Die Corona-Test-Panne in Bayern

#61 von Excubitor , 13.08.2020 16:58

AFP -"Söder hält trotz Corona-Panne an Gesundheitsministerin Huml fest
"Trotz der schweren Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern hält Ministerpräsident Markus Söder an seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) fest. "Melanie Huml hat mir den Rücktritt angeboten, zweimal", sagte Söder am Donnerstag in München. "Ich habe weiter Vertrauen zu ihr." Huml sagte, es sei "richtig, dass ich angeboten habe, die Konsequenzen zu tragen". Sie fügte hinzu: "Ich bin dankbar, dass ich das Vertrauen weiterhin habe."

Die bayerische Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern weitaus größere Ausmaße haben als zuvor bekannt. 44.000 Reiserückkehrer warteten demnach noch auf die Ergebnisse ihrer Tests an bayerischen Autobahnen. Dazu zählen auch mehr als 900 positiv Getestete.

Hauptgrund ist laut Huml, dass die Daten der Testpersonen zu Beginn der Testaktionen nur händisch auf Papier festgehalten werden konnten. Dies habe eine großen Rückstau bei der Bearbeitung verursacht.

[...]"

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...V8qf?li=BBqg6Q9


Kommentar
Nicht nur eine derbe Panne in der Ausführung (Datenaufzeichnung zu Beginn nur per Hand möglich), sondern offensichtlich auch eine völlig unzureichende Planung des gesamten erforderlichen Ablaufs. So etwas darf im Zusammenhang mit Ereignissen welche die Gesundheit vieler Menschen betreffen nicht geschehen.

Man muss sich nur einmal überlegen wie viele weitere Ansteckungen bei den 900 positiv Getesteten nun bereits erfolgt sein könnten. Eine vollständige Nachverfolgung sämtlicher Infektionsketten dürfte da fast ausgeschlossen sein, da die Getesteten bislang noch nicht alle Kenntnis von ihrer Infektion haben. Zwar soll das nach Medienberichten im Laufe des heutigen Tages erledigt werden, Doch ist bereits viel Zeit vergangen in der sich die Infizierten in Unkenntnis der Infektion frei bewegt haben und so jede Menge andere Personen haben anstecken können ...
Hoffen wir, dass möglichst viele falsch positive Tests dabei waren und die Infizierten in der Zwischenzeit möglichst wenige Kontakte hatten ...


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Hohe Dunkelziffer in Corona-Hotspot

#62 von Excubitor , 14.08.2020 18:15

SZ.de - "Antikörper-Studie: Hohe Dunkelziffer in Corona-Hotspot Kupferzell"
"[...]

Hohe Dunkelziffer in Corona-Hotspot Kupferzell
Ein Kirchenkonzert Anfang März war vermutlich der Grund, warum das 6000-Einwohner-Städtchen Kupferzell im baden-württembergischen Hohenlohekreis zwischenzeitlich zu einem Corona-Hotspot wurde. Bis zum 19. März gab es dort bereits 80 bestätigte Sars-CoV-2-Infektionen, danach stieg die Zahl der gemeldeten Fälle nur noch langsam und liegt aktuell bei 117. Doch sind diese Zahlen nur die Spitze des Eisbergs oder liegt die Dunkelziffer deutlich höher?

Dazu gibt es jetzt erste Informationen aus einer großen Antikörper-Studie, die das Robert-Koch-Institut (RKI) in Kupferzell durchgeführt hat. Das Blut von 2203 Erwachsenen wurde dafür zwischen dem 20. Mai und 9. Juni auf Antikörper gegen Sars-CoV-2 untersucht. Das Ergebnis zeigt wie auch andere Antikörper-Studien: Die Zahl der Infizierten liegt deutlich höher als die der offiziellen Meldungen. In Kupferzell gab es demnach fast viermal mehr Corona-Fälle als bisher angenommen.

[...]

Was bedeuten die Erkenntnisse aus Kupferzell für den weiteren Umgang mit der Pandemie? Laut RKI-Vizepräsident Lars Schaade reicht ein Anteil von rund acht Prozent Antikörper-positiven Menschen bei weitem nicht aus, um eine mögliche zweite Welle zu verhindern. Zumal die Studienautoren mehrfach betonten, dass das Ergebnis aus Kupferzell nicht repräsentativ für das Infektionsgeschehen in ganz Deutschland ist. Dort dürfte der Anteil der Menschen, die bereits mit dem Coronavirus infiziert waren, deutlich geringer sein.

[...]"

Ausführlich dazu siehe:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...Xzsp?li=BBqg6Q9

Kommentar
Im Klatext bedeutet das für alle, genau wie bislang: weiter vorsichtig sein und kein unnötiges Risiko eingehen!

Hygiene (vor allem gründliches Händewaschen), Mund-Nasen-Schutzmaske + Abstand (mind. 2 m)!


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Warnungen von RKI und Epidemiologe Lauterbach

#63 von Excubitor , 14.08.2020 20:45

Reuters - RKI warnt vor Kontrollverlust wegen steigender Corona-Zahlen
"[...]

"Wir dürfen diese Entwicklung so nicht weiterlaufen lassen", warnte RKI-Vize-Präsident Lars Schaade. Abstand halten, Masken tragen und Hygieneregeln einhalten sei entscheidend. "Anders wird es nicht gehen." Sonst drohe man, die Kontrolle zu verlieren. Hoffnungen, dass unerkannt viele Menschen bereits Antikörper gegen das Virus gebildet hätten, machte eine Studie im einstigen Corona-Hotspot Kupferzell zunichte. Nur knapp acht Prozent der gut 2200 untersuchten Menschen hatten Antikörper. "Das reicht nicht aus, um eine zweite Welle zu verhindern", sagte Schaade. Offen sei zudem, ob die Konzentration der Antikörper in jedem Fall zum Schutz hoch genug sei.

[...]"

Ausführlich dazu dioe Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...XRGz?li=BBqgbZL

-----

WELT - "„Wir können nicht so weitermachen wie jetzt“
"Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht Deutschland angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen am Beginn einer zweiten Corona-Welle. „Es gibt zahlreiche Anhaltspunkte dafür, dass wir so nicht weitermachen können wie jetzt“, sagte Lauterbach am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. Die Pandemie sei nicht vorbei, die Menschen verhielten sich aber unvorsichtiger.

[...]

Lauterbach empfiehlt Japan als Vorbild
Die regelmäßigen Bund-Länder-Beratungen in der ersten Pandemie-Phase hätten „eine klare Strategie“ gebracht, sagte er. „Daran hapert es ein bisschen in der jetzigen Zeit.“

Gesundheitsämter sollten sich nach japanischem Vorbild besonders auf sogenannte Cluster, also Häufungen von Corona-Infektionen, konzentrieren. Dies hatte kürzlich auch der Virologe Christian Drosten vorgeschlagen.

Zu der jüngsten Panne in Bayern sagte Lauterbach, die Umsetzung der Teststrategie sei suboptimal gewesen. „Da muss dringend jetzt nachgearbeitet werden.“ In Bayern waren mehr als 900 positiv getestete Rückreisende aus dem Ausland nicht über ihre Infektion informiert worden.

Lauterbach betonte aber, insgesamt sei die Teststrategie gut. Sonst könnten infizierte Reiserückkehrer die zweite Welle noch befeuern.

[...]"

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...WN2i?li=BBqg6Q9


Kommentar
Die Warnungen werden verpuffen, wie viele vor ihr. Die Mensche sind großenteils derartig unvorsichtig bis ignorant und rücksichtslos, dass erst mit der dann selbstverschuldeten Notwendigkeit weiterer Lockdowns ein Lerneffekt eintreten wird. Doch dann ist es zu spät und es werden nicht nur weitere, sondern wahrscheinlich auch größere Schäden eintreten als bislang schon eingetreten sind ...
Darüber hinaus überschätzen zu viele regionale Gesundheitsämter immer noch ihre Möglichkeiten, sowohl sachlich als auch personell.
Es ist unwahrscheinlich, dass wir noch einmal so viel Glück haben werden wie bei der ersten Welle.



Siehe dazu auch:


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Das Problem der Reiserückkehrer wird die Epidemie in Deutschland verschärfen

#64 von Excubitor , 15.08.2020 17:02

WELT - "Verflogenes Urlaubsgefühl - Lauterbach rechnet mit „vielen infizierten Rückkehrern“"
"Nach der Einstufung fast ganz Spaniens einschließlich Mallorcas als Risikogebiet wegen hoher Corona-Zahlen hat der Reisekonzern Tui ab Samstag alle Pauschalreisen dorthin abgesagt. [...]

Die Inselgruppe weit draußen im Atlantik vor der Westküste Afrikas (Anm.: Die Kanaren) ist die einzige spanische Region, die nicht zum Risikogebiet erklärt wurde. Reisenden, die bereits in den betroffenen Feriengebieten seien, biete der Veranstalter an, sie auf Wunsch früher als geplant nach Hause zu fliegen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte die Reisewarnung. „Das ist kein Reiseverbot, aber die klare Ansage: Wer aus dem Spanien-Urlaub kommt, muss in Quarantäne, solange er kein negatives Testergebnis hat“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“. „Und wer trotz der Warnung nach Spanien fährt, sollte sich und andere auch im Urlaub schützen. Partyurlaub ist in dieser Pandemie unverantwortlich.“

Auch der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach begrüßte die Entscheidung des Auswärtigen Amts. „Mallorca ist inzwischen klar ein Risikogebiet“, sagte der Bundestagsabgeordnete der „Rheinischen Post“. Lauterbach warnte: „Wir müssen leider mit vielen infizierten Rückkehrern rechnen. [b]Daher sind Testungen nach der Rückkehr unbedingt notwendig."

30.000 Deutsche derzeit allein auf den Balearen
Derzeit weilen nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes rund 30.000 deutsche Pauschaltouristen allein auf den Balearen. Geschätzt mehr als 90 Prozent sind auf Mallorca.

[...]

Mehr dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...ZDmc?li=BBqg6Q9



Siehe dazu auch:

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Aktuelle Corona-Entwicklung in Deutschland Epidemiologe: „Wenn wir jetzigen Trend nicht stoppen, wird es im Herbst schwierig“"
"[...]

Epidemiologe Ralf Reintjes zur aktuellen Covid-19-Entwicklung in Deutschland:
Ralf Reintjes sagt: „Eine Epidemie folgt einer Logik. Sie breitet sich aus, wo ihr Gelegenheit dafür geboten wird. Und wir öffnen ihr gerade Tür und Tor.“

Er kritisiert vor allem, dass von der Politik momentan sehr widersprüchliche Botschaften gesendet werden. Dort heiße es zwar, die Infektionszahlen seien bedenklich und man müsse vorsichtig bleiben, „aber gleichzeitig gibt es Bestrebungen, in Nordrhein-Westfalen ein Großkonzert zu veranstalten, oder die Bundesliga baldmöglichst mit Publikum stattfinden zu lassen.“

Und er bemängelt: „Auf der einen Seite werden die Strafen für Verfehlungen gegen die Corona-Auflagen verschärft, andererseits werden wichtige Schutzmaßnahmen zurückgefahren.“ Es müssten derzeit aber einheitliche deutliche Signale kommen, die zur Vorsicht raten.

Zur Person
Ralf Reintjes ist Professor für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung an der Hamburg Universität für Angewandte Wissenschaften. Seine Schwerpunkte liegen in der Untersuchung von Infektionskrankheiten, Expertise in Surveillance und Pandemic Preparedness auf nationaler Ebene sowie international (vorallem Europa, Asien und Afrika).

Mit dem dilettantischen Vorgehen bei der Testung von Reiserückkehrern in Bayern habe man die Chance vertan, Tausende von Infektionen zu verhindern, meint der Epidemiologe zum aktuellen Corona-Aufreger. Aber generell müssten die Tests von Reisenden anders laufen. „Man kann gern einen Test bei der Landung am Flughafen machen, aber danach eine Quarantäne von sechs Tagen einhalten und dann muss ein weiterer Test durchgeführt werden.“ Erst dann wäre auch gesichert, dass die Menschen sich nicht im Gedränge am Flughafen oder im Flieger infiziert haben.

[...]"

Zu einem weiteren Epidemiologen-Statement unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/inf...tter_GESUNDHEIT


Kommentar
Leider ist das politische Vorgehen mittlerweile wieder so inkonsequent, dass eine weitere Verschärfung der allgemeinen Infektionslage unausweichlich scheint. Wenn dann noch, wie ich im ausführlichen "Daily Update for Germany" schon seit geraumer Zeit angemerkt habe, die zu erwartende Zunahme der Ansteckungszahlen im Herbst dazukommt, haben wir ein großes Problem. Aber dann will es wieder keiner gewesen sein ...

Und noch etwas scheint bislang niemand "auf dem Schirm zu haben": Im Herbst/ Winter kommt auch die nächste Grippe-Saison hinzu, die glücklicherweise beim letzten Mal sehr schwach ausgefallen ist. Sollte das, wie kaum anders zu erwarten, in der folgenden Saison nicht so sein, sollten wir hoffen, dass es dabei nicht zu Kreuzungen unter den Viren kommt ... Das sehr mutationsfreudige Influenzavirus würde das bislang in dieser Hinsicht anscheinend nicht so aktive Neue Coronavirus SARS-CoV-2 dadurch möglicherweise noch gefährlicher machen. Da sollte man auch mal dringend drüber nachdenken ...


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Immer noch keine Gewissheit für viele der Getesteten

#65 von Excubitor , 15.08.2020 19:43

Zitat von Excubitor im Beitrag #61
AFP -"Söder hält trotz Corona-Panne an Gesundheitsministerin Huml fest"
Trotz der schweren Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern hält Ministerpräsident Markus Söder an seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) fest. "Melanie Huml hat mir den Rücktritt angeboten, zweimal", sagte Söder am Donnerstag in München. "Ich habe weiter Vertrauen zu ihr." Huml sagte, es sei "richtig, dass ich angeboten habe, die Konsequenzen zu tragen". Sie fügte hinzu: "Ich bin dankbar, dass ich das Vertrauen weiterhin habe."Die bayerische Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern weitaus größere Ausmaße haben als zuvor bekannt. 44.000 Reiserückkehrer warteten demnach noch auf die Ergebnisse ihrer Tests an bayerischen Autobahnen. Dazu zählen auch mehr als 900 positiv Getestete.Hauptgrund ist laut Huml, dass die Daten der Testpersonen zu Beginn der Testaktionen nur händisch auf Papier festgehalten werden konnten. Dies habe eine großen Rückstau bei der Bearbeitung verursacht.

[...]

"Mehr dazu unter:https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...V8qf?li=BBqg6Q9

Kommentar
Nicht nur eine derbe Panne in der Ausführung (Datenaufzeichnung zu Beginn nur per Hand möglich), sondern offensichtlich auch eine völlig unzureichende Planung des gesamten erforderlichen Ablaufs. So etwas darf im Zusammenhang mit Ereignissen welche die Gesundheit vieler Menschen betreffen nicht geschehen.Man muss sich nur einmal überlegen wie viele weitere Ansteckungen bei den 900 positiv Getesteten nun bereits erfolgt sein könnten. Eine vollständige Nachverfolgung sämtlicher Infektionsketten dürfte da fast ausgeschlossen sein, da die Getesteten bislang noch nicht alle Kenntnis von ihrer Infektion haben. Zwar soll das nach Medienberichten im Laufe des heutigen Tages erledigt werden, Doch ist bereits viel Zeit vergangen in der sich die Infizierten in Unkenntnis der Infektion frei bewegt haben und so jede Menge andere Personen haben anstecken können ...Hoffen wir, dass möglichst viele falsch positive Tests dabei waren und die Infizierten in der Zwischenzeit möglichst wenige Kontakte hatten ...



FOCUS ONLINE gesundheit - "Live-Ticker zur Pandemie - "
"[...]

TOP-NEWS: Nach Test-Panne in Bayern - Das Warten auf genaue Zahlen geht weiter
18.39 Uhr: Die Gesundheitsbehörden in Bayern waren auch am Samstag nicht in der Lage, das Problem bei der Benachrichtigung von positiv auf das Coronavirus getesteten Urlaubsrückkehrern zu lösen. Die Zahlen, die unter anderem darüber Auskunft geben sollen, wie viele der positiv Getesteten ihr Ergebnis nun inzwischen erfahren haben, sollen nun am Sonntagnachmittag bekanntgegeben werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am Samstag.

Ursprünglich hatte die Staatsregierung erklärt, bis Donnerstagmittag soll jeder der positiv Getesteten sein Ergebnis kennen. Diese Deadline verstrich, mehrere weitere am Freitag und Samstag ebenfalls. Es müssten noch "weitere Details" geklärt werden, hieß es.

[...]"

Mehr unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/liv...d_12299734.html


Kommentar
Wieder einmal ein vollmundiges Versprechen aus Reihen der Politik, das nicht eingehalten wurde, was in diesem Fall nachhaltige negative Konsequenzen für viele andere haben könnte ...
Denn immer noch sind in Folge der gravierenden Test-Panne viele Infizierte unterwegs ohne zu wissen, dass sie andere Personen (und Haustiere) anstecken können.


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RE: Immer noch keine Gewissheit für viele der Getesteten

#66 von Excubitor , 16.08.2020 18:48

Zitat von Excubitor im Beitrag #65
Zitat von Excubitor im Beitrag #61
AFP -"Söder hält trotz Corona-Panne an Gesundheitsministerin Huml fest"
Trotz der schweren Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern hält Ministerpräsident Markus Söder an seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) fest. "Melanie Huml hat mir den Rücktritt angeboten, zweimal", sagte Söder am Donnerstag in München. "Ich habe weiter Vertrauen zu ihr." Huml sagte, es sei "richtig, dass ich angeboten habe, die Konsequenzen zu tragen". Sie fügte hinzu: "Ich bin dankbar, dass ich das Vertrauen weiterhin habe."Die bayerische Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern weitaus größere Ausmaße haben als zuvor bekannt. 44.000 Reiserückkehrer warteten demnach noch auf die Ergebnisse ihrer Tests an bayerischen Autobahnen. Dazu zählen auch mehr als 900 positiv Getestete.Hauptgrund ist laut Huml, dass die Daten der Testpersonen zu Beginn der Testaktionen nur händisch auf Papier festgehalten werden konnten. Dies habe eine großen Rückstau bei der Bearbeitung verursacht.

[...]

"Mehr dazu unter:https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...V8qf?li=BBqg6Q9

Kommentar
Nicht nur eine derbe Panne in der Ausführung (Datenaufzeichnung zu Beginn nur per Hand möglich), sondern offensichtlich auch eine völlig unzureichende Planung des gesamten erforderlichen Ablaufs. So etwas darf im Zusammenhang mit Ereignissen welche die Gesundheit vieler Menschen betreffen nicht geschehen.Man muss sich nur einmal überlegen wie viele weitere Ansteckungen bei den 900 positiv Getesteten nun bereits erfolgt sein könnten. Eine vollständige Nachverfolgung sämtlicher Infektionsketten dürfte da fast ausgeschlossen sein, da die Getesteten bislang noch nicht alle Kenntnis von ihrer Infektion haben. Zwar soll das nach Medienberichten im Laufe des heutigen Tages erledigt werden, Doch ist bereits viel Zeit vergangen in der sich die Infizierten in Unkenntnis der Infektion frei bewegt haben und so jede Menge andere Personen haben anstecken können ...Hoffen wir, dass möglichst viele falsch positive Tests dabei waren und die Infizierten in der Zwischenzeit möglichst wenige Kontakte hatten ...



FOCUS ONLINE gesundheit - "Live-Ticker zur Pandemie - "
"[...]

TOP-NEWS: Nach Test-Panne in Bayern - Das Warten auf genaue Zahlen geht weiter
18.39 Uhr: Die Gesundheitsbehörden in Bayern waren auch am Samstag nicht in der Lage, das Problem bei der Benachrichtigung von positiv auf das Coronavirus getesteten Urlaubsrückkehrern zu lösen. Die Zahlen, die unter anderem darüber Auskunft geben sollen, wie viele der positiv Getesteten ihr Ergebnis nun inzwischen erfahren haben, sollen nun am Sonntagnachmittag bekanntgegeben werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am Samstag.

Ursprünglich hatte die Staatsregierung erklärt, bis Donnerstagmittag soll jeder der positiv Getesteten sein Ergebnis kennen. Diese Deadline verstrich, mehrere weitere am Freitag und Samstag ebenfalls. Es müssten noch "weitere Details" geklärt werden, hieß es.

[...]"

Mehr unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/news/liv...d_12299734.html


Kommentar
Wieder einmal ein vollmundiges Versprechen aus Reihen der Politik, das nicht eingehalten wurde, was in diesem Fall nachhaltige negative Konsequenzen für viele andere haben könnte ...
Denn immer noch sind in Folge der gravierenden Test-Panne viele Infizierte unterwegs ohne zu wissen, dass sie andere Personen (und Haustiere) anstecken können.




FOCUS ONLINE Gesundheit - "Corona-Pandemie: Nach Bayerns Test-Panne 46 positiv Getestete noch nicht gefunden"
"[...]

Nach Bayerns Test-Panne 46 positiv Getestete noch nicht gefunden
Im Zuge der Probleme an bayerischen Corona-Teststationen sind immer noch nicht alle positiv Getesteten gefunden: Von 46 fehlte auch am Sonntag noch jede Spur. Bei 903 der insgesamt 949 nachgewiesenen Infektionen wurden die Betroffenen bis dahin ermittelt und - mit teils wochenlanger Verzögerung - informiert. Bei 46 sei dies bisher nicht gelungen, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag mit.

[...]

Mehr dazu unter:
https://www.focus.de/gesundheit/news/cor...d_12325046.html


Kommentar
Wie kann das sein, wo doch die Perso-Daten der Getesteten vorliegen müssten? Selbst wenn die nicht zuhause wären, müsste man die über angehörige bereits informiert haben können ...


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zuletzt bearbeitet 17.08.2020 | Top

Was Urlauber jetzt wissen müssen, wenn ihr Reiseland plötzlich Risikogebiet wird

#67 von Excubitor , 17.08.2020 18:09

FOCUS ONLINE Reisen - "Die fünf wichtigsten Punkte - "Wenn ihr Reiseland plötzlich Risikogebiet wird: Was Urlauber jetzt wissen müssen"
"[...]

Da derzeit auch in einigen anderen Urlaubsländern wie Kroatien, Portugal und Italien die Infektionszahlen wieder steigen, müssen Urlauber jederzeit damit rechnen, das auch andere Länder bald zu Risikogebieten erklärt werden und das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausspricht. Doch was bedeutet das für Urlauber vor Ort? Müssen Sie sofort heimkehren? Und was gilt für diejenigen, die jetzt eine Reise dorthin gebucht haben? Das müssen Urlauber jetzt wissen:

1. Reisewarnung ist nicht gleich Reiseverbot
Grundsätzlich gilt, dass es trotz Reisewarnung nicht verboten ist, sich in dem jeweiligen Land, für das diese Warnung gilt, aufzuhalten oder dort hinzureisen. „Eine Reisewarnung bedeutet nicht, dass Sie gar nicht reisen dürfen. Es steht Ihnen frei, überall hinzureisen – wann immer Sie wollen, sofern Ihr Urlaubsland keine Einreisebeschränkungen erlassen hat“, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen auf ihren Seiten.

Das heißt, dass Urlauber, die sich momentan auf Mallorca bzw. in Festland-Spanien befinden, nicht sofort ihre Zelte abbrechen und heimreisen müssen. Sie können ihren Urlaub wie geplant fortsetzen, wenn sich im Land und im Hotel und auch an den Flügen wegen Corona nichts gravierend ändert. Dies sollten Sie auf jeden Fall aber sofort prüfen.

Allerdings müssen Urlauber in Risikogebieten dennoch aufpassen: Wer seinen Urlaub trotz Reisewarnung antritt, muss bedenken, dass das Auswärtige Amt eine weitere Rückholaktion bereits ausgeschlossen hat. Sollte sich also die Lage vor Ort und auch in Deutschland während des Aufenthalts verschärfen und Flüge wegen eines Lockdowns entfallen, ist es möglicherweise nicht sicher, wie und wann Sie wieder nach Deutschland zurückkehren können.

[...]

2. Kostenlose Reisestornierung bei Pauschalurlaub
Pauschalurlauber sollten sich bei einer Reisewarnung bzw. einer Einstufung ihres Reiselandes als Risikogebiet sofort an ihren Veranstalter wenden. Denn welche Vorgaben sie in einem solchen Falle machen, ist unterschiedlich: So hat die Tui zum Beispiel alle Reisen nach Spanien und auf die Balearen bis einschließlich 24. August storniert und Urlauber, die vor Ort sind, aufgefordert, innerhalb der nächsten sieben Tage die Rückreise anzutreten, da der Urlaub in der gebuchten Form nicht mehr durchführbar sei. Umbuchungen und nicht erbrachte Leistungen werden erstattet.

Alltours dagegen hat alle Reisen nach Spanien bereits bis einschließlich 15. September abgesagt, setzt aber Mallorca-Reisen nicht aus. Gäste können selbst entscheiden, ob sie auf die Insel reisen wollen und gegebenenfalls kostenlos umbuchen. Auch nimmt das Unternehmen weiterhin Buchungen auf die Insel an, da die unternehmenseigenen Allsun-Hotels weiter geöffnet bleiben. „Wir überlassen es den Kunden, ob sie ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchten“, so Alltours Inhaber Willi Verhuven.

Laut § 651h BGB können Urlauber aber grundsätzlich ihre Pauschalreise gebührenfrei kündigen, wenn am Bestimmungsort oder in dessen unmittelbarer Nähe unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände auftreten, die die Durchführung der Pauschalreise oder die Beförderung von Personen an den Bestimmungsort erheblich beeinträchtigen.

3. Individual-Reisende haben das Nachsehen
Wer aber seine Reise individuell gebucht hat, also Flug und Hotel einzeln und separat voneinander, kann nicht einfach kostenlos stornieren - auch wenn sich das Zielgebiet zu einem Corona-Hotspot entwickelt oder eine Reisewarnung dafür ausgesprochen wird. "Wenn das Flugticket keine Umbuchung oder Stornierung erlaubt, hat der Verbraucher kein Anrecht auf Erstattung des Ticketpreises", erklärt Beate Wagner von der Verbraucherzentrale NRW gegenüber FOCUS Online. Nur ersparte Aufwendungen wie Steuern und Gebühren könnten bei Nichtantritt des Fluges zurückgefordert werden.

Auch bei gebuchten Unterkünften wie Ferienwohnung und Hotelzimmer sei die Situation nicht anders: "Das hängt von den Stornobedingungen des jeweiligen Vertragspartners im Ausland ab", erklärt Wagner. Man könne allenfalls bei der Airline und auch bei dem Anbieter der Unterkunft auf Kulanz hoffen, einen Anspruch auf eine vollständige Erstattung des Tickets bzw. der Hotelkosten gebe es aber in diesem Fall nicht.

4. Testpflicht bei Rückreise aus Risikogebiet
Seit 8. August müssen Reisende, die aus einem Risikogebiet nach Deutschland zurückkehren einen Corona-Test (PCR-Test) vorlegen. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein oder kann kostenfrei direkt bei der Einreise am Flughafen, am Bahnhof oder an Autobahnraststätten gemacht werden oder innerhalb von 72 Stunden danach bei einem Arzt oder beispielsweise dem Gesundheitsamt. Bis zum Vorliegen der Ergebnisse müssen sich Urlauber aber in Quarantäne begeben. Wer sich nicht testen lässt, muss ebenfalls je nach Bundesland bis zu 14 Tage in häusliche Quarantäne.

Bei Verstoß gegen die genannten Pflichten zur Meldung, Testung, Nachweispflicht oder zur häuslichen Quarantäne können die zuständigen Behörden Bußgelder verhängen.

5. Vorsicht mit Reiseversicherungen – sie könnten im Notfall nicht zahlen
Auch in punkto Versicherung müssen Urlauber in Risikogebieten und Ländern mit Reisewarnungen aufpassen: Denn es könnte sein, dass die Auslandsreisekrankenversicherung im Falle einer Reisewarnung und während einer Pandemie Leistungen ausschließt, mahnt die Verbraucherzentrale NRW.

Dies sollten Urlauber unbedingt vor der Reise mit ihrer Krankenversicherung und/oder ihrem Reisekrankenversicherer klären. Denn kommt es im Ausland zu einer Erkrankung mit Corona, die behandelt werden muss, können enorme Kosten entstehen, die der Urlauber bei Leistungsausschluss selbst tragen muss."

Mehr dazu unter:
https://www.focus.de/reisen/service/die-...d_12328181.html


Hier finden Sie die aktuelle Listen der Risikogebiete des RKI: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Ne...ebiete_neu.html

Informationen des Auswärtigen Amts für Reisende:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/t...-reisen-1735032


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zuletzt bearbeitet 17.08.2020 | Top

Das Infektionsgeschehen nimmt wieder weiter Fahrt auf

#68 von Excubitor , 20.08.2020 18:04

Der aktuelle RKI-Lage-/Situationsbericht konstatiert dazu:

"[...]

Ausbrüche
In zwölf Stadt- und Landkreisen liegt eine erhöhte 7-Tages-Inzidenz mit mindestens 25 Fällen / 100.000
Einwohnern vor (siehe Abbildung 2): Betroffen sind hauptsächlich die Bundesländer NordrheinWestfalen, Hessen und Bayern mit den Stadt- und Landkreisen SK Offenbach, SK Herne, SK Rosenheim,
LK Dingolfing-Landau, SK Duisburg, SK Bochum, SK Wuppertal, LK Ebersberg, LK Kelheim, SK Frankfurt
(Oder), SK Frankfurt am Main und LK Groß-Gerau.

Nach dem bekannten Ausbruch in einem landwirtschaftlichen Betrieb und der dazugehörigen
Konservenfabrik in der Gemeinde Mamming im LK Dingolfing-Landau ist hier die Inzidenz rückläufig.
Überwiegend ist die erhöhte Inzidenz in den betroffenen Landkreisen auf Reiserückkehrer
zurückzuführen. COVID-19 Fälle treten aber auch vermehrt in Zusammenhang mit Feiern im Familienund Freundeskreis auf.


[...]"

Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Ne...publicationFile


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Früherkennung durch Nachweis von SARS-COV-2 im Abwasser aktuell

#69 von Excubitor , 20.08.2020 18:27

GMX News Aktuelle News Coronavirus - "Wissenschaftlern ist der Nachweis von SARS-CoV-2 im Abwasser gelungen"

"Aktualisiert am 20. August 2020, 16:55 Uhr

Hoffnung im Kampf gegen Corona: Weil das Virus Spuren im Abwasser hinterlässt, lassen Laboranalysen Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen zu - und das deutlich früher als Corona-Tests. Eine neue Waffe im Kampf gegen die Pandemie? Professor Herbert Oberacher, Projektleiter eines Pilotprojekts in Tirol, erklärt das System. Auch in Deutschland laufen erste Tests.

[...]

Diese Situation macht deutlich: Die Früherkennung des Coronavirus ist eine der wichtigsten Waffen im Kampf gegen die Pandemie. Aktuelle Untersuchungen geben Anlass zur Hoffnung: Erstmals konnten Coronavirusfragmente im Abwasser nachgewiesen werden – und das, ehe Infektionen in der betroffenen Region bekannt wurden.

Abwasser als Frühwarnsystem in der Virusbekämpfung? In einem Tiroler Pilotprojekt soll der Corona-Abwassercheck bald schon im ganzen Bundesland laufen: Aus über 43 Kläranlagen wird Abwasser gesammelt und im Labor auf SARS-CoV-2 untersucht.

Infizierte hinterlassen Spuren im Abwasser
Das Abwasser, welches unterirdisch durch die Kanalisation fließt, ist seit jeher Spiegel unserer Gesellschaft: Es enthält Spuren von Medikamenten, Drogen und Viren. Dass in Amsterdam zum Beispiel besonders viel Ecstasy und MDMA konsumiert wird und in Zürich viel gekokst wird – das alles verrät das Abwasser in Laboranalysen.


Auch Fragmente des Coronavirus gelangen ins Abwasser - etwa, weil Infizierte sie über den Stuhl ausscheiden. Das Coronavirus ist in dieser Form nicht infektiös, aber nachweisbar, wie das Umweltbundesamt mitteilte. Wissenschaftler machen sich das zunutze, um Rückschlüsse auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens zu ziehen.

Virus-Konzentration lässt Rückschlüsse zu
"Die Probennahme erfolgt täglich am Zulauf zu den Kläranlagen mittels bereits vorhandener Probennehmer. Gesammelt werden sogenannte 24-Stunden-Mischproben", erklärt Herbert Oberacher, Professor am Institut für Gerichtsmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck das Verfahren. Unter Federführung des Chemikers untersuchen Wissenschaftler seit Mai das Abwasser im gesamten Bundesland Tirol.

"Ein paar hundert Milliliter davon werden zu uns ins Labor zur Analyse geschickt. Dabei werden die im Abwasser vorhandenen Viren isoliert und mittels PCR-Test nachgewiesen", führt der Experte aus. Die Virus-Konzentration lässt dann Rückschlüsse zu: Sind nur vereinzelt Menschen infiziert, oder bereits sehr viele? Steigt oder sinkt die Zahl der Infizierten?

Landesweite Monitorings bis Winter
"Die Abwasserepidemiologie ist eine seit Jahren verwendete Methode, die unter anderem auch zur Überwachung von Viruserkrankungen zum Einsatz kommt", sagt Oberacher. [...]

"Auf SARS-CoV-2 wurde die Methodik erstmals im März von holländischen und amerikanischen Wissenschaftlern angewendet", ergänzt Oberacher. [...]

Tests laufen in München
[...]

Auch in Deutschland wird das System getestet. Hier untersucht Jörg E. Drewes, Experte für Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität München, bereits wöchentlich Proben aus sechs bayerischen Kläranlagen in Weiden, München, Starnberg, Freising, Augsburg und Erlangen.

Frühwarnung bis zu fünf Tage eher
Spezielle Teststationen gibt es dafür nicht, stets erfolgt die Probennahme in den Kläranlagen und die Auswertung im Labor. Wie filigran ist das System? "Wir erhalten ein positives Signal, wenn zehn infizierte Personen unter 100.000 gesunden vorhanden sind“, erklärt Oberacher und macht deutlich: "Die Abwasseranalyse fungiert als Warnsystem."

Das gelte für beide Richtungen – Frühwarnung und Entwarnung. "Beim Frühwarnsystem liefert die Abwasseranalyse ein Signal für die entsprechende Region, noch bevor Fälle durch Symptome und PCR-Tests erkannt werden", erläutert der Experte. So seien Virenfragmente über das Abwasser schon bis zu fünf Tage vor den ersten positiven CoV-Testergebnissen erkennbar.

So entdeckte laut "Bayerischem Rundfunk" (BR) ein niederländisches Forschungsteam um die Mikrobiologin Gertjan Medema das Virus im niederländischen Amersfoort bereits am 5. März. Der erste Corona-Patient wurde in dieser Stadt jedoch erst in der folgenden Woche registriert. "Eine Frühwarnung kann mehrere Tage früher erfolgen, die genaue Anzahl hängt von den Umständen ab", sagt Oberacher. "Beim Entwarnsystem zeigt die Abwasseranalyse, dass tatsächlich keine infizierten Personen im Einzugsgebiet vorhanden sind", beschreibt Oberacher weiter.

Teurer als herkömmliche PCR-Tests
Die Größe des Gebiets spielt dabei eine entscheidende Rolle: "Je größer das Einzugsgebiet, umso schwieriger wird es, kleine Gruppen an Infizierten sicher nachweisen zu können“, gibt auch Oberacher zu Bedenken. In Tirol umfassen die Einzugsgebiete mehr als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

"Die Analyse ist aufwendiger und daher etwas teurer als ein herkömmlicher PCR-Test", sagt Oberacher. Ein einzelner Test kostet laut "Ärzteblatt" derzeit rund 40 Euro. Für das Abwassermonitoring in Tirol stellt das Bundesland laut dem Österreichischen Rundfunk bis zu 40.000 Euro für die Anschaffung von Geräten und Labortechnik zur Verfügung.

Wie kann das System genutzt werden?
Die Forschungen und Studien lassen hoffen, mit der Viruseindämmung beginnen zu können, noch ehe positive Testergebnisse vorliegen. Denn der Abwasser-Check kann auch solche Infizierten erfassen, die keine oder wenig ausgeprägte Symptome zeigen – vielleicht also gar nicht zum Arzt gehen. Dass das Abwasser selbst ein möglicher Corona-Übertragungsweg sein könnte, gilt dagegen als äußerst unwahrscheinlich.

Was bringt also die Abwasseranalyse und ein dadurch mögliches Frühwarnsystem im Kampf gegen Corona? "Wie der Informationsvorsprung genutzt wird, ist Sache der Behörden", stellt Oberacher klar. Dazu zählen beispielsweise Fragen wie: Wo überall soll die Auswertung zum Einsatz kommen? Oder: Wann sollen flächendeckende Testungen in entsprechenden Gebieten vorgenommen werden? Diese Fragen zu beantworten, ist Aufgabe der Politik – und das möglichst schnell.

Über den Experten: Prof. Dr. Herbert Oberacher studierte Chemie an der Universität Innsbruck und forscht am dortigen Institut für Gerichtliche Medizin an Corona-Abwasserchecks. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Entwicklung von neuen Verfahren zur Probenvorbereitung und Trennung von Biomolekülen sowie die computergestützte Interpretation von tandemmassenspektrometrischen Daten."

Ausführlich dazu die Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/corona...lungen-35000938


Kommentar
Das ist genau die Methode der Wahl, die in der aktuellen Situation möglichst schnell implementiert und ausgebaut werden muss, um Schlimmeres noch verhindern zu können, das bei weiter steigenden Fallzahlen schon bald unausweichlich sein könnte. Konkret bedeutet das, auftauchende Cluster (regionale Bereiche mit erhöhtem Auftreten des Infektionsgeschehens) schneller und vor allem früher erkennen zu können. Doch Möglicherweise ist es dafür aber wieder einmal zu spät ...



Erste Meldungen dazu gab es bereits im April und Juli
Siehe dazu auch

SARS-CoV-2: Abwasser als Ausbreitungsindikator
http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php?...cd5d81e#p114846
Excubitor am 06.07.2020, 19.45 Uhr.

SARS-CoV-2: Abwasser als Verbreitungs-Indikator
http://gg-aktiv.de/phpBB3/viewtopic.php?...cd5d81e#p112528
Excubitor am 24.04.2020, 17.25 Uhr.


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Hessen, der neue Corona-Hotspot?

#70 von Excubitor , 21.08.2020 22:56

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Schon 30 Neuinfizierte nach türkischer Feier - "Corona-Hotspot Hessen: Betreiber berichtet, wie die Mega-Hochzeit ablief""
"Freitag, 21.08.2020, 16:11

[...]

30 Corona-Infizierte nach einer Mega-Hochzeit mit 260 Gästen in Kelsterbach bei Groß-Gerau – so lautet das Zwischenergebnis der ersten Testauswertungen. 160 Gäste (zunächst war von insgesamt 300 die Rede gewesen) waren vom Gesundheitsamt der Kreisstadt bis zum Vorliegen des Testergebnisses unter Quarantäne gestellt worden. Die Zahl der Neuinfektionen könnte sich noch erhöhen, da noch nicht alle Kontaktpersonen ermittelt wurden.

Türkische Großhochzeit direkt am Flughafen Frankfurt
Zwei volle Tage hatte die Riesen-Hochzeit in Kelsterbach direkt am Frankfurter Flughafen gedauert, die an zwei Tagen mit insgesamt 300 Gästen in der Halle eines privaten Vermieters in Kelsterbach bei Groß-Gerau gefeiert worden war. „Bei dem Fest hat es sich um eine türkische Hochzeitsgesellschaft gehandelt“, sagte der Inhaber des Konferenzzentrums FOCUS Online. Weil zum Zeitpunkt der Hochzeit nur maximal 250 Menschen in einem Raum feiern durften, sei das Fest auf zwei Wochenenden verteilt worden – auf den 7. und den 14. August.

„Am 7. kamen rund 100 – sie haben Henna gefeiert, den türkischen Polterabend. Da waren nur die engsten Freunde und Familie dabei“, so der Inhaber. In der Woche darauf sei diese Gruppe dann erneut mit rund 100 weiteren Gästen zur Hochzeitsfeier gekommen, die bis 23 Uhr gedauert habe. Viele der Gäste seien vor der Feier in einer Moschee gewesen. Die Hochzeitsgesellschaft stammt nach Informationen von FOCUS Online aus Mörfelden-Walldorf auf der südlichen Seite des Frankfurter Flughafens. Dort gibt es eine Ditib-Moschee.

Nach Informationen des Inhabers soll es möglicherweise die Braut selbst gewesen sein, die das Virus verbreitet hat. Die Kreisstadt Groß-Gerau bestätigte, dass die Familie des Hochzeitspaares „besonders betroffen“ von den Neuinfektionen sei. Was bedeuten würde, dass alle Anwesenden der beiden Feiern der infizierten Person ausgesetzt waren.

Virus-Gau in Groß-Gerau: Vor der Feier in die Moschee
Dass von den Feiernden viele während der Sommerferien in Türkei gewesen waren, hält der Inhaber der Halle durchaus für möglich. „Ich war selber vorher in der Türkei – und habe nach der Rückkehr für 60 Euro einen Coronatest gemacht. Das sollte jeder tun, der aus dem Urlaub zurückkommt – aus Verantwortung.“ Die Türkei gilt mit Ausnahme einiger weniger Provinzen nach wie vor als Corona-Risikogebiet. Die Pflicht zum Coronatest in Deutschland trat jedoch erst am 7. August in Kraft.

Vom Personal des Kongress- und Eventveranstalters in Keltersbach habe sich hingegen niemand angesteckt. „Wir haben das gesamte Personal am Montag testen lassen, alle Ergebnisse waren negativ“, so der Inhaber.

Sein Betrieb sei vor allem auf türkische, marokkanische, aber auch russische und italienische Großhochzeiten spezialisiert. Die geltenden Sicherheitsbestimmungen habe er seit der Wiedereröffnung im Juni stets eingehalten. "Der Raum ist 600 Quadratmeter groß, da haben 150 Leute sehr viel Platz." Wo es ihm und den Angestellten aufgefallen sei, dass die Regeln nicht eingehalten wurden, seien die Gäste darauf aufmerksam gemacht worden. "Aber die ganze Zeit aufpassen, dass keiner Fehler macht, das ist einfach nicht möglich. Da muss man sich auch auf die Gäste selbst verlassen können."

[...]

Mehr dazu unter der Quelle:
https://www.focus.de/panorama/welt/schon...d_12342193.html


Kommentar
Wer schon weiß, dass er selbst über seine Mitarbeiter nicht in der Lage ist solche Feiern zu kontrollieren, muss diese entweder kleiner organisieren, dass man sie noch kontrollieren kann, oder es ganz lassen. Da darf es keine Diskussionen geben. Anscheinend sind wir schon an dem Punkt angelangt, an dem Bußgelder nicht mehr ausreichen um für Vernunft zu sorgen.

Hier zeigt sich ein generelles Problem bei Großveranstaltungen. Je weniger diese strukturiert sind, beispielsweise durch feste Sitzplätze wie in Kinos oder Theatern, umso schneller verliert man die Kontrolle, wenn man diese realistisch betrachtet nach dem Einlass der Teilnehmer überhaupt jemals ausüben konnte. Deshalb scheint es angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens angeraten, auf solche Veranstaltungen vorerst zu verzichten oder diese zumindest in der Teilnehmerzahl stark zu beschränken.


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Infektionsgeschehen wie zur Zeit des Lockdowns

#71 von Excubitor , 22.08.2020 20:39

Business Insider Deutschland - "Corona-Infektionen wie zur Zeit des Lockdowns: So groß ist die Gefahr heute wirklich"
"[...]

RKI warnt: "Der Trend ist beunruhigend"
Dabei steigt nicht nur die Zahl der Neuinfektionen, auch die Reproduktionszahl R übertrifft seit einiger Zeit den vom RKI als kritisch bezeichneten Wert von 1. Ein Infizierter steckt also im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen an — was das Risiko der Rückkehr zu einem exponentiellen Infektionsgeschehen birgt.


Ebenfalls bedenklich: Die Neuinfektionen stammen nicht aus lokalen Hotspots wie zuvor. Der Anteil an Kreisen, die keine Neuinfektionen übermittelt haben, ist in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. "Dieser Trend ist beunruhigend", hatte das RKI verlauten lassen. "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden." Und der Marburger Bund — Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands — fordert bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Partys, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 wieder einzudämmen.

In der Politik gibt die aktuelle Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland ebenfalls Anlass zu Sorge. Die Bundesregierung mahnt immer wieder mit deutlichen Worten zum Einhalten der Schutzmaßnahmen. Doch intern sind die Verantwortlichen deutlich gelassener als noch im Frühjahr.

Spahn und Merkel mahnen — doch hinter den Kulissen bleibt die Bundesregierung ruhig
Ein „Spielverderber“ wolle er nicht sein, sagte etwa Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unlängst in einem Interview. Aber: "Entweder wir schaffen es, auch aus der Sommerzeit herauskommend die Zahlen unter Kontrolle zu behalten. Oder wir werden zuerst den Blick auf die Art von Veranstaltungen richten müssen, bei denen besonderes Infektionsgeschehen auftritt." Kanzlerin Merkel warnte: "Man muss die Zügel anziehen, um bei Corona nicht in ein Desaster hereinzulaufen."

Hinter den Kulissen ist die Wortwahl weniger dramatisch. Das Corona-Kabinett der Bundesregierung — zu Beginn der Krise die Schaltzentrale für alle wichtigen Entscheidungen zur Bekämpfung der Pandemie — hat nun seit Anfang Juli nicht mehr getagt. Stattdessen ist das Coronavirus nur noch in den üblichen wöchentlichen Kabinettssitzungen Thema — unter dem Punkt „Verschiedenes“. Denn Grundsätzliches, so ist es aus Regierungskreisen zu hören, ist gerade nicht zu entscheiden. Die Corona-Gesetze und -Maßnahmen seien verabschiedet, die Behörden wüssten, was zu tun ist."

Mehr unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/we...deLV?li=BBqg6Q9


Kommentar
Die aktuelle Situation ist derartig brisant, dass man eigentlich so ruhig nicht mehr sein kann. Offensichtlich scheint man eher aus der Vergangenheit der Pandemie-Entwicklung nichts, zumindest nicht nachhaltig, gelernt zu haben. Nur durch den damals gerade noch rechtzeitigen Lockdown hat man es in Deutschland geschafft nicht in das gleiche Desaster hinein zu geraten wie viele andere Länder. Jetzt setzt man all das mit anscheinend billigender Inkaufnahme des Gesundheitsrisikos aufs Spiel. Eines sollte jedoch allen Verantwortlichen klar sein: Ein zweites Mal wird man, ohne über einen Impfstoff zu verfügen, nicht so viel Glück haben.

Die Infektionszahlen sind so hoch wie zur Zeit des Lockdowns, doch nichts Entscheidendes, außer offensichtlich unaufrichtigen Mahnungen, die ohnehin nachgewiesen wertlos sind, geschieht. Die Regierung überschätzt sowohl die eigenen Regeln als auch die der Länder, die man dort nicht einmal überall durchzusetzen in der Lage ist, sowie die Behörden, wie deren Vertreter sich zum großen Teil selbst und ihre personellen und materiellen Möglichkeiten überschätzen. Und das, obwohl man mehrfach hätte erkennen müssen, dass man eben nicht jede Infektionskette vollständig nach verfolgen kann.
Wie von mir in einigen Kommentaren deutlich gemacht wurde, haben es die Behörden nie in ausreichendem Maß geschafft, wirklich konsequent gegen die Corona-Schutzmaßnahmen-Verweigerer vorzugehen, was sich nunmehr in immer drastischer werdenden Verstößen durch beispielsweise private Feiern äußert. Die Infektionszahlen sind flächendeckend gestiegen, sodass es nicht mehr reicht Cluster auszumachen, die übrigens auch mal vermehrt konsequent und nachhaltig ausgeräumt werden müssten, anstatt wild irgendwelche Tests an teils unnötigen Stellen zu verplempern, insbesondere da Tests teils in nur unzureichender Anzahl vorhanden sein sollen.

Zum Teil völlig inkonsequente Maßnahmen, wie inkonsequente Kontrollen bis hin zu Rechtsverstößen durch die Kontrollierenden, die Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen oft weder energisch noch konsequent geahndet haben, wie per Rechtsverordnung für NRW vorgeschrieben, Maßnahmen die sich in ihren Auswirkungen sogar gegenseitig widersprechen, Schulkonzepte ohne Berücksichtigung der neueren Forschungsergebnisse zum Ansteckungsrisiko, etc., etc. .
Die Liste ließe sich noch wesentlich weiter fortsetzen. Doch jeder einzeln auflistbare Punkt führt zum selben Ergebnis: Werden die Neuinfektionen nicht jetzt und umgehend wieder durch konsequentes Vorgehen gesenkt, ist im kommenden, sozusagen schon vor der Tür stehenden Herbst ein Abgleiten in ein wieder exponentielles Wachstum der Ansteckungszahlen und damit ein erneuter totaler Lockdown unausweichlich. Mit der laschen Vorgehensweise wie derzeit wird man die teils durch das medizinische Personal hart erarbeiteten und durch die nicht unerhebliche Anzahl vernünftiger Bürger in diesem Land aufrechterhaltenen Vorteile in kürzester Zeit verspielen ...

Das dann Folgende sollte sich jeder, außer den pathologischen Realitätsverweigerern, mittlerweile selbst ausmalen können ... Dann möge uns wer oder was auch immer beistehen ...


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Immer mehr Kinder und Jugendliche stecken sich an

#72 von Excubitor , 22.08.2020 21:26

FOCUS ONLINE Gesundheit - "Gefährlicher TrendImmer mehr Corona-Infizierte sind jung: Was das für die Ausbreitung bedeutet"
"Samstag, 22.08.2020, 18:17
Immer mehr Kinder und junge Menschen stecken sich mit Covid-19 an. Die Ursache: Familienurlaube und Partys. Dass es mehr junge Infizierte gibt ist logisch, sagen die Experten – und dennoch gefährlich. Und zwar für alle Menschen in Deutschland.

Gerade zeigt sich eine neue Dynamik in der Corona-Pandemie. Wer sich die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) anschaut, sieht: Seit zwei Wochen infizieren sich immer mehr junge Menschen. Es zeigt sich ein echter Anstieg unter den 10- bis 30-Jährigen im Verhältnis zu höheren Altersgruppen.

Das ist ein Trend, der Bernd Salzberger, Leiter des Bereichs Infektiologie, Universitätsklinikum Regensburg besorgt: „Der Anstieg in der Altersgruppe unter 20 Jahren beziehungsweise die Verschiebung des Altersdurchschnitts ist bedenklich, besonders in Hinsicht auf den bevorstehenden Beginn des Schuljahrs und des Semesters.“ Übertragen viele in dieser Altersgruppe das Coronavirus, müsse man unpopuläre Maßnahmen ergreifen, die zur Einhaltung von mehr ‚sozialer Distanz‘ führen.

[...]

Warum junge Infizierte so gefährlich sind
Dass das Ansteckungsrisiko durchaus real ist, zeigen die aktuell steigenden Infektionszahlen. Und sie betreffen eben gerade auch die unter 30-Jährigen. So schreibt das RKI im Lagebericht vom 20. August dazu: „Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und nimmt an Dynamik zu. Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden.“

Epidemiologe Reintjes warnt ebenfalls: „Je weiter sich das Virus bei jungen Menschen verbreitet, desto stärker und diverser kann es sich in der Gesellschaft verbreiten.“

Junge Menschen hätten in der Regel einerseits mehr soziale Kontakte, an die sie das Virus weitergeben können, als ältere. Andererseits bemerkten sie eine Infektion angesichts ausbleibender Symptome häufig nicht und isolierten sich daher auch nicht. „Stecken sich mehr Menschen an, steigt auch die Zahl der schweren Krankheitsverläufe. Je weniger Symptome Infizierte zeigen, desto weniger Überblick haben wir darüber, wer wirklich infiziert ist. Maßnahmen können dadurch weniger zielgerichtet eingesetzt werden, Einschätzungen der aktuellen Lage sind weniger realistisch.“

[...]"

Ausführlich dazu, zu der Rolle von Reiserückkehrern und Teststrategien und mehr unter der Quelle:
https://www.focus.de/familie/eltern/imme...d_12345261.html


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zuletzt bearbeitet 22.08.2020 | Top

Pandemie-Top-News vom heutigen Tag

#73 von Excubitor , 23.08.2020 19:23

FOCUS ONLINE Gesundheit - "News zur Pandemie - Sizilien will alle Migranten wegen Corona-Risiken ausweisen - weitere Infizierte nach Mega-Hochzeit"
"[...]

TOP-NEWS: Nach türkischer Groß-Hochzeit in Groß-Gerau: Zahl der Infizierten auf 33 gestiegen
15.52 Uhr: Nach einer Hochzeitsfeier im Kreis Groß-Gerau ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen um drei auf 33 Menschen gestiegen. Die Personen hätten zum Teil selbstständig einen Test veranlasst, sagte Ute Kepper vom Kreisgesundheitsamt. "Die Testungen wurden in verschiedenen Testzentren oder auch beim Hausarzt durchgeführt. Deshalb dauert es auch unterschiedlich lang, bis die Ergebnisse eintreffen. Die positiven Ergebnisse werden uns umgehend gemeldet", sagte Kepper.

Das Brautpaar hatte nach Angaben des Kreises am 7. und 14. August in Kelsterbach zweimal gefeiert - einmal mit 100, einmal mit 160 Gästen. Dabei hätten ein oder mehrere Infizierte unwissentlich andere angesteckt.

TOP-NEWS: Wiesbaden verbietet Veranstaltungen mit mehr als 50 Menschen
14.38 Uhr: Aufgrund erhöhter Corona-Fallzahlen hat die Stadt Wiesbaden Veranstaltungen und Zusammenkünfte mit mehr als 50 Menschen verboten. Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, gilt die Regelung ab Dienstag vier Wochen lang.

Veranstaltungen ab 50 Personen müssten nun bis mindestens einschließlich 21. September durch das Gesundheitsamt genehmigt werden. Darunter fielen neben Privatfeiern im öffentlichen und nicht-öffentlichen Raum beispielsweise auch Kulturangebote wie Theater und Kinos. Ob die Allgemeinverfügung dann noch einmal verlängert oder gar verschärft werde, hänge von den gemeldeten Neuinfektionen ab. Auch weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie könnten folgen.

TOP-NEWS: Corona-Infektionszahlen in Hanau deutlich über kritischer Schwelle
11.44 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Hanau nach Angaben eines Stadtsprechers weiter sprunghaft gestiegen. Mittlerweile liege die Zahl der Neuinfektionen bei 60 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Die Stadt mit zuletzt knapp unter 100.000 Einwohnern gehört zum Main-Kinzig-Kreis, strebt aber die Kreisfreiheit an. An diesem Montag werde man mit dem Landkreis Maßnahmen beraten, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen.

Die Stadt hatte bereits eine für den Vortag geplante Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags vom 19. Februar mit Tausenden erwarteten Teilnehmern wegen der Corona-Entwicklung untersagt. Bei einer Kundgebung, die stattdessen veranstaltet wurde, war die Teilnehmerzahl auf 249 beschränkt worden.

Zuvor hatte bereits die Stadt Offenbach ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 verschärft. Dort gelten nun strengere Kontaktbeschränkungen und eine nächtliche Sperrstunde in der Gastronomie.

TOP-NEWS: AKK bringt Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel
07.57 Uhr: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer plädiert dafür, im Fall steigender Corona-Zahlen eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht zu prüfen. Viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz ja schon eingeführt, sagte sie der "Welt am Sonntag". "Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte."

Das gelte auch für die Schulen. "Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führt, dass wir die Schließung der Schulen umgehen, dann sollten wir darüber nachdenken. Die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen scheinen nicht so schlecht zu sein", sagte Kramp-Karrenbauer.

NRW ist das erste Bundesland, das eine Maskenpflicht im Schulunterricht eingeführt hat. Zum Schutz vor Infektionen müssen seit Beginn dieses Schuljahres alle Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen einen Mund-Nasen-Schutz auch in der Klasse am Platz tragen. In Frankreich soll künftig eine Maskenpflicht in Unternehmen gelten, ausgenommen sind Einzelbüros.

[...]"

Mehr aktuelle Nachrichten unter:
https://www.focus.de/gesundheit/news/tic...d_12299734.html


Kommentar
Nach der Anzahl Neuinfektionen aufgrund privater Feiern in letzter Zeit müssen diese unbedingt schnellstens reglementiert oder sogar temporär wieder verboten werden, da man diese offensichtlich nicht in ausreichendem Maß kontrollieren kann.


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zuletzt bearbeitet 23.08.2020 | Top

Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnte durch Quarantäne ersetzt werden

#74 von Excubitor , 24.08.2020 17:41

SZ.de - "Coronavirus in Deutschland: Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten könnte fallen"
"• Gesundheitsminister Spahn schlägt offenbar vor, die Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten bald wieder abzuschaffen.

• Die Bundesländer sind uneins über die Corona-Regeln für private Feiern.

• Der Fahrgastverband "Pro Bahn" begrüßt die Großkontrolle der Maskenpflicht in S-Bahnen und Regionalzügen in NRW - die SPD spricht von einer "Show-Veranstaltung".

• Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert Aussagen von CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer zu einer möglichen Maskenpflicht am Arbeitsplatz.

• Die aktuellen Entwicklungen weltweit im Überblick

Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten könnte fallen
Die erst vor kurzem eingeführten Corona-Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnten bald wieder abgeschafft werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vorgeschlagen, dass statt Tests direkt nach der Einreise künftig wieder eine Quarantänepflicht greifen soll. Die Quarantäne könne "nur durch ein negatives Testergebnis bei einer Testung nach frühestens fünf Tagen nach Einreise beendet werden", heißt es in einem Konzept Spahns, das er den Gesundheitsministern der Länder für ihre Beratungen an diesem Montagnachmittag vorgelegt hat. Dem Vorschlag zufolge, der der Deutschen Presse-Agentur in Auszügen vorliegt, sollen nach Ende der Sommerferien im ganzen Bundesgebiet die Regeln für die Rückkehr aus Risikoregionen überarbeitet werden. Zuletzt enden die Ferien Mitte September in Baden-Württemberg. Einfließen sollten die Erfahrungen aus den letzten Wochen, auch mit Blick auf zunehmend begrenzte Testkapazitäten, hieß es.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte am Montag, die Labore seien aktuell stark belastet, und es sei absehbar, dass das System dauerhaft an seine Grenzen stoße. Deshalb müsse man die Teststrategie entsprechend anpassen. Pro Woche werden dem Sprecher zufolge momentan etwa 875 000 Corona-Tests gemacht; die Labore hätten eine theoretische Kapazität von etwa 1,2 Millionen.

Diskutiert wurde zuletzt auch über die Kosten der Tests. Ministerpräsidenten aus verschiedenen Bundesländern hatten kritisiert, dass diese für Urlauber, die in Risikogebieten waren, kostenlos sind. Unklar blieb am Montag ob die von Spahn vorgeschlagenen Neuregelungen auch hier eine Änderung vorsehen. Seit Ende Juli können Urlauber sich kostenlos auf Corona testen lassen. Reisende, die aus einer zum Risikogebiet erklärten Region kommen, müssen das seit 8. August sogar tun, wenn sie keinen negativen Test vorweisen können. Auch das ist bisher kostenlos.

[...]

Wer darf wo wie feiern?
Darüber herrscht zwischen den Ministerpräsidenten der Länder Uneinigkeit. Vor dem Treffen der Länder-Regierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag hat Bayern seine Linie bei den Corona-Beschränkungen für private Feste und Feiern bekräftigt.

[...]

NRW-Verkehrsministerium kontrolliert Maskenpflicht
Knapp zwei Wochen nach Inkrafttreten des 150-Euro-Bußgelds für Maskenverweigerer in öffentlichen Verkehrsmitteln in Nordrhein-Westfalen startet das Verkehrsministerium eine landesweite Kontrolle. Am Montag ab 12 Uhr wollen Ordnungsämter, Bundespolizei, die Bahn und die Verkehrsunternehmen mit einer Großaktion die Einhaltung der Maskenpflicht kontrollieren. Sie betrifft den regionalen Bahnverkehr und S-Bahnen.

[...]

DGB kritisiert Gedankenspiele zur Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Aussagen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zu einer möglichen Maskenpflicht am Arbeitsplatz kritisiert. Es könne nicht sein, dass mit einer "billigen Maskenlösung" Arbeitgeber und Länder aus der Pflicht entlassen würden, für wirksame Maßnahmen zu sorgen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. "Nicht blinder Aktionismus, sondern sachgerechte Maßnahmen, die tatsächlich vor Infektionen schützen, sind nun gefragt."

[...]"

Sehr ausführlich dazu siehe die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...iXGB?li=BBqg6Q9


Kommentar
Angesichts dessen, dass bereits 40 % der Neuansteckungen auf Reiserückkehrern basieren und aus weiteren Gründen ist der Vorschlag mit der erneuten Quarantäne statt der Testverpflichtung gut.
Bislang konnten sich Leute dadurch aus der Affäre ziehen, dass sie eben nicht innerhalb von drei Tagen zum Hausarzt oder Gesundheitsamt gegangen sind, um sich testen zu lassen, wennd er test nicht unmittelbar am Flughafen erfolgte. Geprüft hat es anscheinend bislang niemand. Damit wäre dann Schluss.
Außerdem ist das Ganze von der Systematik her schon großenteils unbrauchbar. Innerhalb der drei Tage könnte man sich ebenfalls anstecken, wenn man nicht schon infiziert war. Rechnet man dann die Inkubationszeit hinzu, bis Tests anschlagen, so wäre ein weiterer Test einige Tage später notwendig, um einigermaßen sicher zu sein ... Auch das wurde bislang nicht berücksichtigt.
Wenn der neue Vorschlag etwas nützen soll, muss es sich also um eine kontrollierte Quarantäne handeln, sonst ist alles wieder nur bedingt nützlich.

Das ganze Theater der Ministerpräsidenten, jetzt um das Thema Feiern und deren offensichtlich notwendigen Beschränkungen, belegt wieder einmal die Unfähigkeit eines föderalistischen Staatssystems auf eine Pandemie schnelle, effektive und effiziente Antworten zu liefern. Hier muss nach der Pandemie dringend nachgebessert werden.

Wenn in NRW die Maskenpflicht so kontrolliert wird, wie bisher die Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung, dann können sie es auch lassen ...


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zuletzt bearbeitet 24.08.2020 | Top

So leicht ist "Feierabend" mit dem Nachvollziehen und Verfolgen von Infektionsketten

#75 von Excubitor , 24.08.2020 21:16

DER SPIEGEL - "Corona-Infizierter ging in Nürnberger Club feiern - Quarantäne gebrochen"
"Ein Reiserückkehrer aus Spanien feierte auf einer Privatparty in einem Nürnberger Club - obwohl er unter Quarantäne stand. Nachdem sein Coronatest positiv ausfiel, suchen die Behörden nun mühsam nach Gästen.

Nun versuchen die Behörden anhand von Teilnehmerlisten der Party mögliche Kontaktpersonen des Mannes ausfindig zu machen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Angaben seien unleserlich, lückenhaft und zum Teil falsch. Bislang konnten aufgrund der lückenhaften Daten noch nicht alle Gäste kontaktiert werden. Ähnliche Probleme bereiteten die Corona-Daten auch bereits in Kiel oder Berlin. Im Nürnberger Fall ruft das Gesundheitsamt nun alle Partygäste dazu auf, sich testen zu lassen und vorerst isoliert zu Hause zu bleiben.

[...]"

Mehr dazu unter:


Kommentar
Hier haben wir den Beweis, dass es eben nicht möglich ist, wie oft behauptet, jede Infektionskette zu verfolgen.
Auch der Letzte sollte mittlerweile begriffen haben, dass eine einzige Person reicht, um ein Desaster auszulösen, eben weil man nicht alle erwischen kann, die sich möglicherweise schon weiter infiziert haben und weitere Personen infizieren können ...
Das deckt eine weitere Schwachstelle des ganzen Schutzsystems auf. Solange nicht konsequent kontrolliert wird, ob Gastronomen und andere dazu Verpflichtete ordnungsgemäße Anwesenheitslisten führen und/oder solange diese das tun, wenn sie es überhaupt tun, ohne sich den Personalausweis der betreffenden Person zeigen zu lassen, wird das immer unzulänglich sein.
Man hatte zwar brauchbare Lösungsansätze in der deutschen Politiker-Szene, doch deren Ausführung ist so inkonsequent und desolat, das es bei Ansätzen bleibt, die so keine Lösung darstellen ...

Zwar hat der Betreffende noch nicht gewusst, dass er bereits angesteckt war, doch hätte er bis zum Erhalt des Testergebnisses damit rechnen müssen. Wenn jetzt nicht endlich spürbar harte Strafen, abhängig vom Einkommen des zu Strafenden (weil Vielverdiener von festen Bußgeldhöhen profitieren), verhängt werden, kann man die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung schon bald völlig vergessen.
Es gibt übrigens nur eine gerechte Bußgeldvariante, was man in der Politik seit Jahrzehnten nicht begreift: ein Prozentualer Anteil vom Einkommen. Nur so würden Gering- und Vielverdiener in gleichem Maß bestraft, so erforderlich.


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zuletzt bearbeitet 24.08.2020 | Top

   

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