Pandemie-Live-Ticker: Neuer Negativ-Rekord an globalen Neuinfektionen und mehr ...

#31 von Excubitor , 31.07.2020 21:30

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Live-Ticker zur Pandemie - Corona-Pandemie: Neuer Negativrekord - weltweit 292.000 neue Fälle in 24 Stunden"
"[...]

20.35 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet einen neuen Rekord bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb eines Tages hätten sich weltweit 292.000 Menschen infiziert, teilte die WHO am Freitagabend mit. Die meisten neuen Fällen gab es in Nord-, Mittel- und Südamerika mit insgesamt 172.000. In Brasilien wurden die meisten Fälle von allen Staaten gezählt (69.000). Danach folgen die USA (65.000). Unter allen Ländern weltweit ragt auch Indien mit 55.000 neuen Infektionen heraus. In Europa wurden 25.000 neue Infektionen registriert. Viele davon in Spanien mit 2800.

Ein halbes Jahr nach dem Ausrufen einer Notlage von internationaler Tragweite hatte am Freitag auch ein Fach-Komitee der WHO getagt. Die rund 30 unabhängigen Experten, die den WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Ausrufung der Notlage beraten hatten, treffen sich turnusmäßig zu einer neuen Betrachtung der Corona-Lage. Etwaige Ergebnisse ihrer Sitzung wurden zunächst nicht bekannt.

[...]

Schon ab morgen: Corona-Tests für alle Einreisenden aus dem Ausland kostenlos
16.04 Uhr: An Samstag können sich alle Urlaubsrückkehrer kostenlos auf das Coronavirus testen lassen, und nicht mehr nur Rückkehrer aus Risikogebieten, bei denen ein Pflichttest angeordnet wurde. Das bestätigte das Bundesgesundheitsministerium der "Bild". "Ab morgen sind gemäß der erweiterten Testverordnung des Bundes Tests auf das Coronavirus Sars-Cov-2 für alle Einreisenden aus dem Ausland kostenlos", so das Ministerium gegenüber dem Blatt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits am Dienstag bekräftigt, dass Tests für Reisende kostenfrei sein sollen. Es sei wichtig, dass Testen „keine Frage des Geldbeutels ist“, schrieb er bei Twitter mit Blick auf Forderungen, Touristen selbst zur Kasse zu bitten.

[...]

Rund 50 Gäste nach Fest im Kreis Kleve positiv auf Corona getestet
13.15 Uhr: Nach einer Hochzeitsfeier sind im Kreis Kleve mehr als 50 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Kreisverwaltung am Freitag mit. Bei der Veranstaltung habe es sich um eine Feier im benachbarten Kreis Wesel gehandelt, sagte eine Sprecherin. Bis auf wenige Ausnahmen seien allerdings alle Gäste im Ort Geldern im Kreis Kleve beheimatet.

Als sich ein Gast nach dem Fest als Corona-Fall meldete, seien 111 Personen umgehend getestet und unter Quarantäne gestellt worden. Von 98 am Freitagmorgen vorliegenden Laborergebnissen waren 54 positiv und 44 negativ. "Das Gesundheitsamt nimmt direkt Kontakt mit den positiv getesteten Personen auf, um weitere Informationen zu erhalten", sagte Landrat Wolfgang Spreen. Die Kontaktpersonenermittlung laufe.

[...]"

Mehr unter
https://www.focus.de/gesundheit/news/cor...d_11991715.html


Kommentar
Spahn kann seine unsinnige Argumentation einfach nicht lassen. Es ist und bleibt eine Frage des 'Verursacherprinzips': Wer sich freiwillig und selbstbestimmt in ein Risikogebiet begibt, muss auch den dann notwendigen Test selbst bezahlen und nicht die Solidargemeinschaft. Es ist überhaupt kein Grund ersichtlich, warum wir alle für die Rücksichtslosigkeit der Egomanen bezahlen sollten. Man muss dringend rechtliche Schritte gegen Spahn prüfen.
Die Argumentation, dass Testen keine Frage des Geldbeutels sein soll, geht ebenfalls völlig fehl: Wer freiwillig in Risikogebiete fliegt, kann sich durchaus auch die Testgebühren von aktuell 70-120 Euro leisten.


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"Wir sind auf dem Holzweg"

#32 von Excubitor , 31.07.2020 21:51

Zitat von Excubitor im Beitrag #28
Business Insider Deutschland - ""Es rollt ein riesiges Problem auf uns zu": Amtsärzte warnen bei zweiter Corona-Welle vor unterbesetzten Gesundheitsämtern"

Die Amtsärzte sehen die Gesundheitsämter in Deutschland nicht für eine zweite Corona-Welle gerüstet. "Für eine zweite Pandemie-Welle sind die Gesundheitsämter viel zu knapp besetzt", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Mit den steigenden Infektionszahlen rollt ein riesiges Problem auf uns zu."

Die Gesundheitsämter könnten nicht warten, bis die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Kraft träten, sagte Teichert. "Wir brauchen eine kurzfristige Lösung. Wir müssen wissen, wo die Gesundheitsämter im Notfall Verstärkung bekommen", forderte sie. Konkret sprach sie sich für ein bundesweites Freiwilligen-Register aus — eine Art Jobbörse, die im Ernstfall Mitarbeiter vermittele, die bereits geschult seien.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-s...pyDj?li=BBqgbZL


Kommentar
Anscheinend sind doch ein paar Leute aufgewacht. Ein bisschen spät, aber immerhin. Bislang scheint es nämlich nicht gerade selten so, als ob sich die Vertreter so einiger lokaler Gesundheitsämter mächtig in ihrer Leistungsfähigkeit selbst überschätzen, von wegen man könne jede Infektionskette nach verfolgen. Die werden unter Umständen sehr schnell feststellen müssen, dass das sehr schnell eben nicht mehr geht, insbesondere wenn man dann auch noch personell unterbesetzt ist ...



Siehe dazu auch:
WELT - „Wir sind auf dem Holzweg“ – Lauterbach fordert Strategiewechsel
"[...]

„Statt jedem Einzelkontakt nachzutelefonieren, sollten sich die Ämter allein auf die sogenannten Superspreader konzentrieren“, zitiert ihn das Nachrichtenmagazin.

Gemeint seien die wenigen hochansteckenden ­Infizierten, die bei Gruppentreffen oft Dutzende anstecken. Solche „Superspreader-Events“ gelten inzwischen als einer der Haupttreiber der Pandemie. „Wenn wir da nicht umsteuern, bekommen wir eine heftige zweite Welle“, warnte Lauterbach.

Das bisherige Vorgehen der Gesundheitsämter kritisierte er demnach als „völlig ineffizient“. Es werde ein riesiger Aufwand mit massivem ­Personaleinsatz betrieben, der keinerlei Nutzen habe. “Wir sind auf dem Holzweg“, sagte er. „Wir hecheln der Pandemie erfolglos hinterher. Wir müssen schneller werden.“

Gesundheitsämter sollten bei jedem Corona-Test systematisch abfragen, ob die Person in den Tagen zuvor an einem potenziellen Superspreader-Event teilgenommen habe. Sollte sich eine Infektion bestätigen, müssten alle anderen Teilnehmer der Veranstaltung sofort in Quarantäne geschickt werden.

[...]"

Ausführlich dazu siehe:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...pzLM?li=BBqgbZL


Kommentar
Der Vorschlag klingt auf den ersten Blick schon mal sehr vernünftig und geht grundsätzlich von richtigen Prämissen aus. Es wäre wichtig umzudenken, da sich bereits eine erneut flächendeckende Ausbreitung des Virus abzeichnet, die zwar nicht allein von "Superspreadern" abhängig ist, aber von diesen exponentiell "gezündet" werden könnte.


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Wieder illegale Demo gegen Corona-Auflagen

#33 von Excubitor , 01.08.2020 18:43

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Berlin: Demo gegen Corona-Auflagen von 20.000 Menschen - Abbruch durch Polizei"
"Aktualisiert am 01. August 2020, 20.26 Uhr.
Sie selbst sehen sich als mündige Bürger und halten Corona für Propaganda. Gegner sprechen von "Covidioten". Der Protest gegen schützende Auflagen lockt Tausende in Berlins Mitte. Bis die Polizei einschreitet und die Demonstration auflöst.

Trotz steigender Infektionszahlen haben am Samstag Tausende Menschen mit einem Demonstrationszug durch Berlin gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Die Polizei ging von bis zu 17.000 Teilnehmern beim Demonstrationszug und 20.000 bei einer anschließenden Kundgebung aus. Die Demonstranten forderten ein Ende aller Auflagen.

Bereits während der Demonstration waren notwendige Hygienemaßnahmen nicht eingehalten worden. Die anschließende Kundgebung beendete die Polizei dann wegen zu wenig Abstands und fehlender Masken.

Strafanzeige gegen "Leiter der Versammlung"
Die Veranstalter seien nicht in der Lage, die Hygienemaßnahmen einzuhalten, sagte ein Polizeisprecher. Von der Bühne aus verkündete ein Polizist den Teilnehmern das Ende der Veranstaltung. Dabei wurde er mehrfach von lautem Buh-Geschrei unterbrochen.

[...]"

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/corona...talter-34944050

Siehe dazu auch:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...sg8A?li=BBqg6Q9

Kommentar
Wenn das mündige Bürger sein sollen, dann gute Nacht Deutschland. Offensichtlich hat man nicht begriffen, dass Mündigkeit auch etwas mit geistiger Reife und entsprechendem Handeln zu tun hat.
Endlich hat dieses unter Umständen katastrophale Verhalten mal strafrechtliche Konsequenzen, die längst überfällig waren.


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Anscheinend ist wieder einer aufgewacht ...

#34 von Excubitor , 01.08.2020 21:44

Tagesspiegel - "Sorge vor der zweiten Welle: Altmaier fordert härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln"
"Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier plädiert für härtere Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln. „Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

„Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen.“

Trotz steigender Infektionszahlen demonstrierten am Samstag in Berlin Tausende für ein Ende aller Corona-Auflagen in Deutschland. Die Polizei ging beim Demonstrationszug von 17.000 Teilnehmenden aus, bei der Abschlusskundgebung waren es sogar 20.000.

Hygienevorgaben wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz wurden demnach nicht eingehalten. An mehreren Stellen hielt die Polizei Protestzug und Gegendemonstranten voneinander fern.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...sfoA?li=BBqg6Q9


Kommentar
Schön, dass wieder mal einer der Verantwortlichen aufgewacht zu sein scheint, etwas spät, aber immerhin. Der Ansatz ist ja nicht schlecht, aber leider nicht gründlich genug durchdacht. Was nützen härtere Strafen dort, wo schon die bestehenden nicht ausreichend durchgesetzt werden. Solange wir hier ein offensichtliches Durchsetzungsproblem haben, da Polizei und Ordnungsbehörden sich nicht selten, zum Teil sogar mutmaßlich rechtswidrig, im Aussprechen von großenteils nutzlosen Verwarnungen ergehen anstatt zu bestrafen, und Regelverweigerer damit zu weiteren Verstößen einladen, werden härtere Strafen überhaupt nichts bewirken.


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Forscher entwickeln Frühwarnsystem für Infektionscluster

#35 von Excubitor , 02.08.2020 18:49

FOCUS ONLINE Gesundheit - ""CovMap"-Projekt der Charité und Net Check - "Corona-Wetterbericht": Forscher entwickeln Frühwarnsystem für Infektionscluster"
"Werden Corona-Infektionen früh erkannt, können weitere Ansteckungen oft vermieden werden. Um möglichst früh vor Infektionsherden zu warnen, arbeitet Mediziner Alexander Thieme von der Berliner Charité derzeit an einem Covid-19-Frühwarnsystem. Wir haben mit ihm über das Projekt gesprochen.

[...]"

Zum Interview unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/cor...d_12255131.html


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RE: Anscheinend ist wieder einer aufgewacht

#36 von Excubitor , 02.08.2020 19:21

Zitat von Excubitor
Tagesspiegel - "Sorge vor der zweiten Welle: Altmaier fordert härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln"
"Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier plädiert für härtere Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln. „Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

„Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen.“

Trotz steigender Infektionszahlen demonstrierten am Samstag in Berlin Tausende für ein Ende aller Corona-Auflagen in Deutschland. Die Polizei ging beim Demonstrationszug von 17.000 Teilnehmenden aus, bei der Abschlusskundgebung waren es sogar 20.000.

Hygienevorgaben wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz wurden demnach nicht eingehalten. An mehreren Stellen hielt die Polizei Protestzug und Gegendemonstranten voneinander fern.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...sfoA?li=BBqg6Q9


Kommentar
Schön, dass wieder mal einer der Verantwortlichen aufgewacht zu sein scheint, etwas spät, aber immerhin. Der Ansatz ist ja nicht schlecht, aber leider nicht gründlich genug durchdacht. Was nützen härtere Strafen dort, wo schon die bestehenden nicht ausreichend durchgesetzt werden. Solange wir hier ein offensichtliches Durchsetzungsproblem haben, da Polizei und Ordnungsbehörden sich nicht selten, zum Teil sogar mutmaßlich rechtswidrig, im Aussprechen von großenteils nutzlosen Verwarnungen ergehen anstatt zu bestrafen und Regelverweigerer damit zu weiteren Verstößen einladen, werden härtere Strafen überhaupt nichts bewirken.


Hinweis in eigener Sache: Auch die aktuellen News werde ich ab sofort schwerpunktmäßig nach hierhin verlagern: http://taeglich-ueberleben.xobor.de
- SARS-COV-2/ Covid-2019 - Aktuelle News



Und es wird weiter geredet und gefordert, anstatt zu handeln ...

Handelsblatt - Coronaregeln: Söder und Altmaier fordern höhere Strafen bei Verstößen gegen die Coronaregeln
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...tpL3?li=BBqg6Q9

Kommentar
Siehe im Zitat ...


Siehe dazu auch:
dpa - "Kritik an Demonstranten: «Unverantwortlich»"
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...twCi?li=BBqgbZL


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Was Regel-Verweigerern beim Reisen droht

#37 von Excubitor , 03.08.2020 17:37

Tagesspiegel -"Von Bußgeldern bis Zwangstest: Was Verweigerern beim Reisen droht"
"[...]

Am klarsten ist die Regel für Autofahrer. Innerhalb des eigenen Pkw können die deutschen Bürger zwar machen, was sie wollen. Doch schon beispielsweise beim Aussteigen auf Autobahnparkplätzen gilt das, was auch sonst an der frischen Luft gilt: Abstand halten. In Toilettengebäuden oder Raststätten kommt dann noch die Maskenpflicht hinzu – analog zu Supermärkten.

Gleiches gilt seit Ende April auch für Tankstellen. So schreibt es der ADAC vor.

Keine klare Zuständigkeit bei Bahnfahrten
Komplizierter wird es im Fernverkehr mit Bus und Bahn. Denn dort befinden sich die Bürger nicht in privaten Verkehrsmitteln, sondern im öffentlichen Raum. Und in diesem gilt seit Mitte Mai die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung. Wer sich nicht daran hält, kann beim nächsten Halt des Busses oder der Bahn verwiesen werden – unter Umständen auch unter Mithilfe der Bundespolizei.

Bahnchef Richard Lutz setzt allerdings lieber auf Einsicht und Kommunikation: „Überzeugung und Appell an die Verantwortung stehen vor der Bestrafung.“ Falls das nicht wirke, hole die Bundespolizei uneinsichtige Fahrgäste am nächsten Bahnhof aus dem Zug, was aber nur selten vorkomme. Genau Zahlen gibt es nicht.

Die Bundespolizei greift allerdings laut eigener Aussage erst ein, wenn es im Streit um das Maskentragen zu einem „Konflikt kommt, der eine Gefahr für den Bahnverkehr darstellt“. Sie sieht sich „nicht für die Einhaltung von Gesundheitsvorschriften der Länder zuständig“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums kürzlich.

Die Deutsche Bahn ihrerseits hatte erklärt, dass sie für die „Ahndung von Verstößen“ die zuständigen Behörden in der Pflicht sehe. Die Bahn selbst sei „als Unternehmen nicht befugt, Verstöße gegen staatliche Vorschriften zu sanktionieren“.

Da die Maskenpflicht auf eine Vereinbarung der Länder zurückgehe, liege die Verantwortung bei den Landesbehörden. Das bestätigt auch das Innenministerium. Die Bundespolizei sei „für die Sicherheit im Bahnverkehr zuständig, die Länderpolizeien für Verstöße gegen die Corona-Verordnungen der Länder im Übrigen“.

Bußgelder können also weder die Mitarbeiter der Deutschen Bahn noch die Bundespolizisten verhängen. Wie hoch das Bußgeld ist, richtet sich außerdem danach, wo sich der Fernverkehrszug befindet.

Fährt ein ICE von Köln nach Berlin, empfängt den des Zuges verwiesenen Maskenverweigerer je nach Lage die Landespolizei in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg oder Berlin. In all diesen Ländern gibt es allerdings unterschiedliche Bußgeldkataloge für Verstöße gegen Corona-Regeln.

Für den bahnpolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, ist das nicht akzeptabel. Er fordert eine „klare Zuständigkeit der Bundespolizei“, damit diese das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Fernverkehrszug kontrollieren und durchsetzen könne. „Bei notorischen Maskenverweigerern muss die Bundespolizei den Ausschluss von der weiteren Beförderung bereits im Zug feststellen und durchsetzen können“, sagt er.

Zudem brauche es auf Bundesebene eine Rechtsgrundlage zur Verhängung von Bußgeldern durch die Bundespolizei, dafür müsse Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sorgen.

Verweigerern an Flughäfen droht Zwangstest
Eine Maskenpflicht gibt es auch im Flugzeug, völlig unabhängig vom Reiseziel, und an deutschen Flughäfen. Wer sich dieser widersetzt, kann von der Bundespolizei, die für die Sicherheit an deutschen Flughäfen zuständig ist, aus dem Gebäude entfernt werden. Wie für Maskenverweigerer im Flugzeug gilt, dass ihnen Bußgelder drohen.

Für den bald obligatorischen Corona-Test ist entscheidend, von welchem Ort Reisende zurückkehren. Derzeit müssen sich Reiserückkehrer, die in Risikogebieten mit hohen Infektionszahlen waren, direkt für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und sich beim Gesundheitsamt melden. Welche Länder das sind, steht auf einer Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI). Möglich ist auch, ein negatives Testergebnis vorzulegen, das höchstens 48 Stunden alt ist.

Noch in dieser Woche soll eine Testpflicht greifen. Dann soll gelten: Wer aus einem Risikogebiet kommt, muss sich entweder innerhalb von 48 Stunden vor der Einreise testen lassen oder binnen 72 Stunden nach der Einreise. Bis ein negatives Ergebnis da ist, muss man in Deutschland in häusliche Quarantäne.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...vxj7?li=BBqg6Q9


Kommentar
Das Chaos um die Sanktionierung von Verweigereren im Bahnverkehr zeigt das Ausmaß des Versagens in der Frage der öffentlichen Sicherheit der Bürger bei Verstößen gegen Infektionsschutzrecht. Seit Mitte Mai gelten die Regeln, von denen man auch seit genau diesem Zeitpunkt weiß, dass man sie würde durchsetzen müssen. Seit rund einem Vierteljahr ist also nichts geschehen um hier eine einheitliche Regelung zu schaffen, außer größtenteils richtigen Hinweisen auf mangelnde Kompetenz in der Frage, viel Gerede wenig Handlung, mit der Folge, dass das Risiko für Reisende durch steigende Zahlen von Verweigerern immer höher wird.


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NRW - Maskenpflicht in Schulen - auch im Unterricht

#38 von Excubitor , 03.08.2020 19:30

RP ONLINE - "NRW führt Maskenpflicht an Schulen ein – auch im Unterricht"
"[...]

Das Land führt an allen weiterführenden und berufsbildendenden Schulen eine Maskenpflicht ein. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Montag in Düsseldorf an. Zunächst gilt die Regelung bis Ende August. Dann soll neu entschieden werden, ob sie verlängert wird.

Schüler müssen dann sowohl im Schulgebäude als auch während der Unterrichtszeit einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Soweit Lehrkräfte den empfohlenen Mindestabstand von anderthalb Metern nicht sicherstellen können, gilt die Maskenpflicht auch für sie.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/pa...vp85?li=BBqgbZL



Kommentar
Ansscheinend ist man vorsichtiger geworden. Ob man das konsequent durchsetzen kann, bleibt dahingestellt.


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zuletzt bearbeitet 03.08.2020 | Top

Heutige Corona-TOP-NEWS

#39 von Excubitor , 03.08.2020 20:48

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Live-Ticker zur Corona-Pandemie"
"[...]

WHO: "Allheilmittel" gegen Coronavirus wird es vielleicht nie geben
19.14 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor zu viel Optimismus bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus gewarnt. "Im Moment gibt es kein Allheilmittel, und vielleicht wird es nie eines geben", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Deshalb sei weiterhin der beste Schutz, alle Standardregeln wie etwa das Tragen von Masken, häufiges Händewaschen und Abstandhalten zu befolgen.

Weltweit wird derzeit unter Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus geforscht, dabei werden verschiedene Ansätze verfolgt. Auch die deutschen Unternehmen Biontech und Curevac sind daran beteiligt. Die WHO hatte bereits am Wochenende erklärt, sie rechne nicht mit einem baldigen Ende der Corona-Krise. Die Pandemie werde "sicher sehr lang" andauern, teilte das WHO-Notstandkomitee mit.

18.25 Uhr: Nach einem starken Anstieg der Corona-Fälle in Offenbach hat die Stadt mit der Rückkehr zu schärferen Maßnahmen reagiert. Es solle mehr Kontrollen geben, um "Maskenverweigerer" zu erreichen, sagte Gesundheitsdezernentin Sabine Groß am Montag nach einer Sitzung des Krisenstabes. Verpflichtende Testungen für Rückkehrer aus Risikogebieten, die bundesweit in dieser Woche erwartet werden, sollen in Offenbach schon jetzt gelten.

Auf der Sitzung des Krisenstabes sei ein Grill- und Picknickverbot auf öffentlichen Flächen beschlossen worden. Gemeinsamer Sport ist nur kontaktlos für maximal zehn Menschen oder Mitglieder eines gemeinsamen Haushaltes und mit anderthalb Metern Abstand erlaubt. Bei städtischen Veranstaltungen oder Kulturveranstaltungen in städtischen Räumen werde zur Fünf-Quadratmeter-Regel zurückgekehrt.

Offenbach hat am Wochenende den Schwellenwert von 35 Erkrankten pro 100 000 Einwohnern überschritten. Das Eskalationskonzept des Landes sieht neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens vor, wenn die 7-Tage-Inzidenz den Wert von 35 überschreitet. Die gestiegenen Fallzahlen in Offenbach werden vor allem auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten sowie auf ein Einzelereignis, nämlich eine Busfahrt zu einer niederländischen Käsefabrik, zurückgeführt.

Rund 100 Corona-Fälle nach Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd
17.13 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten nach einer Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg ist auf rund 100 gestiegen. Zu den Infektionen soll es nach einem Totengebet in einer Moschee gekommen sein, wie der "SWR" berichtet. Mehrere Betroffene seien mittlerweile genesen aus der häuslichen Isolation entlassen worden, teilte das Landratsamt Ostalbkreis am Montag mit. Derzeit gebe es im gesamten Landkreis 58 aktive Fälle - also Menschen, die noch erkrankt sind. Ende vergangener Woche waren es 61. Die Tests in einer Grundschule in Schwäbisch Gmünd seien negativ ausgefallen.

Mitarbeiter der Kommunen kontrollieren nach Angaben einer Sprecherin, ob die Infizierten sich an die häusliche Isolation halten. Die Stadt Schwäbisch Gmünd hat zudem Regeln für Trauerfeiern erlassen. So müssen ab 50 Gästen Teilnehmerlisten erstellt werden, erläuterte eine Sprecherin des Landratsamts. Auch Mundschutz ist Pflicht.

TOP-NEWS: Frauen verweigern Maske in Flixtrain - und müssen den Zug verlassen
16.54 Uhr: Vier Frauen aus Nordrhein-Westfalen haben sich am Freitag am Dortmunder Hauptbahnhof geweigert, ihren Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen - und mussten als Konsequenz den Zug verlassen. Wie die Bundespolizei mitteilte, waren die Frauen auf dem Weg zu einer Demonstration nach Berlin. Im Flixtrain, der von Dortmund nach Berlin fährt, sei es demnach noch am Dortmunder Hauptbahnhof zu Problemen mit anderen Fahrgästen gekommen, weil sich die Frauen energisch dagegen sperrten, eine Maske aufzusetzen. Als sie der Aufforderung des Zugbegleiters, den Zug zu verlassen, nicht nachkamen, schaltete dieser die Bundespolizei ein. Der Zug fuhr schließlich mit 20 Minuten Verspätung ohne die Frauen los. Ob sie zivilrechtliche Maßnahmen erwarten, müsse Flixtrain klären, so die Bundespolizei.

[...]"


Mehr dazu unter:
https://www.focus.de/gesundheit/news/cor...d_11991715.html


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Frankfurter Forscher finden Protein, das schweren Verlauf von Covid-2019 vorhersagen könnte

#40 von Excubitor , 04.08.2020 17:37

... das schweren Verlauf vorhersagen könnte.

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Molekül für Blutgerinnung - Frankfurter Forscher finden Protein, das schweren Corona-Verlauf vorhersagt"
"Dienstag, 04.08.2020, 16:04
Ein deutsch-britisches Forscherteam hat ein Protein im Blut identifiziert, das einen schweren Covid-19-Verlauf prognostizieren könnte. Mediziner könnten Menschen, die potenziell schwer erkranken, dadurch deutlich früher als bislang erkennen und entsprechend versorgen.

Wissenschaftler der Goethe-Universität und des Universitätsklinikums Frankfurt sowie der britischen University of Kent haben herausgefunden, dass das Eisen-Transport-Protein Transferrin womöglich ein Frühindikator für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung ist.

Warum einige Patienten nach einer Sars-CoV-2-Infektion kaum oder gar keine Symptome von Covid-19 entwickeln, während andere Patienten unter schweren bis lebensbedrohlichen Verläufen der Krankheit leiden, ist derzeit noch nicht bekannt. Man weiß jedoch, dass das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs mit dem Alter steigt und Männer häufiger als Frauen betroffen sind. Solche schweren Verläufe gehen zudem oft mit einer höheren Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln und mit Thrombosen einher.

[...]

Ärzte diskutieren auch andere Marker als Frühindikatoren
Zuvor hatten bereits Münchner Ärzte einen anderen Marker im Blut identifiziert, der möglicherweise ebenfalls einen schweren Corona-Verlauf auslösen kann: den Botenstoff Interleukin-6, kurz IL-6.

Das Risiko für ein Lungenversagen war für Patienten mit erhöhten IL-6-Werten um ein Vielfaches erhöht, wie die Münchner Oberärzte Tobias Herold und Tobias Weinberger in ihrer im Mai im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ veröffentlichten Studie schreiben. Dafür hatten sie den klinischen Verlauf und die Laborparameter von 89 Covid-19-Patienten untersucht, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden mussten. 32 von ihnen – größtenteils Männer – mussten zumindest zwischenzeitlich künstlich in der Klinik beatmet werden.

[...]"

Ausführlich dazu siehe:
https://www.focus.de/gesundheit/news/mol...d_12280524.html

Die angeführte Studie finden Sie unter:
Journal of Allergie and Clinical Immunology - "Elevated levels of IL-6 and CRP predict the need for mechanical ventilation in COVID-19"
Journal of Allergie and Clinical Immunology - "Erhöhte IL-6- und CRP-Werte sagen die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung in COVID-19 voraus"
https://www.jacionline.org/article/S0091...0685-0/abstract


Kommentar
Wieder ein Baustein, um mit der Erkrankung besser umgehen und schwere Verläufe schneller behandeln oder eventuell sogar verhindern zu können.


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zuletzt bearbeitet 04.08.2020 | Top

Die Pandemie und ihre Perspektiven

#41 von Excubitor , 04.08.2020 20:03

FAZ.net - "„Das Virus hat wie ein Scheinwerferlicht in dunkle Ecken geleuchtet“"
"[...]

Ich habe versucht, auf den Überraschungs-Charakter von disruptiven Krisen hinzuweisen, die uns zunächst sehr bedrohlich erscheinen – und natürlich auch Bedrohungen mit sich bringen. Im privaten Bereich erfahren wir ja, dass Krisen auch eine notwendige Veränderung mit sich bringen können, eine Transformation. Wir wundern uns manchmal über uns selbst, wie wir auf scheinbar aussichtlose Situationen reagieren, und dann beginnt etwas Neues. Auf diese Möglichkeit wollte ich hinweisen. Und das ist, glaube ich, durchaus auch so gekommen.

Inwiefern wird sich die Gesellschaft verändern?

Eine Tiefenkrise wie die Corona-Krise verändert auf allen Ebenen unsere Existenz: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Wertesysteme. Die Politik hat an Einfluss und Deutungsmacht zumindest in den meisten europäischen Ländern gewonnen. Die Wirtschaft gestaltet sich auf vielen Ebenen um, manche Branchen verlieren, manche gewinnen. Viele Menschen haben einen Zuwachs an Achtsamkeit erlebt, eine Erfahrung des Innehaltens. Sie haben im Lockdown erfahren, wie wichtig das Zwischenmenschliche und das Soziale sind, wie verletzlich wir alle sind. Dadurch nehmen wir jetzt vieles anders wahr. Das Virus hat gewissermaßen wie ein Scheinwerferlicht in manche dunklen Ecken hineingeleuchtet. Man denke an die Schlachthöfe oder das große Besäufnis am Ballermann. Das hat es auch schon früher gegeben, aber jetzt hat es eine andere Dimension. Es wirkt völlig anders. So entstehen Werteverschiebungen.

Sie gehen auch davon aus, dass Solidarität und Mitmenschlichkeit an Bedeutung gewinnen. Besteht aktuell nicht eher die Gefahr, dass in einer Welt mit Existenzsorgen und Arbeitslosigkeit Mitmenschlichkeit eher einer Aggressivität weicht?

Die Gefahr besteht immer. Wir erleben, dass Menschen in der gesellschaftlichen Mitte erstaunlich wenig Angst vor Arbeitsverlust haben, auch weil der Staat vieles abfedert, aber vielleicht auch, weil wir als Individuen und Gesellschaft etwas robuster und resilienter geworden sind. Ein Indiz dafür ist auch, dass populistische Versprechungen nicht mehr so recht greifen. Vielleicht müssen wir auch nicht immer in jeder Unsicherheit oder Krise den Untergang herbei fürchten, wie das in einer medial sehr alarmistischen Gesellschaft üblich geworden ist. Das wäre ein erwachsenerer Umgang mit der Welt, auf den ich hoffe.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.faz.net/aktuell/stil/leib-se...e-16884360.html


Kommentar
Der erste Absatz wirkt schon fast wie eine gut durchdachte Ausrede dafür, dass Herr Horx die ganze Sachlage von Anfang an etwas zu positiv gesehen hat und das sogar noch immer tut. Was heißt "sehr bedrohlich erscheinen"? Es ist eine reale Bedrohung, insbesondere weil sogar nach leichtem Verlauf erhebliche bis schwerste Spät- und Langzeitfolgen wie Herz-, Hirn- oder Nervenschäden zurückbleiben können ... Das dürfte wohl bedrohlich genug sein, oder?
Positives Denken und Handeln hat nur dann einen Sinn, wenn es auch der realen Sachlage entspricht, Hoffnung darauf allein bewirkt auch keine Veränderung.

Zwar wurde darauf hingewiesen, dass das Virus wie ein "Scheinwerferlicht in dunkle Ecken geleuchtet hat", doch genau diesen kardinalen Punkt hat er dann absolut unzureichend ausgeführt.
Sicher gab es während der heißen Phase der Pandemie eine temporäre Welle der Solidarität, doch leider sieht es mit deren Nachhaltigkeit etwas anders aus.
Das Virus hat tatsächlich wie ein Scheinwerfer schonungslos die Schwächen dieser Gesellschaft und deren tatsächliche Ausprägung aufgedeckt, wie Egoismus, Eigennutz und andere Charakterschwächen, begleitet von allgemeiner Verweichlichung, dokumentiert durch massenhaftes Gejammer als es noch gar nichts zu jammern gab. Doch, wie üblich, insbesondere auf Seiten der Verantwortlichen, scheint wieder einmal niemand bereit daraus wirklich langfristig zu lernen. Es wird diskutiert und debattiert anstatt schnell und konsequent die richtigen Entscheidungen zu treffen und danach zu handeln, was die Unfähigkeit des Umgangs mit einer Krisensituation deutlich macht. Was als relativ gutes Krisenmanagement begann, ist wieder abgeglitten in den von Profilneurosen durchsetzten politischen "Laber-Alltag", der niemanden vorwärts bringt, sondern, im Gegenteil, in der gegenwärtigen Situation erheblichen Schaden anrichten kann.
So verhält es sich beispielsweise mit der unsäglichen Diskussion über härtere Strafen für Verweigerer der Corona-Maßnahmen. Siehe dazu: SARS-COV-2/ Covid-2019 - Aktuelle News (3)
Was hilft, darüber hinaus, eine, derzeit zumindest, sinnlose Debatte über ein zugegeben wichtiges Versammlungsrecht, das aber zweifelsohne nicht über der Gesundheit (in Form der körperlichen und geistigen Unversehrtheit) als existenziellem Recht angesiedelt werden kann. Da gibt es nichts zu diskutieren, oder man muss den Laden dicht machen und sich eingestehen, dass es mit dem angeblichen Rechtsstaat doch nicht ganz so weit her ist, wie man den Bürgern immer gerne glauben machen möchte.

Die Gesellschaft wird sich definitiv durch das Virus verändern. In welche Richtung es letztlich gehen wird haben wir alle selbst in der Hand ...


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Regeln und deren inkonsequente Umsetzung

#42 von Excubitor , 05.08.2020 18:24

Der von mir häufiger bemühte § 14 der Corona-Schutzverordnung Nordrhein-Westfalens ist mittlerweile § 17 CoSchVO NW :!:

https://www.land.nrw/sites/default/files...lesefassung.pdf


Ansonsten hat sich nichts geändert: Nach wie vor haben Gesundheits- und Ordnungsämter und Polizei keinen Ermessenspielraum, d.h. das Aussprechen nur einer Verwarnung im Falle eines Verstoßes gegen die Verordnungsvorgaben ist selbst rechtswidrig. Denn eine Verwarnung wäre kaum energisch und schon gar nicht konsequent, was die Durchsetzung der Verordnung betrifft ...


Und hier das aktuelle Beispiel für das bislang konsequent mutmaßlich rechtswidrige vorgehen:

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Liveticker zur Corona-Pandemie"

"[...]

NRW plant Bußgeld für "Masken-Muffel"
Nordrhein-Westfalen will bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen, S-Bahnen oder Straßenbahnen künftig sofort ein Bußgeld von 150 Euro abkassieren. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) sagte der "Rheinischen Post" (Mittwoch): "Wer ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt wird, muss an der nächsten Haltestelle raus und zahlen. Wir wollen eine Verschärfung, so dass unmittelbar beim ersten Verstoß gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von 150 Euro fällig ist." Bisher werden Bußgelder nur erhoben, wenn Fahrgäste sich trotz Aufforderung weigerten, die Maske aufzusetzen. Wüst sagte, man wolle "keine lange Diskussion mehr mit Masken-Muffeln".

[...]"

Mehr unter:
https://www.focus.de/gesundheit/news/new...tter_GESUNDHEIT

Kommentar
Offensichtlich hat man sich bislang selbst nicht an die eigene Verordnung gehalten, welche ein konsequentes Vorgehen bei Verstößen zwingend vorgibt. Da darf man sich nicht wundern, wenn auch Bürger sich nicht willens zeigen, sich an die Vorgaben der Verordnung zu halten ...


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Warnung von Virologe Drosten

#43 von Excubitor , 05.08.2020 18:50

WELT - "Das ist Drostens Plan für den Herbst"
"Der Virologe Christian Drosten hat in einem Gastbeitrag für die „Zeit“ erklärt, wie Deutschland seiner Ansicht nach am besten durch eine mögliche zweite Corona-Welle käme. Die erste Welle habe man vergleichsweise gut überstanden und „besser als viele andere kontrollieren können“, schreibt Drosten. Grund dafür sei gewesen, dass in Deutschland früh getestet worden sei und es zudem zwischen Gesellschaft, Politik und Wissenschaft mehr Vertrauen gebe als andernorts. Der Lockdown sei „früh und kurz“ gewesen und habe „der Wirtschaft viel Schaden erspart“. Jetzt aber laufe man Gefahr, diesen „Erfolg zu verspielen“.

Man lerne zwar viel über das Virus, setze die Erkenntnisse aber nur „zögerlich“ um: „Die Herausforderung besteht darin, unseren Handlungsspielraum zu kennen für die Ausnahmezeit, die bis zur Verfügbarkeit der Impfung vergeht“, schreibt Drosten. Ein „unsauber abgesteckter Durchseuchungskurs“ könnte die bisherigen Erfolge zunichtemachen, die medizinischen wie die ökonomischen.

Um adäquat auf eine zweite Welle reagieren zu können, müsse man zunächst Unterschiede zur ersten verstehen. So sei das Virus anfangs von außen ins Land eingedrungen, werde sich in der zweiten Welle aber „aus der Bevölkerung heraus verbreiten“. Das könne eine andere Dynamik auslösen und – vor allem zum Ende der Urlaubszeit – dazu führen, dass neue Fälle an vielen Orten gleichzeitig auftreten. Die „personell schlecht ausgestatteten“ Gesundheitsämter würde das überfordern, von denen „viele schon in der ersten Welle vor dieser Aufgabe kapituliert“ hätten.

Dennoch sei man einer neuen Welle nicht ohnmächtig ausgeliefert – auch wegen der „überraschend ungleichen Verteilung der Infektionshäufigkeit pro Patient“. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass viele Infizierte kaum Menschen anstecken, einige dafür umso mehr. „Die Reproduktionszahl R“, schreibt Drosten, „bildet dabei nur einen Durchschnitt ab.“ So könne ein R-Wert von zwei auch bedeuten, dass neun von zehn Infizierten lediglich eine weitere Person anstecken, der zehnte dafür elf Personen. „Es kommt also auf die Cluster an. Sie treiben die Epidemie.“

Daher sei ein gezieltes Aufhalten solcher Cluster wichtiger als eine breite Testung. Ein Beispiel für die erfolgreiche Anwendung dieser Strategie sei Japan: Dem Land sei es gelungen, „die erste Welle trotz einer erheblichen Zahl importierter Infektionen ohne einen Lockdown zu beherrschen“.

Für Deutschland bedeute das, im Falle einer Überlastung je nach Kapazitäten nur dann behördliche Maßnahmen für positiv Getestete anzuordnen, wenn der Infizierte möglicherweise zu einem Cluster gehöre: „Die vielen Tests, die die Politik derzeit vorbereitet, werden bald öfter positiv ausfallen und die Gesundheitsämter dann überfordern – schließlich kann man das Virus ja nicht wegtesten, man muss auf positive Tests auch reagieren.“

[...]"

Ausführlich weiter unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...B9he?li=BBqg6Q9


Kommentar
Grundsätzlich erscheint die Strategie nachvollziehbar und durchaus zielführend. Doch leider, wie so oft, funktioniert das Ganze nur dann, wenn sich alle konsequent daran beteiligen, sowohl Verantwortliche bis hinunter zum Amtsarzt, als auch insbesondere die Bürger. Und genau an der dafür notwendigen Konsequenz des Handelns wird es wahrscheinlich scheitern. Weder werden ausreichend Bürger ein Corona-Tagebuch führen, noch werden die verantwortlichen, die schon jetzt viel zu inkonsequent agieren, das notwendige maß an Stringenz aufbringen, von der Konsequenz mal gar nicht zu reden ...


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Corona-Aktuell

#44 von Excubitor , 05.08.2020 20:32

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Live-ticker zur Corona-Pandemie"
"[...]

TOP-NEWS: Regierung warnt vor Reisen in belgische Provinz
20.10 Uhr: Wegen des Anstiegs von Corona-Fällen warnt das Auswärtige Amt vor touristischen Reisen in die belgische Provinz Antwerpen. "Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Provinz Antwerpen wird aufgrund erneut hoher Infektionszahlen derzeit gewarnt", teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch auf seiner Internetseite mit.

Weitere 17 Infizierte auf Gemüsehof in Mamming
19.01 Uhr: Auf dem von einem Corona-Ausbruch betroffenen Gemüsehof im niederbayerischen Mamming sind 17 weitere Saisonarbeiter positiv getestet worden. Wie das Landratsamt Dingolfing-Landau am Mittwochabend berichtete, waren 231 Männer und Frauen, die bislang als gesund galten, ein drittes Mal untersucht worden. "17 von ihnen tragen nachweislich das Covid-19-Virus in sich, 214 wurden auch ein drittes Mal negativ getestet", teilte die Behörde mit. Die Neuinfizierten seien nun von den Gesunden getrennt worden.

Zuvor waren auf dem Gemüsehof bereits rund 230 Erntehelfer positiv getestet worden, als erkrankt gelten derzeit noch 80 Arbeiter. Die anderen sind genesen und durften die Quarantäne verlassen.

Auch Beschäftigte einer nahen Konservenfabrik in Mamming haben sich angesteckt. Dort sind 166 von etwa 600 Mitarbeitern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Daraufhin wurden auch Reihentestungen an zwei anderen Standorten des Betriebes veranlasst. "Die Auswertung dauert noch an", berichtete die Kreisbehörde.

TOP-NEWS: Partyurlaub in Kroatien - Abiturienten mit Corona im Gepäck
18.13 Uhr: Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind mehrere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bereits neun Reisende aus dem Raum Donzdorf im Kreis Göppingen hätten sich infiziert, teilte das Göppinger Landratsamt am Mittwochabend mit. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. Die Reise sei bundesweit organisiert worden von einem in Hamburg ansässigen Party-Reiseveranstalter. Nach bisherigem Kenntnisstand gebe es auch in anderen Landkreisen und Bundesländern infizierte Teilnehmer.

[...]"

Mehr dazu unter dem vollständigen LIve-Ticker:
https://www.focus.de/gesundheit/news/cor...d_11991715.html


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Gesundheitsämter schon am Ende bevor es wieder richtig losgeht?

#45 von Excubitor , 06.08.2020 22:43

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Ärzteverbands-Chefin im Gespräch - „Wir sind ausgelaugt“: Gesundheitsämter stehen schon vor 2. Welle vor dem Kollaps"
"Donnerstag, 06.08.2020, 14:18
Ist es der Onkel auf der Familienfeier oder die Dame in der Bahn gewesen? Wer wen mit dem Coronavirus ansteckt, ist zunehmend schwer zu sagen, die Lage „diffus“. Wir könnten die Infektionsorte allerdings besser kennen, würden die Daten dazu erhoben und ausgewertet.

Rechtzeitig die Infektionskette unterbrechen – das ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um das Coronavirus in Schach zu halten. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Gesundheitsämter. Für eine weitere große Welle sind sie schlecht gerüstet, sagt Ute Teichert. Sie ist Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und deutschlandweit im Kontakt mit den rund 400 Gesundheitsämtern.

„Aktuell funktioniert die Nachverfolgung von Kontakten sehr zuverlässig, sofern man die Infektionsquelle ermitteln kann“, erläutert sie. Mit dem Stichwort Infektionsquelle fange das Problem an. „Denn die ist im Moment oft nicht eindeutig zuordenbar, weil die Menschen selbst nicht wissen, wo sie sich angesteckt haben“, sagt Teichert.

Vor einiger Zeit noch wäre es mit vielen Hotspots relativ eindeutig gewesen. „Doch jetzt fängt das Virus schon an, sich diffus zu verbreiten. Das ist gefährlich.“ Es sei schwierig, Infektionsketten zu unterbrechen, wenn sich keine Gemeinsamkeiten fänden, wie etwa: alle waren auf einer Feier oder im Gottesdienst, arbeiten zusammen in einer Firma. Dass die Infizierten es selbst häufig nicht wissen, wo sie sich das Virus eingefangen haben, ist das eine.

Wer, wen, wann, wo?
Das andere allerdings ist: Selbst, wenn Corona-Infizierte die Informationen dazu haben, können die Daten technisch nicht einheitlich verarbeitet werden. Es existiert für die Gesundheitsämter keine Infrastruktur, um Fälle mit sämtlichen Details an das Robert-Koch-Institut (RKI) weiterzumelden.

Zwar hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung mit Anwendung Sormas eine Software dafür entwickelt. Aber lediglich circa 50 von den etwa 400 Gesundheitsämtern haben bisher eine eigene Sormas-Instanz beziehungsweise an einer Schulung teilgenommen. Hinzu kommen einzelne Ämter, die Sormas selbst lokal installiert haben, zu denen keine weiteren Informationen vorliegen, da es eine Open Source Anwendung ist.

Der Grund? Es fehlt die dafür notwendige Schnittstelle, die das RKI bereitstellen müsste. Warum die technische Umsetzung dort immer noch hakt, weiß Teichert nicht. Die Konsequenz ist jedenfalls: „Wir haben zentral gebündelt keine Daten über die Kontaktpersonen-Nachverfolgung“, klagt Teichert. Und fordert: Es wäre dringend notwendig, „endlich die Daten zusammenzuführen“.

Denn aktuell hat sich jedes Gesundheitsamt eine eigene Lösung gestrickt: Das eine schreibt auf Zettel, das zweite führt eine Word-Datei, das dritte hat eine Excel-Tabelle und das vierte hat vielleicht eine Datenbank programmieren lassen. Das sei ausgesprochen schwierig. Interessant wäre ja, zu wissen, wie sich die erfassten Fälle entwickeln: was passiert mit den Menschen, die zuhause in Quarantäne sind, entwickeln sie Symptome, wann müssen Infizierte ins Krankenhaus, wann werden sie intensivpflichtig.

„All das wissen wir jetzt im Moment nicht, weil es eben nur einzeln erfasst wird“, kritisiert Teichert.

Mehr dazu unter:
https://www.focus.de/gesundheit/news/wir...d_12276909.html


Kommentar
Bei all dem unprofessionellen Vorgehen fragt man sich dann, wie die wirklich eine zweite Welle aufhalten wollen. Die mehrfach in den Medien zu hörende Behauptung, man könne jede Infektionskette nach verfolgen, dürfte danach wohl eher ein frommer Wunsch sein, als eine tatsächliche Möglichkeit, oder einfach nur eine Beschwichtigungstaktik um die Bevölkerung nicht noch mehr zu verunsichern.
Zumindest sich selbst sollten sie eingestehen, dass sie längst nicht so leistungsfähig sind, wie sie sich oftmals selbst vorstellen oder sogar einreden. Das wäre besser fürs Gesamtergebnis, auch dessen, was noch folgen wird.


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