, dürfte die Infektionszahlen wesentlich schneller senken, als weiter nach Altersreihenfolge ohne jede Kontaktprämisse vorzugehen.


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Epidemiologe und MdB Karl Lauterbach zur "Cluster-Identifizierung"

#18 von Excubitor , 08.03.2021 21:09

Handelsblatt - "Interview: Karl Lauterbach zur Cluster-Identifizierung: „So können wir die Pandemie schneller und gezielter eindämmen“"

"Bund und Länder wollen heute über den bundesweiten Einsatz der App Luca in allen Gesundheitsämtern entscheiden. Die Corona-Tracing-App verspricht direkten Zugriff auf Personen, die sich an den gleichen Orten wie ein Infizierter aufgehalten haben, etwa gemeinsame Büros, Restaurants oder Kinos.

Die Nutzer checken sich vor Ort mit einem QR-Code ein, die Daten werden verschlüsselt und direkt ans Gesundheitsamt übermittelt. So kann das Gesundheitsamt Cluster, in denen einzelne Infizierte eine Vielzahl von anderen anstecken, auch Hotspots genannt, schneller erkennen. So können Betroffene gewarnt beziehungsweise gebeten werden, zu Hause zu bleiben und nicht noch mehr Menschen anzustecken.

Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD, hatte bereits im vergangenen Sommer betont, wie wichtig diese Cluster-Identifikation ist. Jedoch sei in Deutschland diese Art der Verfolgung bisher zu selten angewendet worden.

Das Problem sei oft die Software in vielen Gesundheitsämtern, erklärt der SPD-Politiker jetzt im Handelsblatt-Interview. Viele der Anwendungen könnten Daten, zum Beispiel den Namen der Schule, gar nicht vernünftig aufnehmen, sodass keine Cluster-Identifizierung möglich sei.

Lauterbach sieht die Cluster-Problematik als europaweites Problem. Man müsse sich an Länder wie Japan und Korea halten, die schon frühzeitig reagiert hätten, fordert er.

[...]"

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...neAn?li=BBqg6Q9


Kommentar

Das ist ein generell sehr guter Vorschlag. Doch kommt genau hier jetzt die bislang
mangelhafte Digitalisierung der Gesundheitsämter sehr negativ zum Tragen,
und dass sich sogar nicht wenige
Gesundheitsamtsverantwortliche gegen den Einsatz speziell für die Pandemie entwickelter Programme sperren sollen.


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Kein Grund zur Entwarnung - Ein Kommentar zur aktuellen Lage

#19 von Excubitor , 31.03.2021 23:09

Die Zahl der Corona-Intensiv-Patienten bewegt sich langsam auf Schwindel erregende Höhen zu,
die Neuinfektionszahlen steigen weiter und auch die brasilianische SARS-CoV-2-Mutante P1,
die nach derzeitigem Kenntnisstand gefährlichste von allen, breitet sich in Deutschland immer
weiter und schneller aus.

Vernunft scheint in Deutschland ein Fremdwort, auch, oder gerade unter Politikern.
Wer immer noch behauptet, dass man nicht wisse, wo denn die Ansteckungen stattfinden,
gehört meines Erachtens sofort entlassen, so er/sie sich in verantwortlicher Position befindet.

Der "Öffnungswahn" muss sofort beendet werden, da dieser mehr geschadet als genützt hat.
Im Gegenteil hat genau das Fehlverhalten vieler Verantwortlicher in MP-Position dazu geführt,
dass die Notwendigkeit eines echten Lockdowns immer wahrscheinlicher wird, wenn diese nicht
eigentlich schon feststeht. Jeder Polit-Versager der Pandemie wird sich irgendwann dieser
Verantwortung stellen müssen. Momentan muss und kann es jedoch nur darum gehen das Problem
zu beseitigen. Je länger man damit wartet, desto länger und härter wird der erforderliche Lockdown
sein müssen, um die schon vor langer Zeit verlorene Kontrolle wieder zu erlangen. Die Impfkampagne
kann nicht schnell genug mit einer nützlichen Antwort aufwarten. Das beinhaltet leider auch, die
durch fatale Fehler hervorgerufenen Fehlentwicklungen mit beseitigen zu müssen, was die Bekämpfung
der Pandemie nicht gerade leichter macht, sondern deutlich erschwert. Auch dürfte des weiteren
feststehen, und das sollte nun jedem Verantwortlichen klar sein, oder er/sie ist fehl am Platz, dass jede
Form von Öffnungsstrategie ab sofort nur noch unter wissenschaftlicher Begleitung stattfinden kann. Die
teils waghalsigen Polit-Experimente dieser Art sind definitiv gescheitert. Die Ignoranz wissenschaftlicher
Fakten seitens der Politik muss schnellstens aufgegeben und durch ein konstruktives Miteinander ersetzt
werden, soll die Pandemie schnellstmöglich unter möglichst geringen Verlusten beendet werden.

Man sollte irgendwann auch Studien auflegen, wie viele Tote und Infizierte es durch eben diese teils
gravierenden Fehler gegeben hat. Was man nämlich in einem über gesetzlichen Notstand wie dem einer
Pandemie überhaupt nicht gebrauchen kann, sind Profilneurotiker und solche die an ein Wahlergebnis
denken, bevor Sie den konsequenten Schutz des möglicherweise wertvollsten aller Rechtsgüter, nämlich
der körperlichen und geistigen Unversehrtheit, in Betracht ziehen.

Daher kann, trotz hochwahrscheinlich nur temporär sinkender R-Werte nicht annähernd von
Entspannung gesprochen werden. Es bleibt höchste Wachsamkeit und Vorsicht erforderlich.


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Profilierte Virologin übt harsche Kritik an Politikern

#20 von Excubitor , 05.04.2021 19:06

t-online. - "Virologin rechnet mit Politikern ab - "Eindämmung der Pandemie war nie das Ziel"

03.04.2021, 11:36 Uhr | t-online, wan

"Harsche Kritik an Politikern kommt von einer profilierten Virologin: Die Forscherin Isabella Eckerle fragt sich, welche Motive einige Mandatsträger haben. Ihr scheine es, dass manche nur die Verantwortung vermeiden wollten.

Nachdem die Virologin Melanie Brinkmann gerade bei “Markus Lanz” zwei Politiker abgewatscht hatte, kritisiert jetzt auch die bekannte Virologin Isabella Eckerle die Maßnahmen der politisch Verantwortlichen. Die derzeit in der Schweiz forschende Wissenschaftlerin schrieb auf Twitter: “Ich habe immer mehr das Gefühl, dass die Eindämmung der Pandemie oder auch nur die objektive Auseinandersetzung mit Daten bei einigen Politikern nie das Ziel war, nur die Frage, wie man das jetzt irgendwie laufen lassen kann, ohne hinterher verantwortlich gemacht zu werden.”

Sie machte deutlich, dass dies ihr privater Eindruck sei: “Das sage ich jetzt nicht als Wissenschaftlerin, sondern das ist meine private subjektive Meinung. Aber anders kann man sich aktuell vollkommen irrationale Entscheidungen nicht erklären.” Eckerle richtet ihre Worte sowohl an schweizer als auch an deutsche Politiker. Auf Twitter erntete sie große Zustimmung und 1.000 Likes innerhalb kurzer Zeit.

Eckerle sagte außerdem, dass Ende Dezember und Anfang Januar klar gewesen sei, was für ein Problem mit der Variante B.1.1.7. auf uns zukomme. "Die Zeit, sich da rechtzeitig vor der 3. Welle zu schützen, wurde dann verbummelt. Jetzt klopft die Realität an", schrieb sie auf ihrer Twitter-Seite.

[...]"

Siehe den vollständigen Bericht unter der Quelle:
https://www.t-online.de/nachrichten/pano...ab-global-de-DE


Kommentar

Der Frau vom Fach kann man nur zustimmen. Es war bereits das zweite Mal, dass man unter
den Verantwortlichen die Zeichen der Zeit nicht erkannt, bzw. geflissentlich ignoriert hat.
Denn auch die zweite Welle wurde durch den politischen Tiefschlaf während des Sommers
2020 massiv begünstigt.


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Ein Kommentar zum derzeit grassierenden gefährlichen Egoismus

#21 von Excubitor , 05.04.2021 19:07

Tagesspiegel - "Wir sind die Kurve! - Sich noch immer privat zu treffen, ist gefährlich egoistisch"

"Mit Freunden in den Park oder mit den Verwandten auf einen Tee. Machen wir uns nichts vor: Aus privaten Treffen werden zigtausend Corona-Risiken. Ein Kommentar. CAROLINE FETSCHER

Als gäbe es keinen zeitlichen Horizont, keine Hoffnung, Zuversicht, Aussicht, so behandeln viele Leute privat ihre Corona-Risiken. „Jetzt reicht es doch auch langsam“ lautet der Refrain vieler privater Gruppen.

Eingeladen wird zu Dinners, Familienfeiern, Nachbarbesuchen im Wohnzimmer. Man müsse doch auch mal wieder Geburtstage feiern, bisschen zusammensitzen, den Skatabend wiederaufnehmen, zusammen mit Freunden eine spannende Serie sehen.

„Das ist eine Ausnahme! Nur heute!“, beteuern die Leute, wenn sie überhaupt davon erzählen, wie sie handeln, und wenn sie man sie überhaupt fragt, warum sie so handeln. Wer hier nicht dabei ist, der werfe den ersten Stein.

[...]

Die Kurve ist das Resultat der Summe der Ausnahmen

Tja, und dann verlässt der eine oder die andere als singulärer Corona-Brutkasten das Haus und verwandelt als Spreader den Singular in einen Plural, während er anderen ein Virus überträgt, das gerade jetzt besser bekämpft wird, seit das Impfen auch hier, bei allen Rückschlägen, merklich Fahrt aufnimmt.

[...]"

Die Kurve ist das Resultat der Summe der Ausnahmen, mit denen Maßnahmen missachtet werden. Ignoriert wird, wie sensationell, trotz aller Patzer und Pannen, der Fortschritt ist, der sich mit dem Impfen sichtbar und täglich aufbaut.

[...]

Roulette mit der Gesundheit

Selbst wenn die letzte Etappe sich bis zum Spätsommer oder Frühherbst erstrecken sollten: Das Ausnahme-Roulette ist und bleibt ein asoziales Spiel mit der Gesundheit, der eigenen wie der von anderen.

[...]"

Siehe den außergewöhnlich guten Kommentar zur aktuellen
Massen-Fehlverhaltensweise vollständig unter der Quelle:

https://www.tagesspiegel.de/politik/wir-...h/27057852.html


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"Das Virus ist gekommen, um zu bleiben" - ein Ausblick

#22 von Excubitor , 02.05.2021 20:02

Business Insider Deutschland - Ausbreitung der Coronavirus-Varianten: Das Virus ist gekommen, um zu bleiben

"Die Pandemie hat in Deutschland mittlerweile ihren ersten Jahrestag hinter sich gebracht — und währenddessen hat sich das Coronavirus zu einem noch härteren Gegner gemausert. Mehrere Mutationen, die Wissenschaftler in sich schnell ausbreitenden Varianten des Virus identifiziert haben, sind besorgniserregend. Sie führen dazu, dass diese Stämme ansteckender sind und sich zumindest teilweise dem Schutz durch Impfstoffe und durch frühere Infektionen entziehen können.

Um es klar zu sagen: Niemand weiß, wie die nächste Phase der Pandemie verlaufen wird.
[...]

Während es in Deutschland dafür mit den Lockerungsplänen für Geimpfte und Genesene inzwischen erste Ansätze gibt und in den USA durch den rasanten Impffortschritt bereits vielerorts Einschränkungen zurückgenommen werden, haben Experten für Infektionskrankheiten lange gezögert, Vorhersagen zu machen. „Der erste Grundsatz bei Infektionskrankheiten: Unterschätze niemals deinen Erreger“, sagt etwa Larry Corey, Virologe am Fred Hutchinson Cancer Research Center.

Trotz dieser Ungewissheit haben die meisten Wissenschaftler eine unangenehme Wahrheit akzeptiert: Das Coronavirus wird wahrscheinlich für immer ein Teil unseres Lebens sein – auch wenn die pandemische Phase irgendwann enden wird. Unsere beste Chance ist, dass es sich in eine milde grippeähnliche Krankheit verwandelt.

[...]"

Das Virus ist gekommen, um zu bleiben

Vier weitere humane Coronaviren sind in unserer Bevölkerung bereits endemisch. Das heißt, sie zirkulieren dauerhaft, erreichen aber keine pandemischen Spitzenwerte. [...]

[...]

Das Virus ist außerdem zoonotisch. Das heißt, es kann zwischen Tieren und Menschen hin und her springen. Selbst wenn es uns gelänge, Sars-CoV-2 beim Menschen auszurotten, könnten Tiere eine ähnliche Infektion wieder in unsere Bevölkerung einschleppen — vielleicht mit einer noch tödlicheren Mutation. [...]


Eine kürzlich durchgeführte Studie legte nahe, dass Sars-CoV-2 höchstwahrscheinlich innerhalb von fünf bis zehn Jahren endemisch werden und dann einer Erkältung ähneln könnte, die Menschen in der Kindheit infiziert. Dieses Szenario hängt von der Bedingung ab, dass die Fälle bei Kindern mild bleiben. [...]

Dennoch sagt Mike Osterholm, ein führender Experte für Infektionskrankheiten, dass es nahezu unmöglich wäre, einen jährlichen Impfstoff gegen Coronaviren für jeden Menschen auf der Erde verfügbar zu machen. [...]

Neue Varianten zwingen die Impfstoffhersteller zu neuen Strategien

[...]

Jetzt ist das Ziel für Impfstoffe bescheidener geworden: Die schlimmsten Folgen abschwächen, Todesfälle und Krankenhausaufenthalte verhindern. [...]

Das liegt zum Teil an der Besorgnis über eine neue Variante, genannt B.1.351, die im Dezember erstmals in Südafrika bemerkt wurde. Der Stamm trägt 10 Mutationen im Spike-Protein des Virus, dem Ziel aller führenden Impfstoffe. Der in Brasilien zirkulierende P.1-Stamm des Virus hat ähnlich beunruhigende Mutationen.

B.1.351 hat bereits teilweise Resistenz gegen den Impfstoff von Moderna gezeigt, was darauf hindeutet, dass die Impfung bei der Verhinderung milderer Erkrankungen, die durch diesen Stamm verursacht werden, weniger wirksam sein könnte. [...]

Impfstoffforschung steht erst am Anfang

[...] Impfstoffe sind nach wie vor die beste Waffe der Menschheit gegen das Coronavirus — und sie werden bereits aktualisiert, um dem Virus einen Schritt voraus zu sein. Moderna und Novavax arbeiten an Plänen für Auffrischungsimpfungen, die gegen den B.1.351-Stamm schützen sollen. Pfizer und Johnson & Johnson beobachten die Pandemie, um die richtigen Stämme für das nächste Impfstoff-Update auszuwählen.

Driftet das Virus weiter weg von den ursprünglichen Stämmen?

Es ist möglich, dass leistungsstärkere, infektiöse Varianten alte Versionen des Virus verdrängen und so die Pandemie schwerer bekämpft werden kann. Wie beispielsweise aus dem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts zu besorgniserregenden Virusvarianten hervorgeht, dominiert in Deutschland schon seit mehreren Wochen die sogenannte britische Variante, B.1.1.7. Sie wurde zuletzt in 93 Prozent der untersuchten Proben nachgewiesen.

Aber es ist unmöglich vorherzusagen, welche Veränderungen das Virus als nächstes durchläuft und was die für uns wirklich bedeuten werden. Denn nicht alle Mutationen machen die Viren gefährlicher. [...]

[...]

Eine Sache ist sicher: Die beste Verteidigung gegen neue Varianten ist es, die Übertragung von Mensch zu Mensch zu stoppen. Eine stärkere Verbreitung von Impfungen könnte dabei helfen. Sonst werden ungeimpfte Menschen das Virus weiter in Umlauf bringen — und das Virus wiederum wird sich von selbst weiter verändern.

Reicht es aus, sich von Covid-19 zu erholen, um gegen neue Varianten immun zu sein?

[...]
Bisher haben sie herausgefunden, dass Coronavirus-Antikörper — Blutproteine, die den Körper vor nachfolgenden Infektionen schützen — innerhalb weniger Monate nachlassen. Andere Facetten der Immunität halten möglicherweise länger an und schützen die Menschen vor neu auftretenden Stämmen.

Weiße Blutkörperchen, so genannte T-Zellen und B-Zellen, erinnern sich ebenfalls an fremde Eindringlinge, oft über längere Zeiträume als Antikörper. Eine kürzlich durchgeführte Studie legte nahe, dass Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, eine robuste T-Zell- und B-Zell-Immunität über mindestens acht Monate hatten. Eine Studie zu SARS, das durch ein ähnliches Coronavirus verursacht wird, ergab, dass Menschen, die sich erholt hatten, noch 17 Jahre nach ihrer Infektion einen T-Zell-Schutz hatten.

Die Forscher erwarten, dass Infektionen beim zweiten Mal milder verlaufen, basierend auf dem Verhalten anderer humaner Coronaviren. Aber eine wieder infizierte Person könnte das Virus immer noch verbreiten. Neue Varianten erschweren die Angelegenheit zusätzlich, da die meisten Studien zur Coronavirus-Immunität Stämme wie B.1.351 nicht berücksichtigt haben. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass B.1.351-Infektionen bei Menschen, die sich von Covid-19 erholt hatten, genauso häufig vorkamen wie bei denen, die nicht erkrankt waren.

Im schlimmsten Fall würde das Immunsystem von Menschen, die bereits an Covid-19 erkrankt waren, neue Varianten überhaupt nicht erkennen. Eine Studie, die im Oktober in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde, identifizierte zum Beispiel einen 25-jährigen Mann, der sich im Juni 2020 mit einer neuen Variante wieder infiziert hatte — und an schwereren Symptomen litt als bei seiner ersten Erkrankung im April 2020.

Jennie Lavine von der Emory University in Atlanta sagt, dass sie immer noch glaubt, dass die führenden Impfstoffe gegen Coronaviren einen gewissen Schutz bieten werden. Wenn es um andere Viren wie Varizella-Zoster (das Virus, das für Windpocken verantwortlich ist) geht, fügte Smith hinzu, sind Impfstoffe manchmal sogar besser als natürliche Immunität. Menschen, die als Kinder gegen Windpocken geimpft werden, haben ein 20-mal geringeres Risiko, als Erwachsene eine Gürtelrose zu bekommen, sagte sie. Es ist möglich, dass Menschen, die gegen Covid-19 geimpft sind, besser vor dem Virus geschützt sind als diejenigen, die zuvor infiziert waren.

Grundlegende Maßnahmen sind immer noch wichtig — vielleicht mehr denn je

Wir wissen nicht genau, warum oder wie sich neue Varianten so gut verbreiten. Daher ist es nach wie vor wichtig, Masken zu tragen, Abstand zu halten und sich die Hände zu waschen.


Behandlungen für Covid-19 — vor allem in den frühen, milden Stadien — sind schwer zu finden. Das könnte noch eine ganze Weile so bleiben. Wir haben immer noch keine guten Behandlungsmöglichkeiten für Krankheiten, die durch viele andere Viren verursacht werden, einschließlich Polio, Masern, Mumps und Röteln. Stattdessen verlassen wir uns auf Impfungen, um sie zu verhindern.

[...]

Dieser Artikel wurde von Steffen Bosse aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original findet ihr hier."


Siehe sehr ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/med...hIyQ?li=BBqg6Q9


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Zuversicht für den Sommer bei Epidemiologe Karl Lauterbach

#23 von Excubitor , 03.05.2021 18:41

glomex - "Neue Impf-Zahlen machen Lauterbach Hoffnung: "Der Sommer wird gut werden""

"Karl Lauterbach gibt sich auf Twitter in Hinblick auf den Sommer zuversichtlich. Seine Annahme belegt der Medizinexperte mit Daten des amerikanischen Kardiologen Eric Topol. Diese zeigen, dass es bereits eine stark positive Auswirkung auf die Corona-Zahlen hat, wenn 50 Prozent der Bevölkerung eine erste Impfung erhalten haben."

Siehe dazu das Video unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/video/topvideo...cid=mailsignout


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Nach Virologe Drosten könnte die deutsche Bevölkerung in eineinhalb Jahren immun gegen SARS-CoV-2 sein

#24 von Excubitor , 13.05.2021 17:36

Tagesspiegel - "„Gegen eine Infektion kann man nichts tun“: Virologe Drosten hält Immunität gegen Corona in eineinhalb Jahren für möglich"

"Christian Drosten erwartet eine schwere nächste Grippe-Welle. Im „Coronavirus-Update“ nimmt er aber auch die Angst vor der indischen Virusvariante.

Der Virologe Christian Drosten schätzt, dass die Bevölkerung in Deutschland ungefähr in den kommenden eineinhalb Jahren immun gegen das Coronavirus wird. Dies werde durch die Impfung oder durch natürliche Infektion geschehen, sagte der Wissenschaftler der Charité Berlin im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info) am Dienstag.

„Dieses Virus wird endemisch werden, das wird nicht weggehen. Und wer sich jetzt beispielsweise aktiv dagegen entscheidet, sich impfen zu lassen, der wird sich unweigerlich infizieren.“ Dagegen könne man nichts tun, da die Maßnahmen mit der Zeit immer weiter zurückgefahren würden.

Danach zirkuliere das Virus in der Bevölkerung, zum Beispiel unbemerkt im Rachen von Geimpften und bei kleineren Kindern, die noch nicht geimpft werden können. „Das Virus wird unerkannterweise unter einer Decke des Immunschutzes sich weiter verbreiten. Und dann trifft es immer auch auf Leute, die nicht immunisiert sind durch eine Impfung, die voll empfänglich sind.“

Auch im kommenden Winter wird es daher nach Einschätzung des Virologen noch Covid-19-Fälle auf Intensivstationen geben. Er glaube, „diejenigen, die sich aktiv gegen die Impfung entscheiden, die müssen wissen, dass sie sich damit auch aktiv für die natürliche Infektion entscheiden. Ohne jede Wertung“, sagte Drosten. Es sei eine freie Entscheidung.

[...]

Nächste Grippe-Welle könnte schwer ausfallen

„Jemand, der ein Risiko hat für Influenza, der hat auch dieses Risiko für Covid.“ Es sei zu befürchten, dass die nächste Grippe-Welle schwer ausfalle, wenn man nicht mit Impfungen gegensteuere, sagte Drosten. Hintergrund ist, dass die Influenza-Welle im zurückliegenden Herbst und Winter in Deutschland, aber auch in anderen Ländern ausgefallen ist – auch wegen der Maßnahmen gegen die Pandemie.

Die indische Corona-Variante B.1.617, die von Großbritannien und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile als besorgniserregend eingestuft wird, hat derzeit in Deutschland aus Drostens Sicht noch keinen besonderen Verbreitungsvorteil. Die Bevölkerung hier sei noch nicht so stark immunisiert wie in Großbritannien. Die Mutante sei etwas weniger beeinträchtigt durch Impfung und Immunität.

[...]"

Siehe mehr dazu unter den Quelle(n):
https://www.tagesspiegel.de/politik/chri...n/27183096.html
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/med...nout&li=BBqgbZL


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zuletzt bearbeitet 13.05.2021 | Top

Experte rechnet mit Wiederanstieg der Infektionszahlen

#25 von Excubitor , 29.05.2021 21:54

dpa - "Experte rechnet mit erneutem Anstieg der Corona-Zahlen"

"Trotz derzeit sinkender Corona-Zahlen sieht der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr noch keine komplette Entwarnung in der Pandemie. «Ich glaube schon, dass es noch eine Welle geben kann. Aber sie mag kleiner ausfallen. Und das Gesundheitssystem würde deutlich weniger belastet sein als in der dritten Welle», sagte der Experte für Corona-Prognosen der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.

[...]

Ob und wie stark die Zahlen noch mal hochgehen könnten, hinge von mehreren Faktoren ab. Zum einen von den Lockerungen: «Da ist die Frage: Haben wir ganz schnell wieder ganz viele Kontakte?» Punkt zwei: Der Reiseverkehr werde auch zu weiteren Fallzahlen führen. «Was passiert, wenn alle zurückkommen und natürlich auch Infektionen mitbringen?» Man dürfe nicht vergessen, dass die nicht-geimpfte Bevölkerung «ein großer Infektionspool» sei. Und dann gebe es noch «eine gewisse Gefahr», dass im Herbst die Impfbereitschaft sinke.

Im Moment übersteige die Impfbereitschaft das Impfangebot noch bei weiten. «Das wird sich aber irgendwann drehen», sagte Lehr. Wenn die Inzidenz so weit absinke, werde die Gefahr einer möglichen Infektion nicht mehr so stark wahrgenommen. Und wenn dann gleichzeitig auch für Nicht-Geimpfte die Normalität zurückkehre, gebe es weniger Gründe, sich impfen zu lassen. Zudem hätten die Menschen nach dem Sommer auch den Anreiz zum Impfen wegen des Urlaubs nicht mehr.

Eine sinkende Impfbereitschaft gelte es zu verhindern. [...]"

Die Inzidenz niedrig zu halten, sei auch angesichts weiterer neuer Corona-Varianten wichtig. «Wir werden noch andere Mutanten sehen», sagte Lehr. Auch die Entwicklung der indischen Variante müsse weiter genau beobachtet werden. «Sie scheint schon eine höhere Infektiosität zu haben.»

[...]"

Siehe vollständig dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/med...nout&li=BBqg6Q9


Kommentar

Eine gute Darstellung dessen, wie sich die weitere Entwicklung abzeichnet.
Dass die Fallzahlen wieder steigen werden, ist für mich völlig unzweifelhaft.
Es fehlte nur noch das Hinzurechnen der jetzt schon wieder öffentlich zu
sehenden, steigenden Unvernunft derer, die meinen es sei schon alles vorbei,
was sich sehr schnell als "Fehlverhaltensvirus" ausbreiten kann, je mehr an
Freiheiten vorschnell von den Verantwortlichen zurückgegeben werden.


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zuletzt bearbeitet 29.05.2021 | Top

MdB und Epidemiologe Lauterbach erläutert, wann die Maskenpflicht gelockert werden kann

#26 von Excubitor , 30.05.2021 18:59

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Corona-News - Inzidenz sinkt auf 35 - Lauterbach erklärt, wann Maskenpflicht gelockert werden kann"

"Heute, 30.05.2021 | 08:45

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wünscht sich während der Fußball-Europameisterschaft Lockerungen für die Außengastronomie. Lauterbach zufolge sind Öffnungsmaßnahmen mit Blick auf die deutlich gesunkene Zahl der Corona-Neuinfektionen und die lange Zeit der Einschränkungen zu rechtfertigen.

Lauterbach erklärt, wann Maskenpflicht gelockert werden kann

In den EM-Wochen sollten "die Restaurants draußen länger als 22 Uhr öffnen dürfen, so dass auch alle 21-Uhr-Spiele geguckt werden können", sagte der Politiker der "Bild am Sonntag". Fanfeste und Public Viewing mit hunderten Zuschauern seien in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich, stellte Lauterbach fest. "Was gut gehen wird: mit neun Freunden zusammen im Außenbereich eines Restaurants die EM zu gucken", sagte der 58-Jährige.

Lauterbach zufolge sind Öffnungsmaßnahmen mit Blick auf die deutlich gesunkene Zahl der Corona-Neuinfektionen und die lange Zeit der Einschränkungen zu rechtfertigen. "Die Menschen brauchen nach den harten Monaten Momente der Entspannung", sagte er. Lauterbach forderte, dass zusätzlich auch Bürgersteige unbürokratisch für die EM-Angebote der Gastronomie zur Verfügung gestellt werden sollten.

Wenn die Inzidenzen im Sommer sinken, könne auch die Maskenpflicht gelockert werden, so Lauterbach: "Bei Inzidenzen unter zehn und hoher Impfquote müssen Testpflicht und Maskenpflicht zumindest im Außenbereich aufgehoben werden. Das kann im Sommer der Fall sein. Ich rechne allerdings im Herbst wieder mit deutlich zweistelligen Inzidenzen. Dann könnten Maske und Tests für besonders gefährdete Innenbereiche wieder Pflicht werden. Es hängt alles von der Impfquote ab, die wir erreichen werden", so der SPD-Politiker.

Deutschland befinde sich derzeit in einer "empfindlichen Phase" der Pandemie. Zu schnelle Lockerungen könnten zu einem schnellen Rückfall führen, so Lauterbach weiter. Gerade die indische Variante, die als bis zu 20 Prozent ansteckender als die in Deutschland weit verbreitete britische Variante gilt, könne sich bei zu schnellen Öffnungen stark ausbreiten.

[...]"

Siehe mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/cor...tter_GESUNDHEIT


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zuletzt bearbeitet 30.05.2021 | Top

MdB und Epidemiologe Lauterbach warnt vor vierter Welle

#27 von Excubitor , 03.06.2021 18:24

WELT - "Lauterbach warnt vor vierter Welle durch Reiserückkehrer und Mutationen"

"SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor einer neuen Infektionswelle durch Reiserückkehrer oder Mutationen. Die indische Mutante werde sich wahrscheinlich in den kommenden Monaten in zahlreichen europäischen Ländern ausbreiten, sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Durch Reiserückkehrer wird sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland großflächig ausbreiten.“

Das Ausmaß sei noch unklar, man müsse aber davon ausgehen, dass am Ende dieses Sommers deswegen eine neue Infektionswelle drohen könnte. Es könne auch sein, dass sich im Herbst eine neue Virusmutation verbreite, „die wir bisher noch nicht kennen“, sagt der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Neben Auffrischungsimpfungen könne auch die Impfung der breiten Bevölkerung mit einem modifizierten Stoff notwendig sein, der dann gegen eine mögliche neue Mutation wirke.

[...]"

Siehe vollständig dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/pa...nout&li=BBqg6Q9


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Experten zur Möglichkeit einer vierten Welle

#28 von Excubitor , 05.06.2021 19:23

Business Insider Deutschland - "Experten zur möglichen vierten Welle: „Kann ganz schnell gehen, auch im Sommer“"

"Intensivmediziner rechnen damit, dass sich die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland durchsetzen wird. „Der große Unsicherheitsfaktor ist gerade die neue Mutation B.1.617.2, die noch ansteckender als die derzeit dominierende Variante B.1.1.7 sein soll. Schrittweise wird sich deshalb auch in den nächsten Wochen diese neue Mutation durchsetze“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, der „Rheinischen Post“. Wenn die Menschen unvorsichtig würden, könnten die Infektionszahlen wieder hochschnellen. „Dann ist eine vierte Welle möglich“, sagt Marx. Die Intensivmedizin sei auf dieses Szenario aber vorbereitet.

[...]

100 Neuinfektionen je 100.000 Menschen seien im Sommer möglich

Die Virologin Melanie Brinkmann zeigte sich besorgt über größere Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen, etwa in Fitnessstudios, beim Hallensport oder in der Innengastronomie. „Mir wird dabei ganz anders“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Auf die Frage, ob eine vierte Welle noch in diesem Sommer komme, sagte sie: „Wenn es richtig schlecht läuft, dann schon.“

Außerdem trüge der Eindruck, dass Deutschland beim Impfen schon auf der sicheren Seite sei. Sie sei auch skeptisch, ob das Versprechen der Regierung, bis Ende des Sommers allen Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot zu machen, zu halten sei. Sieben-Tages-Inzidenzen von 100 Neuinfektionen je 100.000 Menschen halte sie für möglich. „Ich befürchte, das kann ganz schnell gehen, auch im Sommer.“

„Epidemische Lage“ wird verlängert

[...]

Laut Infektionsschutzgesetz kann der Bundestag eine solche „epidemische Lage“ feststellen und wieder aufheben. Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Üblicherweise brauchen Verordnungen der Regierung das Einverständnis der Länderkammer, anders als Gesetze aber keine Zustimmung des Bundestags.

Notbremse und epidemische Lage sind nicht das Gleiche

Eine „epidemische Lage“ liegt vor, „wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland besteht“, heißt es im Infektionsschutzgesetz. Sie endet automatisch, wenn der Bundestag sie nicht nach Ablauf von drei Monaten erneut verlängert. Das wäre Ende Juni der Fall. Die Koalitionsfraktionen von Union und SPD haben sich nach Informationen der Deutschen Presseagentur bereits auf eine Verlängerung verständigt.

Aber Vorsicht: Mit der „Bundes-Notbremse“, die am 30. Juni auslaufen soll, hat das alles nichts zu tun. Sie war nachträglich ins Infektionsschutzgesetz geschrieben worden. Bei der Notbremse handelt es sich um konkrete Maßnahmen, die auf Kreisebene ergriffen werden müssen, wenn die Corona-Ansteckungszahlen bestimmte Werte überschreiten — wie Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, Vorgaben für Schulen, Handel und Freizeit. dpa/ jb"

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/we...nout&li=BBqg6Q9
https://www.businessinsider.de/wissensch...auch-im-sommer/


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Drosten: Infektion als Weg zur endemischen Lage

#29 von Excubitor , 07.09.2021 19:48

FOCUS ONLINE Gesundheit - ""Dann bin ich langhaltig belastbar immun - "Trotz Impfung rechnet Drosten fest mit eigener Infektion – und sieht darin Vorteil"

"Dienstag, 07.09.2021, 18:43

[...]

Im NDR-Podcast "Coronavirus Update" hat der Berliner Virologe Christian Drosten jetzt erklärt, warum er selbst fest damit rechnet, sich zu infizieren - sogar mehrmals. Und warum das sogar ein Vorteil für die künftige Koexistenz mit dem Virus ist.

Corona-Infektion: Irgendwann keine Impfung mehr nötig, meint Drosten

"Eigentlich ist es nicht das Ziel für alle Zeiten, immer impfen zu müssen", sagte Drosten im Podcast. Die Mehrheit der Infektionsbiologen und Mediziner möchten dem Virologen zufolge bei Corona "die endemische Situation als eine Erkältungssituation betrachten". Das heißt konkret: Das "Immun-Update" werde irgendwann automatisch, also durch immer wiederkehrende Kontakte mit dem Virus erfolgen.

Das habe wichtige Vorteile, erklärt Drosten. Durch die "echten Infektionen" werde die Immunität in der Bevölkerung deutlich belastbarer. Die sogenannte Schleimhautimmunität, die durch die Impfung erzeugt wird, sorgt dafür, dass die Verläufe der Corona-Erkrankung deutlich milder werden, aber diese Antikörperreaktion lasse relativ schnell wieder nach. Eine "robuste Infektionsimmunität" entstehe aber erst mit einer durchgemachten Covid-19-Infektion, weil dann körpereigene T-Zellen lokal Antikörper produzieren, so Drosten.

[...]

Drosten betont: Weg zur Immunität durch Infektion nur mit doppelter Impfung sicher

[...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/coronavi...d_20927046.html


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Verschiebung der Pandemie-Prämissen

#30 von Excubitor , 12.09.2021 18:29

Mittlerweile haben sich die Pandemie-Prämissen deutlich verschoben, was bislang bei den
Betrachtungen zu wenig bis gar keine Berücksichtigung findet. Es geht nicht mehr nur darum
primär Tote zu verhindern, sondern nunmehr die schwerwiegenden, unter Umständen
jahrelangen Folgen in Form von "Long-Covid-" und "Post-Covid-Syndrom", bei denen eine
Arbeitsunfähigkeit keine Seltenheit darstellt, was auch auf die noch nicht ausreichend geimpfte
Schülerschaft zutrifft, von denen es schon etliche getroffen haben soll.
Zur Erinnerung: derartige Folgen treten nicht selten auch bei Menschen auf, die gar keinen
schweren Verlauf, sondern nur milde bis kaum erkennbare Symptome hatten.
Ob Geimpfte noch durch derartige Symptomatik betroffen werden können, ist meines Wissens
noch nicht untersucht, infizieren können sie sich jedenfalls. Bislang ist bei den Geimpften in
Untersuchungen immer nur von der Verhinderung schwerster Verläufe und Tod die Rede.

Darüber hinaus ist dann noch an die erheblichen finanziellen Folgen für das Gesundheitssystem
durch die Langzeitschäden zu denken, von denen man einen erheblichen Teil durch Umsicht und
Vernunft gut vermeiden könnte.

Ich bin mittlerweile im Besitz der neuen dazu ergangenen Leitlinie S1, die alles bislang zu Covid-19
Bekannte zusammenfasst und Behandlungsleitlinien für die bislang bekannten über 200 Symptome
an 10 Organsystemen
aufstellt. Damit befasse ich mich derzeit.

Man hat sich nunmehr auch zu Definitionen durchgerungen:
Ein Long-Covid-Syndrom liegt danach vor, wenn Patienten vier bis zwölf Wochen nach einer
Covid-19-Erkrankung immer noch krank sind oder neue (darauf basierende) Symptome entwickeln.
Sind sie länger als 12 Wochen krank und die Beschwerden nicht mit anderen Diagnosen erklärbar,
besteht ein Post-Covid-Syndrom.

Nach aktuellem Kenntnisstand entwickeln etwa zehn bis 15 Prozent der an Covid-19-Erkrankten ein
Post-Covid-Syndrom, unabhängig von Vorerkrankungen oder der Art des Krankheitsverlaufs
(leicht, mittel oder schwer). Das heißt, dass etwa jeder zehnte Patient mit Covid-19-Infektion
an Post Covid leidet.


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zuletzt bearbeitet 12.09.2021 | Top

   

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