Ist es möglich sich mit zwei Mutanten gleichzeitig zu infizieren?

#31 von Excubitor , 28.04.2021 21:24

GMX > News >Ratgeber >Gesundheit & Fitness - "SARS-CoV-2: Ist eine Ansteckung mit zwei Corona-Varianten möglich?"

"[...]

Besorgniserregende Coronavirus-Varianten in Deutschland

Besonders besorgniserregende Coronavirus-Varianten werden als "Variant of Concern" (VOC) bezeichnet. Dazu zählen in Deutschland aktuell laut Robert-Koch-Institut (PDF) folgende Varianten:

B.1.1.7: Diese Variante wurde erstmals im Jahr 2020 in Großbritannien nachgewiesen. Innerhalb von nur drei Monaten hat sie sich in Deutschland ausgebreitet und die Urform des Coronavirus weitgehend verdrängt. Die VOC B.1.1.7 ist die verbreitetste Corona-Variante in Deutschland. Sie gilt als ansteckender als das ursprüngliche Coronavirus. Ob B.1.1.7 auch gefährlicher ist, ist jedoch umstritten.*

B.1.351: Diese Corona-Variante wurde erstmals im Dezember 2020 in Südafrika entdeckt. Forscherinnen und Forscher blicken besorgt auf diese Mutante, da sie teils dem Immunsystem entkommen kann (Immune Escape) und Untersuchungen auf einen reduzierten Immunschutz nach einer Impfung oder einer überstandenen Infektion mit dem Coronavirus B.1.351 hinweisen. Eine erneute Ansteckung mit der Variante nach überstandener Infektion scheint möglich zu sein. Impfstoffhersteller arbeiten bereits an modifizierten Impfstoffen.

P.1: Die Corona-Mutante P.1 wurde erstmals in Manaus im Amazonas nachgewiesen. Sie ähnelt der Variante B.1.351. P.1 sorgte im ohnehin von der Corona-Pandemie gebeutelten Brasilien für eine neue Welle an Infektionen und gilt dort als vorherrschende Variante des Coronavirus. Da bereits ein großer Teil der brasilianischen Bevölkerung mit der Wildform des Coronavirus infiziert war, hoffte man auf eine Herdenimmunität. P.1 weist jedoch eine Immune-Escape-Mutation auf, mit der das Coronavirus das Immunsystem zu umgehen versucht. Nach heutigen Erkenntnissen ist P.1 ansteckender als der Wildtyp des Coronavirus SARS-CoV-2 und eine Ansteckung kann wohl auch nach einer überstandenen Infektion erneut auftreten. Es gibt Hinweise auf eine verminderte Wirksamkeit von Impfstoffen gegen die Corona-Mutante, jedoch soll eine Impfung das Risiko eines schweren Verlaufs nach einer Ansteckung mit P.1 senken.

Sorge bereitet aktuell auch die in Indien entdeckte Doppel-Mutante B.1.617**. Diese trägt zwei Mutationen des Spike-Proteins in sich, das das Coronavirus benötigt, um an menschlichen Zellen anzudocken. Noch gilt die indische Mutante jedoch nicht als VOC.

Sind Corona-Mutationen gefährlicher?

Ob die neuen Varianten des Coronavirus gefährlicher sind, kann noch nicht abschließend bewertet werden. Steigt jedoch die Zahl der Neuinfektionen durch hochansteckende Varianten, steigt ergo auch das Infektionsgeschehen und mit ihm das Risiko schwerer Verläufe – und die Entstehung neuer Mutanten wird begünstigt.

Forschende befürchten neue Escape-Mutanten, die sich offenbar entwickeln könnten, wenn die Infektionen parallel zum Impfgeschehen stark steigen. Denn um sein Fortbestehen zu sichern, passt das Virus sich veränderten Bedingungen an. Sind viele Menschen bereits geimpft oder haben Antikörper entwickelt, steht das Coronavirus quasi unter Druck, sich neue Vorteile zu verschaffen. Auch eine Super-Mutante, die auf keinen bereits entwickelten Impfstoff reagiert, kann nicht ausgeschlossen werden.

Ansteckung mit mehreren Corona-Varianten möglich?

Angesichts der vielen Corona-Mutationen kommt die Frage auf, ob man sich mit zwei Varianten des Coronavirus gleichzeitig anstecken kann. Martin Weskott ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin. Er erklärt: "Grundsätzlich ist das möglich. In der Praxis kommt es aber wohl eher selten vor, dass zwei verwandte Virusstämme zeitgleich beispielsweise den Rachenraum besiedeln und beide dann Krankheitssymptome hervorrufen."

[...]

"Unter Cortisoneinnahme wäre es ebenfalls denkbar, aber wie aktuelle Untersuchungen zeigen, können insbesondere als Aerosol inhalierte Corticoide *** dank ihrer Entzündungshemmung sogar vor schweren Verläufen bei COVID-19-Infektionen schützen."

Und wie sieht es mit der Ansteckung aus – wäre ein mit zwei Corona-Varianten infizierter Mensch besonders ansteckend? "Bei den erwähnten Gruppen liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine höhere Viruskonzentrationen in und auf der Schleimhaut vor. Die Viren können dann auch leichter auf Menschen in der Umgebung übertragen werden. Bei diesen Personen sind schwere Verläufe sehr wahrscheinlich."

Allein die Besiedlung mit zwei Virusvarianten machten eine höhere Übertragung oder einen schwereren Krankheitsverlauf jedoch noch nicht wahrscheinlicher."

Siehe dazu die Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/gesundheit/...eglich-35745380


Siehe zu den im Artikel mit Sternchen gekennzeichneten Passagen ergänzend auch die Auswahl folgender Beiträge:

* Mutationen und Mutanten des SARS-CoV-2-Virus und dadurch mögliche Risiken (2)
Mutationen und Mutanten des SARS-CoV-2-Virus und dadurch mögliche Risiken (2)
Mutationen und Mutanten des SARS-CoV-2-Virus und dadurch mögliche Risiken (2)

** Mutationen und Mutanten des SARS-CoV-2-Virus und dadurch mögliche Risiken (2)

*** Neues zur Medikamenten- und Heilmittelentwicklung gegen SARS-CoV-2/Covid-2019 (2)
Neues zur Medikamenten- und Heilmittelentwicklung gegen SARS-CoV-2/Covid-2019 (2)


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WHO stuft die Variante des SARS-CoV-2-Virus' aus Indien als besorgniserregend ein

#32 von Excubitor , 11.05.2021 17:27

AFP - "WHO: Indische Corona-Variante "besorgniserregend""

"Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 jetzt als "besorgniserregend" ein. B.1.617 könnte ansteckender und womöglich auch unempfindlicher gegen Antikörper sein als die ursprüngliche Virus-Variante.

Siehe das Video dazu unter:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wi...cid=mailsignout


Deutschlandfunk.de - WHO - Indische Corona-Variante als „besorgniserregend“ eingestuft"

"Die Weltgesundheitsorganisation hat die in Indien aufgetretene Mutante des Coronavirus als besorgniserregende Variante eingestuft.

Das gab die leitende WHO-Wissenschaftlerin Van Kerkhove bekannt. Vorliegende Informationen wiesen auf eine erhöhte Übertragbarkeit hin. Nach vorläufigen Studienergebnissen könnte zudem das menschliche Immunsystem weniger stark auf diese Variante reagieren. Bislang hatte die UNO-Behörde in Genf nur die sogenannten britischen, südafrikanischen und brasilianischen Varianten als besorgniserregend bezeichnet.

[...]"

Siehe dazu die Quelle
https://www.deutschlandfunk.de/who-indis...news_id=1257864

sowie den weitergehenden Artikel dazu unter

Deutschlandfunk.de - "Indische Mutation Wie gefährlich ist B.1.617?"

"11. Mai 2021

In Indien werden Hunderttausende Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das Gesundheitssystem in Teilen des Landes ist überlastet: Es gibt nicht genügend Klinikbetten und Sauerstoff für an Covid-19 erkrankte Menschen. In dem Land hat sich die neue Variante B.1.617 ausgebreitet, die auch als „Doppelmutante“ bezeichnet wird. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

[...]"

Siehe dazu ausführlich die Quelle
https://www.deutschlandfunk.de/indische-...news_id=1257814

und ergänzend auf diesem Forum bereits
Mutationen und Mutanten des SARS-CoV-2-Virus und dadurch mögliche Risiken (2)


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Variante B.1.617 aus Indien in Deutschland derzeit in 2% der sequenzierten Proben

#33 von Excubitor , 13.05.2021 20:20

dpa - "Corona-Variante aus Indien in rund zwei Prozent der Proben"

"Auf sehr niedrigem Niveau beobachtet das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland einen wachsenden Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante.

Die neu als besorgniserregend eingestufte Mutante B.1.617 sei bisher nur in wenigen Proben nachgewiesen, «aber ihr Anteil stieg in den letzten Wochen stetig an», heißt es in einem RKI-Bericht. Ihr Anteil an den untersuchten Proben beträgt demnach weniger als zwei Prozent (Untervariante B.1617.1: 0,6 Prozent; B.1617.2: 0,9 Prozent). Das RKI betont, dass die absoluten Zahlen der Nachweise in der Woche vom 26. April bis 2. Mai lediglich im zweistelligen Bereich lägen: bei gut 30.

Bislang sei keine Abschwächung des hohen Anteils der in Großbritannien entdeckten, deutlich ansteckenderen Variante B.1.1.7 zu beobachten, schreibt das Institut weiter. Diese macht wie schon in den Vorwochen mehr als 90 Prozent der untersuchten Proben aus. Die ebenfalls als besorgniserregend eingestuften Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) spielen weiter eine untergeordnete Rolle: Laut RKI lag ihr Anteil in den vergangenen Wochen konstant bei 0 bis 1 Prozent beziehungsweise bei 0 bis 0,3 Prozent. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der Proben auf Varianten untersucht.

[...]"

Siehe mehr dazu unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...nout&li=BBqg6Q9


Kommentar

Das Hauptproblem, um die Verbreitung der Mutanten möglichst korrekt einzuschätzen,
ist nach wie vor, dass in Deutschland immer noch zu wenige Proben sequenziert und auf
Mutanten untersucht werden.


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So unterstützen die Varianten das SARS-CoV-2-Virus sich durchzusetzen

#34 von Excubitor , 17.05.2021 19:21

Business Insider Deutschland - "Erlanger Virologen untersuchten Mutanten in zehn Ländern: So helfen die Corona-Varianten dem Virus sich durchzusetzen"

"Die Zahl der Corona-Varianten wächst rasant an: Während es im April 2020 weltweit nur etwa zehn dominante Mutationen des Virus gab, ist ihre Zahl bis zum Frühjahr 2021 auf 100 Mutationen angestiegen. Ein Forschungsteam aus Erlangen rund um Stefanie Weber und Walter Doerfler hat das Auftreten der Virusmutationen ab Beginn der Pandemie verfolgt. In definierten Zeitintervallen beobachteten sie die verschiedenen Varianten in zehn Ländern: Großbritannien, Südafrika, Indien, USA, Brasilien, Russland, Frankreich, Spanien, Deutschland und China. Ihre Studie wurde kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift EMBO Molecular Medicine veröffentlicht.

Die Forschenden konnten feststellen, dass während der ungehemmten weltweiten Ausbreitung und rapiden Vermehrung von SARS-CoV-2 zahlreiche Mutanten und Varianten entstanden sind. „Dieser Vorgang dauert an und könnte sich trotz Impfung weiterentwickeln, falls es nicht schnell genug gelingt, die Ausbreitung einzudämmen“, sagt Walter Doerfler. „Es ist aber noch unbekannt, ob die Infektion mit bestimmten Corona-Mutanten mit der Art und der Schwere einer Covid-19-Erkrankung in spezifischer Weise zusammenhängt.“

[...["

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...MBsz?li=BBqg6Q9


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Aktuelles zu den SARS-CoV-2-Mutanten

#35 von Excubitor , 20.05.2021 21:30

Laut dem aktuellen RKI-Bericht zu Virusvarianten von SARS-CoV-2 in Deutschland
liegt der detektierte Anteil der Varianten derzeit wie folgt:


"Der vorliegende Bericht
enthält:
1. die Analyse von Gesamtgenomsequenzierungen; sie zeigt einen Anteil von 87% der VOC
B.1.1.7 in SARS-CoV-2-Genomen in KW18/2021.

2. die RKI-Testzahlerfassung; sie zeigt einen stabil hohen Anteil der VOC B.1.1.7 von 91% in
KW19/2021
.
3. eine Zusammenfassung der Meldedaten gemäß IfSG; die Berechnung der einzelnen
Variantenanteile an den gemeldeten Fällen wurde in KW17/2021 angepasst (Details siehe
Abschnitt 0). Der Anteil von B.1.1.7 an allen Fällen für die Informationen zur Bestimmung
der Variante, d.h. Hinweis, Nachweis und diagnostischen Verdacht auf VOC vorlagen, lag
in KW19/2021 bei 93%
.
Weiterhin ist die VOC B.1.1.7 die dominierende SARS-CoV-2-Variante in Deutschland. Der Anteil der
Variante B.1.351 liegt bei 3%.
In den letzten Wochen wurden auch Sequenzen der Varianten
B.1.617.1 und B.1.617.2
, die zu B.1.617 zusammengefasst werden, detektiert. Ihr Anteil lag in KW
18/2021 bei 2%.


[...]"

Quelle: Der aktuell 10. RKI-Bericht zu Virusvarianten von SARS-CoV-2 in Deutschland v. 19.05.2021


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Warum sich manche SARS-CoV-2-Mutanten schneller ausbreiten als andere

#36 von Excubitor , 25.05.2021 22:15

Business Insider Deutschland - "Warum sich manche Corona-Mutanten schneller ausbreiten als andere"

"Mutation ist ein natürlicher Prozess im Lebenszyklus von Viren. Wenn ein mutiertes, also verändertes Virus, besser an seine Lebensbedingungen angepasst ist, dann führt dies häufig dazu, dass es die vorherigen Virusvarianten verdrängt. "Besser angepasst" bedeutet in diesem Kontext zumeist, dass sich das Virus schneller ausbreitet.

Dies war auch bei dem Coronavirus der Fall. Der Blick auf die sogenannte "britische Mutante" B.1.1.7. zeigt, wie schnell dies vonstattengehen kann. Die Variante wurde erstmals im Dezember 2020 im englischen Kent beobachtet und hatte bereits im Frühling in der westlichen Welt den "Wildtypus, also die vorherige Version des Virus, verdrängt. Ähnliches geschah auch mit der Mutante B.1.351 in Südafrika und der Mutante P.1 in Brasilien.

Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam hat nun untersucht, was genau die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Mutanten beeinflusst. Ihre Arbeit wurde im renommierten Fachmagazin "Science" veröffentlicht.

Alle drei Varianten teilen eine bestimmte Mutation

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass bei der britischen Variante B.1.1.7 eine Mutation namens N501Y dazu führt, dass sich die sogenannte Gleichgewichtsdissoziationskonstante (KD) des Virus verringert hat. Ein niedriger KD-Wert bedeutet, dass sich das Virus leichter an Rezeptoren binden und somit einfacher in menschliche Zellen eintreten kann.

Auch bei den brasilianischen und südafrikanischen Varianten B.1.351 und P.1 führten zwei Veränderungen dazu, dass sich deren KD-Wert verändert hat. Allerdings hat er sich in diesen Fällen erhöht: Alleine durch diese Mutation wären sie folglich eher weniger ansteckend geworden. Doch die Forschenden identifizierten noch weitere Mutationen bei diesen beiden Varianten.

Tatsächlich wiesen beide ebenfalls die bereits bei der britischen Variante beobachtete Mutation N501Y auf, welche auch hier für einen sinkenden KD-Wert sorgt. Aus der Kombination der beiden gegenläufigen Mutationen ergibt sich für die brasilianische und südafrikanische Version daher ein mittlerer KD-Wert von rund 6,5. Das bedeutet: Beide sind folglich ansteckender als der Wildtypus, jedoch weniger ansteckend als die britische Variante B.1.1.7.

Kreuzimmunitäten sind entscheidend für die Immunantwort des Körpers

Diese Beobachtung könnte erklären, warum sich die beiden Varianten tatsächlich in westlichen Ländern kaum durchgesetzt haben: Denn dort herrscht die britische Mutante vor, welche besser angepasst, sprich ansteckender ist – und gegen welche sie sich folglich nicht durchsetzen können.

Allerdings geben die Wissenschaftler zu bedenken, dass die anderen Varianten durchaus noch beginnen könnten sich auch hier auszubreiten –sobald nämlich die britische Variante in der westlichen Welt durch steigende Impfraten weitgehend verdrängt ist.

Dabei könnte ihnen dann ihre erste Mutation zugutekommen. Denn es gibt Anzeichen dafür, dass die vom Körper gegen den Wildtypus und die britische Variante gebildeten Antikörper die brasilianische und südafrikanische Virusvariante wiederum schlechter erkennen.

[...]

Die Impfungen bleiben auch gegen die Mutationen wirksam

Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass dies nicht bedeutet, dass vorherige Immunitäten nutzlos würden und sich die Mutanten beliebig ausbreiten könnten. Auch wenn die Immunantwort schwächer ausfallen könnte, sorgen Kreuzimmunitäten dafür, dass eine Schutzwirkung gegen die Varianten besteht – sowohl für bereits Erkrankte als auch für Geimpfte. Selbst wenn es also zu einer erneuten Infektion mit einer Variante käme, könnte diese beispielsweise deutlich milder verlaufen.

[...]"

Siehe vollständig dazu die Quelle unter:
https://www.msn.com/de-de/gesundheit/med...nout&li=BBqg6Q9


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Neue Bezeichnungen der SARS-CoV-2-Mutanten

#37 von Excubitor , 01.06.2021 18:03

Damit Menschen, die in den Gebieten leben oder aus solchen stammen
in welchen die Virusvarianten zuerst entdeckt wurden, keine Ressentiments
erfahren oder stigmatisiert werden, hat sich die WHO entschlossen die Virusvarianten
nunmehr in der Reihenfolge ihrer Entdeckung nach dem griechischen Alphabet zu benennen.

Demzufolge heißt
- die in Großbritannien zuerst aufgetretene Virusvariante B.1.1.7 nunmehr Variante Alpha,
- die in Südafrika zuerst aufgefundene Variante B.1.351 jetzt Beta,
- die in Brasilien entdeckte Variante P.1 nun Gamma, und
- die in Indien primär aufgetretene Variante B.1.617.2 ab sofort Delta sowie
- die in Indien zuerst entdeckte Variante 1.617.1 nunmehr Kappa.

Anm.:
Bei den Varianten die in Indien zuerst entdeckt worden sind wird unterschieden zwischen
der besorgniserregenden ("Variant of Concern", VOC) B.1.617.2 und der Variante
von Interesse ("Variant of Interest", VOI) B.1.617.1.


Siehe dazu auch:
nt-v.de - "B.1.1.7 ist jetzt "Alpha" - WHO benennt Virusvarianten um"
https://www.n-tv.de/panorama/WHO-benennt...le22588390.html


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Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus laut britischem Gesundheitsminister 40% ansteckender

#38 von Excubitor , 06.06.2021 18:46

DER SPIEGEL - "Coronavirus: Delta-Variante laut britischem Gesundheitsminister 40 Prozent ansteckender"

"[...]

Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus ist nach Angaben der britischen Regierung um 40 Prozent ansteckender als die Ursprungsform des Covid-19-Erregers. Das sagte Gesundheitsminister Matt Hancock mit Bezug auf Erkenntnisse des Expertengremiums Sage am Sonntag der BBC.

Großbritannien verzeichnete zuletzt wieder einen Anstieg der Corona-Infektionsfälle. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei jedoch stabil. Die meisten Erkrankten waren laut Hancock noch nicht gegen Covid-19 geimpft.

Die Delta-Variante, auch B.1.617.2 genannt, war zuerst in Indien aufgetreten und hat sich zuletzt auch verstärkt in Großbritannien ausgebreitet. Deutschland hat Großbritannien deshalb als sogenanntes Virusvarianten-Gebiet eingestuft. Das heißt: Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann.

[...]

Wer bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft sei, sei nach derzeitigem Erkenntnisstand auch gegen die Delta-Variante geschützt, sagte Hancock. Seinen Angaben zufolge sollen bis zum 21. Juni rund drei Fünftel aller Erwachsenen in Großbritannien vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein. Bisher erhielten dem Gesundheitsminister zufolge 52 Prozent der britischen Bevölkerung beide für eine vollständige Immunisierung nötigen Spritzen.

»Ohne Impfstoffe wären wir wohl am Beginn einer dritten Welle«, sagte James Naismith von der University of Oxford zu den aktuellen Infektionszahlen in Großbritannien. »Und aufgrund der Eigenschaften von Delta könnte eine solche dritte Welle besonders katastrophal werden«, sagte der Professor dem britischen »Science Media Centre«. Falls Delta so ansteckend und gefährlich sei, wie erste Daten nahelegten, könnte sie in ärmeren Ländern verheerend wirken. [...]"

Siehe dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...KVCt?li=BBqg6Q9


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Die Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus breitet sich in England schneller aus als alle anderen Mutanten zuvor

#39 von Excubitor , 09.06.2021 14:49

Business Insider Deutschland - "40 Prozent ansteckender als B.1.1.7: Delta-Variante breitet sich in England schneller aus als alle Mutanten zuvor"

"Die zuerst in Indien nachgewiesene Coronavirus-Variante Delta (B.1.617.2) breitet sich in England deutlich schneller aus als alle anderen Varianten zuvor. Allein innerhalb der vergangenen Woche stieg die Zahl der beobachteten Fälle von 5.472 auf 12.431, so der jüngste Bericht von Public Health England (PHE). Am Wochenende hatte der Gesundheitsminister gesagt, man schätze die höhere Übertragbarkeit auf etwa 40 Prozent gegenüber der Alpha-Variante B.1.1.7 – die schon deutlich ansteckender gewesen war als der Wildtyp des Virus. Zudem scheint die Wirkung des Impfstoffs Comirnaty von Biontech eine abgeschwächte Immunität zu gewährleisten, wie das „Ärzteblatt“ berichtet.

[...]"

Siehe ausführlich dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-s...nout&li=BBqg6Q9


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Die Delta-Variante des SARSCoV-2-Virus - beste Grundlage für eine vierte Welle

#40 von Excubitor , 10.06.2021 23:18

ZEIT ONLINE - "Delta-Variante in Großbritannien: Eine Mutante, wie gemacht für die vierte Welle"

"[...]

Delta-Variante ist schneller und kann Impfungen abschwächen

Delta bewegt sich aktuellen Daten zufolge noch einmal schneller in der Bevölkerung als die schon ansteckendere Corona-Variante Alpha. Zur Erinnerung: Alpha dürfte sich geschätzt 40 bis 90 Prozent rasanter ausbreiten als zuvor dominante Virusvarianten (Science: Davies et al., 2021). Nun geht man davon aus, dass Delta noch einmal die Hälfte an Geschwindigkeit zugelegt haben könnte. Das geht beispielsweise aus Daten hervor, die Public Health England zwischen dem 29. März und dem 11. Mai erhoben hat. Darin wurde untersucht, wie häufig Infizierte mit verschiedenen Varianten ihre Mitmenschen anstecken, Forschende nennen das "secondary attack rate". Während Infizierte mit der Alpha-Variante in 8,2 Prozent der Fälle ihre Kontakte infizierten, lag dieser Anteil bei Infizierten mit Delta bei 12,4 Prozent (PDF – Technical Briefing 14, 3. Juni 2021). Daraus und aus weiteren Untersuchungen ergibt sich der vermutete Übertragungsvorteil von Delta.

Eine realistische Einschätzung des Geschehens falle aber schwer, sagte zuletzt auch der Virologe Christian Drosten in seinem NDR-Podcast Coronavirus-Update. Angesichts der niedrigen Infektionszahlen im Vereinigten Königreich handele sich aktuell um "eine relativ beeinflusste, künstlich runtergebremste Situation". Das mache aussagekräftige Studien schwerer, anders als um Weihnachten herum, als sich Alpha viel ausgedehnter in der Bevölkerung verbreiten konnte.

Dies sind allerdings Details, kaum eine Forschende bezweifelt noch den Fitnessvorteil von Delta, wenn es um Ansteckungen geht.

Und nicht nur das. Delta hat neben der höheren Infektiosität zusätzlich vermutlich einen, wie Forschende es nennen, Immune Escape. Impfstoffe könnten also weniger stark vor der Variante schützen. Mittlerweile gibt es mehrere Untersuchungen, die das für verschiedene Impfstoffe geprüft haben. Eine Zwischenanalyse hat etwa verglichen, wie sich durch eine BioNTech/Pfizer-Impfung gebildete Antikörper auf Delta und Beta auswirken.

Mit Beta ist mittlerweile die Variante B.1.351 gemeint, die erstmals in Südafrika entdeckt wurde und bekannt dafür ist, bereits gebildeten Antikörpern besser zu entschlüpfen als andere Varianten (The Lancet: Wall et al., 2021). Das Ergebnis: Delta und Beta könnten der Immunantwort ähnlich effektiv entgehen. "Das ist die erste Studie, die zeigt, dass die Delta-Mutante dem Immunsystem genauso gut entgehen könnte wie die Beta-Variante", sagt der Immunologe Carsten Watzl von der TU Dortmund. In früheren Publikationen sei immer noch die Beta-Mutante am stärksten gewesen.

Damit haben sowohl die Politik als auch die Delta-Variante selbst ihren Anteil daran, weshalb sich in Großbritannien wieder deutlich mehr Menschen infizieren. [...]

[...] Mit 28 Millionen Menschen sind mehr als 50 Prozent der Erwachsenen voll geimpft.

Zumindest diese 28 Millionen dürften vor Delta effektiv geschützt sein. Das legt eine weitere Studie von Forschenden von Public Health England nahe (Preprint als PDF – Bernal et al., 2021). Zwei Wochen nach der zweiten Impfung mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und AstraZeneca war der Immunschutz vor einer symptomatischen Infektion nur um wenige Prozent reduziert. Deutlich schlechter fiel in beiden Fällen allerdings die Wirksamkeit nach der Erstimpfung aus. Beide Impfstoffe schützen drei Wochen nach der Erstimpfung nur zu etwas mehr als 30 Prozent gegen die Delta-Variante. Sie hatten zu 50 Prozent gegen Alpha geschützt, wobei in beiden Fällen der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf höher liegen dürfte.

Für den Immunologen Watzl unterstreicht das noch einmal den Wert der Zweitimpfung: "Damit sorgt man nicht nur dafür, dass mehr Immunschutz erzeugt wird, durch mehr Antikörper. Sondern der Schutz wird auch besser vor neuen Varianten", sagt Watzl. Ein Sonderfall könne der Impfstoff von Johnson & Johnson sein, sagt Watzl, auch wenn es dazu noch keine Daten gibt. Eine Stärke dieses Vektor-Impfstoffs, bei dem nur eine einzige Dosis notwendig ist, sei es, einige Wochen nach Impfung den Immunschutz noch zu verbessern. Studien aus Südafrika hätten gezeigt, dass der Impfstoff auch nur einen leicht verminderten Schutz gegen die Beta-Variante aufbaut (NEJM: Sadoff et al., 2021). Es sei plausibel, sagt Watzl, dass das auch bei Delta so ist.

[...]"

Sehr ausführlich dazu siehe die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...UAYU?li=BBqg6Q9
https://www.zeit.de/wissen/2021-06/delta...schutz-mutation

Anm.:

Mit "Immune Escape" ist gemeint, wie der Begriff (dt. wörtl. "Immun-Flucht") schon aussagt,
dass ein Virus in der Lage ist, der Immunabwehr des angegriffenen Organismus' z. B. mit Hilfe
von Mutation(en) zu entkommen.



Kommentar

In Deutschland ist man gerade dabei nahezu die gleichen Fehler zu machen, wie man es dem Bericht
zufolge in Großbritanniengetan hat. Es scheint als fehlte den Verantwortlichen hierzulande das absolut
wichtigsten Attribut um Probleme zu lösen, nämlich generell und insbesondere eigene Fehler zu erkennen,
diesen Umstand einzusehen und danach zu handeln.


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zuletzt bearbeitet 10.06.2021 | Top

Die neuen WHO-Bezeichnungen für die Varianten (Mutanten) des SARS-CoV-2-Virus'

#41 von Excubitor , 11.06.2021 19:58


Neue Namen für COVID-19-Varianten. © AFP


Siehe dazu auch den Beitrag vom 01.06.2021:
Mutationen und Mutanten des SARS-CoV-2-Virus und dadurch mögliche Risiken (3)


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Die Delta-Variante ist die bislang gefährlichste

#42 von Excubitor , 14.06.2021 20:49

glomex - "Delta-Variante ist tödlicher - auch für Geimpfte"

"Die "Public Health England" (PHE) gab in einer Analyse bekannt, dass die Delta-Variante die bisher gefährlichste Mutation ist - auch für Geimpfte."

Siehe dazu das Video unter der Quelle:
https://www.msn.com/de-de/video/topvideo...pfte/vi-AAL1l4e


Anm.:
Es sei noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, dass auch eine Impfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet,
aber zumindest eine erhebliche Wahrscheinlichkeit, dass ein Verlauf von Covid-19 dann nicht mehr ganz so schwer wird,
auch wenn sogar Todesfälle trotz Impfung gegen SARS-CoV-2 zu verzeichnen sind.


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Die besorgniserregende SARS-CoV-2-Delta-Variante nimmt in Deutschland merklich zu

#43 von Excubitor , 16.06.2021 20:08

GMX > News > Aktuelle News > Coronavirus - "Corona-News-Ticker: Virusvariante Delta nimmt in Deutschland deutlich zu"

"➤ Virusvariante Delta nimmt in Deutschland deutlich zu - Neuinfektionen in Großbritannien steigen rasant

Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den Sars-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten vom Mittwochabend. In der Woche zuvor (KW 21) hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben demnach noch bei 3,7 Prozent gelegen.

Mit einem Anteil von gut 86 Prozent an den untersuchten Proben löste die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Großbritannien) in der ersten Juniwoche bundesweit weiter den Großteil der Infektionen aus. Ihr Anteil sinkt allerdings langsam. Die weiteren besorgniserregenden Varianten Beta und Gamma spielen nach wie vor eine untergeordnete Rolle.

In Großbritannien treibt die Delta-Variante die Zahl der Neuinfektionen derweil deutlich in die Höhe. Am Mittwoch meldeten die Behörden 9.055 neue Fälle - das waren etwa 1.380 mehr als am Vortag und der höchste Tageswert seit Februar. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die noch Anfang Mai unter 20 lag, stieg mittlerweile wieder auf deutlich mehr als 70 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Wie schnell sich das Virus derzeit ausbreitet, zeigt die Gesamtzahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage: 55.216 Fälle zwischen dem 10. und 16. Juni bedeuten ein Plus von fast einem Drittel im Vergleich zur Vorwoche. Experten gehen zudem von einer Dunkelziffer in etwa gleicher Höhe aus. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen nahm im Wochenvergleich sogar um 40 Prozent zu.

[...]"

Mehr Nachrichten unter der Quelle:
https://www.gmx.net/magazine/news/corona...utlich-35891232


Kommentar

Seit dem letzten "Mutanten-Bericht" des RKI hat sich die Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus'
in Deutschland mehr als verdoppelt. Das ist bei der Anzahl unvernünftiger Bürger und der nach
wie vor für eine Pandemie untauglichen Politik auch kaum anders zu erwarten gewesen und wird
daher weiter steigen Auch die Alpha-Variante hat klein angefangen und wurde schnell Nummer 1.


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Darum kann die Delta-Variante für Deutschland noch gefährlich werden

#44 von Excubitor , 17.06.2021 17:32

ZEIT ONLINE - "Corona-Mutante: Warum die Delta-Variante noch gefährlich werden kann"

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Zudem gibt es neue Erkenntnisse und weitere offene Fragen darüber, wie schwer eine Delta-Infektion jemanden treffen kann: Einer aktuellen Zwischenanalyse von Fachleuten von Public Health Schottland zufolge, sind Delta-Infizierte gefährdeter, im Krankenhaus zu landen, als Infizierte mit anderen Varianten (The Lancet: Sheikh et al., 2021). Ähnliches hatten Daten von der englischen Public-Health-Behörde kurz zuvor gezeigt. In einem der regelmäßig erscheinenden Situationsberichte steckten zudem weitere, auf den ersten Blick beunruhigende Daten: Nach einer Infektion mit der Variante sind in England bis Anfang Juni 42 Menschen gestorben – zwölf davon hatten ihre zweite Impfung bereits mehr als 14 Tage hinter sich (PDF – Public Health England: Technical Briefing 15). Was bedeutet das genau?

Was wir über Deltas Gefährlichkeit wissen

Tatsächlich dürfte die Delta-Variante nach aktueller Einschätzung die bisher bedrohlichste sein. Einigermaßen sicher sind sich Forscherinnen und Forscher über folgende Eigenschaften: Die Variante verbreitet sich schneller. Allein schon die Tatsache, dass sich so auch mehr Menschen in kurzer Zeit infizieren können, macht das Virus gefährlicher. Denn es ist damit schwerer einzudämmen und kann insgesamt mehr Menschen schaden.

Zudem neutralisieren bereits gebildete Antikörper nach einer Impfung das Virus nicht mehr ganz so gut. Fachleute nennen das Immun-Escape. Die Wirksamkeit ist besonders nach der ersten von zwei Impfdosen reduziert. Die zweifache Impfung mit den Impfstoffen von BioNTech und AstraZeneca lieferte einer aktuellen Studie zufolge aber einen guten Schutz. Für die Gefahr, die von Delta ausgeht, gibt es also ein gutes Mittel: vollen Impfschutz. Nur sind etwa in Deutschland noch nicht einmal 30 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, knapp die Hälfte der Menschen hat erst eine Spritze in den Oberarm bekommen. Und Delta kann mehr Wege durch eine Bevölkerung finden, weil sie eher Geimpfte oder Genesene infizieren kann, die anschließend andere anstecken. Mehr Menschen, die überwiegend noch nicht geimpft sind, können so auch erkranken.

Besonders dann, wenn sich eine weitere Beobachtung aus Großbritannien als richtig herausstellt: In der vergangenen Woche mutmaßte der Epidemiologe Tim Spector in einem YouTube-Video, dass sich die Symptome der Delta-Infektion geändert haben könnten. Spector ist einer der Leiter der Zoe-Covid-Studie, in der die Symptome von Tausenden abgefragt und ausgewertet werden. Spector zufolge ähnelten die Infektionen in den vergangenen Wochen bei vielen jungen Menschen mehr einer schweren Erkältung. Sowohl der coronatypische trockene Husten als auch Geruchs- und Geschmacksverlust sei dagegen seltener beobachtet worden. Das könnte dazu führen, dass Menschen ihre Infektion weniger ernst nehmen, weil sie glauben, sich nur eine Erkältung eingefangen zu haben. Daten dazu legte Spector allerdings nicht vor.

Hinzu kommt das erhöhte Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Delta, das sich unter anderem in der neuen Untersuchung aus Schottland abzeichnet. Ob die Mutante allerdings im nächsten Schritt häufiger zum Tod führt, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen. Grundsätzlich, davon gehen Fachleute aus, schützt eine vollständige Impfung immer noch sehr effektiv auch davor. Da sich die meisten Delta-Infizierten in Großbritannien erst in den vergangenen Wochen infiziert haben, ist es noch zu früh, um in den Statistiken einen Effekt zu erkennen.

Bisher ist auch nichts zu den zwölf Menschen bekannt, die in Großbritannien nach der zweiten Impfung gestorben sind und Delta in sich trugen. So könnte es zum Beispiel sein, dass sie aufgrund ihres hohen Alters, bestimmten Vorerkrankungen oder Therapien, die das Immunsystem dämpfen, auch nach einer Impfung noch anfällig für das Virus waren. Diese Daten fehlen im Moment. Wenn dem so ist und solche Fälle statistisch gesehen ungefähr so häufig auftauchen wie bei anderen Varianten, wären sie Ausnahmefälle. Was nur wenig an der allgemeinen Einschätzung ändern würde: Impfungen schützen effektiv vor Delta.

Je nachdem, wie schnell sich Delta in Deutschland weiter verbreitet, könnte die Variante auch hierzulande zum Problem werden. Wie schwerwiegend, das ist derzeit eine offene Frage. Denn man muss bei sämtlichen Daten zu Delta grundsätzlich mitbedenken: Es braucht Zeit, bis sich Wissen wirklich so sehr bestätigt, dass es sich auch auf andere Länder übertragen lässt. Der Fitnessvorteil der Mutante wurde schon vor mehreren Wochen vermutet, bestätigt sich aber mittlerweile erst durch bessere Daten. Über Wochen war Delta aus dem Ausland eingeschleppt worden, was Daten verzerrt und das Risiko möglicherweise übertrieben dargestellt haben könnte. Ebenfalls unsicher ist das Ausmaß des Immun-Escape. Es ist unklar, wie gut sich Delta in einer gut durchgeimpften Bevölkerung wie in Großbritannien ausbreiten wird.

Sämtliche Einschätzungen zu diesen Fragen werden sich noch verändern. Das ist normal in der Wissenschaft. Bestehende Unsicherheiten lassen sich in Studien zum Beispiel am sogenannten Konfidenzintervall erkennen – einem Wertebereich, der angibt, wo das Studienergebnis wahrscheinlich liegt. In der aktuellsten Studie aus Schottland zum Beispiel gab das Autorenteam zwar wörtlich an, dass ein Krankenhausaufenthalt nach einer Delta-Infektion etwa doppelt so wahrscheinlich sei wie nach einer Alpha-Infektion. Doch der statistischen Analyse zufolge dürfte die Wahrscheinlichkeit eher irgendwo zwischen 1,39 und 2,47 Mal höher liegen als bei Alpha. Viel Spielraum also für vage Aussagen. Je weiter solche Werte auseinanderliegen, desto ungenauer könnte das Ergebnis sein. Oder anders gesagt: Es braucht mehr und bessere Daten, um das Studienergebnis zu überprüfen. In diesem Fall deckt sich die schottische Studie ungefähr mit anderen Daten von Public Health England, denen zufolge ein Krankenhausaufenthalt mit Delta zwischen 1,32 und 3,89 Mal so wahrscheinlich sein dürfte.

Einen ähnlichen Unsicherheitsbereich gibt es auch, wenn es um Deltas Geschwindigkeit geht: Es gebe glaubhafte Schätzungen des Geschwindigkeitsvorteils, denen zufolge sich Delta um 40 bis 80 Prozent schneller verbreiten kann als Alpha, hieß es Anfang Juni in einer Mitteilung des britischen Beratergremiums Sage an die Regierung (Mitteilung als PDF).

Was bewirkt Delta also in Deutschland?

Es mache "einen großen Unterschied für die Modellierungen, ob es tatsächlich etwa 40 oder sogar 80 Prozent sind", sagte Kevin McConway, emeritierter Professor für Angewandte Statistik an der Open University dem britischen Science Media Centre. Zum Beispiel könnte das darüber mitentscheiden, ob mit Delta schon in diesem Sommer die Infektionszahlen auch in Deutschland wieder in ungemütliche Höhen steigen, oder erst im Herbst. Die warmen Temperaturen des Sommers bremsen das Virus auf natürliche Weise – einer aktuellen, noch nicht von Fachleuten begutachteten Analyse zufolge sogar um etwa 25 bis 50 Prozent (Preprint – medRxiv: Gavenčiak et al., 2021). Frühere Studien gehen von einem geringeren Effekt aus. Mit einem deutlich ansteckenderen Virus ist es schwieriger, diesen klaren Vorteil zu nutzen und die Infektionszahlen über die kommenden Monate so niedrig zu halten wie sie gerade sind.

Dabei könnte das entscheidend sein, schließlich scheint nach allem, was bisher bekannt ist, eine vollständige Impfung Delta stoppen zu können. Die deutsche Impfkampagne braucht aber noch Zeit. Noch haben nur die wenigsten einen Immunschutz aufgebaut, der sie gegen diese Virusvariante wappnet. Umso mehr sollte verhindert werden, dass sich Delta hierzulande zu schnell verbreitet. Die tatsächlichen Infektionen lassen sich vermeiden. Dass sich die Mutante über kurz oder lang in Deutschland durchsetzen wird, davon gehen viele Expertinnen und Experten aber mittlerweile aus.

Delta wird nicht wieder verschwinden, und sollte es eine vierte Welle geben, könnte die Mutante eine wichtige Rolle spielen. Der Zeitpunkt und die Anzahl der vollständigen Impfungen werden dabei mitbestimmen, wie viel Schaden das Virus noch anrichten kann."

Siehe noch ausführlicher dazu die Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/co...9bgx?li=BBqg6Q9
https://www.zeit.de/wissen/2021-06/coron...lzahlen-impfung


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Der Wettlauf gegen die DELTA-Variante

#45 von Excubitor , 22.06.2021 22:12

FOCUS ONLIINE Gesundheit - "Gastbeitrag von Gabor Steingart - Im Rennen mit der Delta-Variante: Trotz hohem Impftempo bleiben vier große Probleme"

"Dienstag, 22.06.2021, 18:05

[...] Nun kommt es vor allem auf das Impftempo hierzulande an. Doch selbst wenn es mit der Immunisierung der Erwachsenen klappt, bleiben vier große Probleme.

Ein Wettlauf mit der Zeit hat begonnen, der in seiner politischen und ökonomischen Dramatik nicht unterschätzt werden darf. Während die öffentliche Aufmerksamkeit sich der Fußball-Europameisterschaft zugewendet hat, mutiert das Virus weiter vor sich hin. Die Delta-Variante,[...], dominiert inzwischen im Vereinigten Königreich das Geschehen – rund 86 Prozent der Infektionen im vergangenen Monat sind ihr zuzuordnen.

"Es ist nicht die Frage, ob Delta die führende Variante wird, sondern wann"

Deutschland folgt mit Zeitverzögerung. Der Chef des Robert Koch-Instituts, Prof. Lothar Wieler, ist sich sicher:

"Es ist nicht die Frage, ob Delta die führende Variante wird, sondern wann."

Weltweit hat sie sich in über 80 Ländern verbreitet. Das Profil dieses mutierten Erregers lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Delta ist ansteckender als alle bisherigen Mutationen. Untersuchungen von Public Health England (PHE), einer Behörde des britischen Gesundheitsministeriums, ergaben, dass die Chance einer Übertragung im eigenen Haushalt 64 Prozent höher ist als beim herkömmlichen Virus.
Die Mutante ist zwar ansteckender, aber ist sie auch gefährlicher? Fest steht bisher nur, dass Delta zumindest eher als die vorherigen Mutationen zum Krankenhausaufenthalt führt. Die klinische Epidemiologin Deepti Gurdasani von der Queen Mary University of London sagt:
"Es wäre daher nicht überraschend, wenn sie sich als tödlicher erweisen würde."


Alle Experten schauen derzeit auf das Impftempo, um möglichst große Teile der Bevölkerung zu immunisieren, bevor Delta hart zuschlägt. Die bisher entwickelten und zugelassenen Impfstoffe gelten als zuverlässig, um eine schwere und am Ende womöglich lebensbedrohliche Infektion mit der Delta-Variante zu verhindern.

Vier Probleme, die die Delta-Variante so gefährlich machen

Wenn es im weiteren Verlauf der Impfkampagne zu keinen neuen Pannen und Lieferverzögerungen kommt, dürfte im Herbst die erwachsene Bevölkerung hierzulande durchgeimpft sein. "Delta wird kommen und die Erwachsenen in Deutschland nicht treffen," sagt Prof. Karl Lauterbach. Aber vier Probleme bleiben, die nicht zu unterschätzen sind:

1. Die Impfung der Kinder hat noch nicht begonnen, weshalb hier inmitten der Familien ein neuerliches Risikopotential schlummert. Lauterbach plädiert dafür, trotz der Bedenken der Stiko endlich mit dem Impfen des Nachwuchses zu beginnen:

"Auf jeden Fall ist die Infektion mit der Delta-Variante für Kinder gefährlicher als die Impfung mit BioNTech. "

2. Die Ausbreitung der Delta-Variante trifft viele Länder und Regionen, die auch im Herbst nicht durchgeimpft sein werden. Das bedeutet: Der internationale Reiseverkehr, aber auch die Lieferketten könnten erneut unterbrochen sein. Die Weltwirtschaft würde in den Krisenmodus zurückfallen.

3. Die Impfverweigerer werden spätestens in der zweiten Jahreshälfte zum Problem, weil alle Ungeschützten dem Virus einen fruchtbaren Nährboden bieten, seine Wirkung zu entfalten. Angesichts von rund 40 Millionen Impfverweigerern in der EU geht von diesen Menschen ein soziales, ein ökonomisches und – mit Blick auf die Belastung der Gesundheitssysteme – auch ein medizinisches Risiko für die Mitmenschen aus.

4. Die EU-Kommission, beraten von dem belgischen Virologen Peter Piot, fürchtet, dass der Evolutionsdruck, der auf dem Coronavirus lastet, eine „Flucht-Mutation“ hervorbringt. Das wäre eine Variante, die sich genetisch so stark verändert hat, dass sie die Immunabwehr des Körpers überlistet und dem Impfschutz ausweicht.

Fazit: Die Angst geht, die Ungewissheit bleibt. [...]"

Siehe vollständig dazu die Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/gastbeit...tter_GESUNDHEIT


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Die Frage der Immunität gegen SARS-CoV-2 und dessen Varianten

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