FOCUS ONLINE Gesundheit - "Gastro, Reisen, Kontakte - "Wann kann ich jetzt zum Einkaufen? Wie der Oster-Lockdown funktioniert"
"Dienstag, 23.03.2021, 17:56
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Über Ostern wird es einen strengeren Lockdown geben. Vom Gründonnerstag, 1. April bis zum Ostermontag, 5. April soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben so heruntergefahren werden, wie noch nie zuvor in der Krise.
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Zusammenkünfte an Ostern
Der Osterbrunch muss im kleineren Kreis stattfinden. Denn: Private Zusammenkünfte sind von 1. bis 5. April bis auf den eigenen Haushalt und einen weiteren Hausstand, jedoch maximal auf fünf Personen beschränkt. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt.
Einkaufen vor Ostern
Der Gründonnerstag fällt dieses Jahr auf den 1. April. Jedoch handelt es sich bei der Regelung um keinen Aprilscherz. Denn dieser Tag soll, was das einkaufen betrifft, als Feiertag, wie der Karfreitag behandelt werden. Das heißt, dass der Einzelhandel, auch Lebensmittelgeschäfte geschlossen bleiben.
Erst am Karsamstag soll lediglich der Lebensmitteleinzelhandel öffnen. Der Handel rechnet mit einem hohen Kundenaufkommen am Mittwoch vor den "Ruhetagen" und am Karsamstag.
Tankstellen sind an den Oster-Feiertagen geöffnet, auch Impf- und Testzentren bleiben durchgehend geöffnet.
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Gastronomie
Wo bereits die Außengastronomie aufgrund niedriger Inzidenzwerte öffnen dürfte, muss an den fünf Tagen wieder geschlossen werden. Im öffentlichen Raum sind generell Ansammlungen untersagt. An den Tagen besteht aber die Möglichkeit Essen abzuholen oder liefern zu lassen.
Gottesdienste über Ostern
Über die Osterfeiertage soll es nach Möglichkeit keine Präsenzgottesdienste geben. Mit einer entsprechenden Bitte wollen Bund und Länder auf die Religionsgemeinschaften zugehen. Falls Präsenzgottesdienste stattfinden, ist mit noch strengeren Hygienemaßnahmen zu rechnen.
Reisen
Theoretisch ist es möglich, an den Osterfeiertagen beispielsweise in ein anderes Bundesland zu fahren. Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten raten jedoch davon ab zu reisen - weder im Inland, noch ins Ausland. Aufgrund der gesetzlichen Lage ist es aber möglich in risikofreie Gebiete, wie aktuell Mallorca es ist, zu verreisen. Jedoch sollen die Airlines Corona-Schnelltests durchführen. Zudem appelliert die Regierung an die Fluggesellschaften, auf eine Ausweitung der Flüge zu verzichten.
Im Beschluss wird darauf hingewiesen, dass bei der Rückkehr aus ausländischen Risikogebieten die digitale Einreiseanmeldung verpflichtend ist und dass eine zehntägige Quarantänepflicht besteht, die erst nach fünf Tagen mit einem negativen Testergebnis beendet werden kann.
Bei der Rückkehr aus Virusvariantengebieten, zu denen derzeit beispielsweise das österreichische Bundesland Tirol zählt, soll eine Quarantänepflicht von 14 Tagen eingehalten werden. Eine Möglichkeit dies mit einem Test zu umgehen, besteht nicht.
Notbremse bei zu hoher Corona-Inzidenz
Bei mehr als 100 Neuinfektionen je 100.00 Einwohner innerhalb von sieben Tagen tritt zudem die vereinbarte "Notbremse" in Kraft. Dann gelten ab dem zweiten darauffolgenden Werktag wieder die Beschränkungen, die bis zum 7. März in Kraft waren. Weitere Öffnungen soll es nur geben, wenn die 7-Tage-Inzidenz unter 100 und stabil ist oder sinkt.
Mehr dazu: Merkel kündigte sie beim Impfgipfel an - Was hinter der Corona-Notbremse steckt - und welche Konsequenzen sie für Deutschland hat"
Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.focus.de/politik/deutschland...d_13109104.html
Lesen Sie dazu auch ausführlich:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/a...s-22-03-1880004
sowie
Tagesspiegel - "Kampf gegen die dritte Corona-Welle: Was der Osterlockdown bringt"
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-s...nout&li=BBqg6Q9
Der aktuelle Bund Länder-Beschluss vom 22.03.2021 im Wortlaut als PDF.
Kommentar
Es wird immer abgedrehter und chaotischer. Weit und breit ist nichts von Krisenmanagement zu erkennen,
nur eine weitere Demonstration der absoluten Untauglichkeit des Föderalismus für Krisenzeiten.
Glauben die im Ernst, man könnte die dritte Welle mit so einem 5-Tage-Lockdown brechen, der noch
dazu gespickt ist mit Regeln, die nicht einmal kontrolliert und damit auch nicht durchgesetzt werden (können)?
Auch das meines Erachtens zu ausgedehnte Prinzip der Freiwilligkeit für durchaus sinnvolle Maßnahmen ist durch
die Erfahrungswerte der bisherigen Pandemie als zu deren Bekämpfung nicht ausreichend anzusehen.
Das ist jetzt der dritte untaugliche Großversuch, mit halbherzigen Regelungen, die vor Inkonsequenz nur so triefen,
eine jetzt selbst verschuldet unkontrollierbare Situation wieder steuerbar zu machen, deren Kontrolle man längst
aufgegeben hat.
Auch dürfte die Akzeptanz für die immer verworrener und für den Einzelnen schwerer nachvollziehbar werdenden
Regelungen dadurch noch weiter abnehmen und die Gesamtsituation damit zusätzlich komplizieren.
Da hilft nur das Prinzip Hoffnung, dass vermehrte Testungen (wenn diese denn freiwillig durchgeführt werden) helfen
und die Impfkampagne mit den avisierten Impfstoff-Lieferungen möglichst bald greifen möge, was aber noch dauern kann.
Es wird immer offenkundiger, dass Politiker vom SARS-CoV-2-Virus und den von diesem in Gang gesetzten
pandemischen Abläufen kaum etwas begriffen haben können. Zu Ostern feiert nur das Virus und sagt "danke".