FOCUS ONLINE Gesundheit - "Coronavirus-Impfung im Ticker - Boris Johnson jubelt schon: Novavax-Impfstoff zu 89 Prozent wirksam - Probleme bei Mutation"
"Donnerstag, 28.01.2021, 23:00
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Johnson feiert Novavax-Testergebnis in Großbritannien - und hofft auf 60 Millionen Dosen
22.40 Uhr: Das US-amerikanische Pharmaunternehmen Novavax hat am Donnerstag die Ergebnisse einer Phase-3-Testung seines Corona-Impfstoffes mitgeteilt. Demnach habe das Vakzin bei Tests in Großbritannien Erfolgswerte von 89 Prozent vorweisen können.
Premierminister Boris Johnson feierte die Nachricht via Twitter. Das Ergebnis sei eine „gute Nachricht“, so Johnson. Die britische Regierung habe für den Fall einer Genehmigung im Land bereits 60 Millionen Dosen vorbestellt.
Bei der südafrikanischen Mutation des Virus habe der Impfstoff hingegen keine vielversprechenden Ergebnisse geliefert. Der Wirkungsgrad liege dort bei lediglich 49 Prozent.
Sputnik V: Wird der russische Impfstoff jetzt für Europa interessant?
19.40 Uhr: Der russische Impfstoff Sputnik V ist nach wie vor nicht in der dritten klinischen Phase auf seine Wirksamkeit geprüft worden. Doch wegen der enormen Lieferengpässe bei Impfstoffen in der EU scheint das russische Vakzin nun auch eine Rolle für die Europäer zu spielen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ist laut einem Bericht der "Welt" mit 50 verschiedenen Impfstoffherstellern im Gespräch. In 23 Fällen spricht sie mit den Anbietern bereits über Daten und konkrete Studienziele, heißt es. In dieser engeren Auswahl sei auch der russische Impfstoff Sputnik V, der in Ungarn bereits zugelassen wurde.
Die zügig erfolgte Notzulassung von Sputnik V hat in Ungarn jedoch Bedenken auf den Plan gerufen. Das in der Dokumentation der klinischen Versuche beschriebene Mittel stimme mit dem zur Auslieferung bestimmten Präparat Sputnik V nicht vollständig überein, berichtete die Budapester Tageszeitung "Nepszava". Das oppositionelle Blatt berief sich auf ungenannte Experten, die die Behörde im Genehmigungsverfahren als externe Gutachter beigezogen hatte.
Am vergangenen Freitag hatte Ungarn als erstes EU-Land mit Russland den Ankauf von zwei Millionen Dosen des Präparats Sputnik V vereinbart. Die ungarische Behörde OGyEI hatte dem Impfstoff zwei Tage zuvor die Notzulassung erteilt. Allerdings muss noch ein zweites Amt, das Zentrum für Nationale Volksgesundheit (NNK), seine Zustimmung geben, damit Sputnik V in Ungarn verabreicht werden kann. Ob die EU dem Beispiel Ungarn folgt, ist aber noch nicht klar.
EMA: Zweite Impfung mit Pfizer-Vakzin innerhalb von drei Wochen
17.41 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Richtlinien für die Anwendung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech verschärft. Danach muss die zweite Dosis innerhalb von drei Wochen gespritzt werden, wie aus dem am Donnerstag in Amsterdam veröffentlichten Beschluss hervorgeht. Zuvor hatten die Experten empfohlen, dass zwischen der ersten und zweiten Impfdosis "mindestens 21 Tage" liegen sollten. Nun wird klar von drei Wochen gesprochen, und es wird davon abgeraten, die Zeitspanne zu verlängern.
Verschiedene Länder, darunter die Niederlande, hatten aber beschlossen, wegen des Mangels an Impfstoffen, die zweite Pfizer-Dosis erst nach etwa sechs Wochen zu spritzen. Dadurch sollten mehr Menschen geimpft werden können. Der volle Schutz vor einer Corona-Infektion wird erst nach der Impfung mit beiden Dosen erzielt.
Die EMA weist nun mit Nachdruck daraufhin, dass bei einer längeren Pause die Wirksamkeit nicht sicher sei: "Es gibt zurzeit keine klinischen Daten über die Wirksamkeit des Impfstoffes, wenn dieser nicht im Intervall der klinischen Versuche verabreicht wird."
Die EMA weist daraufhin, dass mehr als 93 Prozent der Testpersonen bei den klinischen Versuchen die zweite Dosis des Impfstoffes 19 bis 23 Tage nach der ersten bekamen. Auf dieser Basis sei auch die Wirksamkeit des Stoffes von etwa 95 Prozent festgestellt worden.
Genehmigung da! Biontech kann mit Impfstoffproduktion in Marburg starten
17.22 Uhr: Das Unternehmen Biontech hat auch die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung von Corona-Impfstoff in seinem Werk im hessischen Marburg erhalten.
Das teilte das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt am Donnerstag mit. Vor zwei Wochen hatte Biontech bereits die Genehmigung zum Betrieb seiner Anlage für die Produktion des Mittels bekommen - in dem Fall war das RP Gießen zuständig.
Auf Nachfrage von FOCUS Online sagte eine Sprecherin von Biontech: "Wir haben die Herstellungserlaubnis für die Produktion von BNT162b2 am Standort Marburg erhalten. Die Herstellungserlaubnis wurde für die neuen und umgebauten Anlagen ausgestellt."
Nach Angaben eines Sprechers der Darmstädter Behörde steht noch ein weiterer formaler Schritt an: Um den in Marburg hergestellten Impfstoff in der Europäischen Union vermarkten zu können, sei noch eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur EMA nötig.
Im ersten Halbjahr 2021 sollen in Marburg 250 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech und seines US-Partners Pfizer hergestellt werden. Als Gesamtmenge einer Jahresproduktion streben die Mainzer nach eigenen Angaben hier 750 Millionen Dosen an. In Marburg sollen drei der vier nötigen Produktionsschritte erfolgen. Biontech hatte das Werk vom Schweizer Pharmakonzern Novartis übernommen. Biontech plant - so die letzte Ankündigung - im Februar mit dem Produktionsstart in Marburg. Dem Unternehmen zufolge vergehen zwischen der Herstellung und Freigabe des kontrollierten Vakzins dann üblicherweise etwa vier Wochen.
Nur 0,04 Prozent der Corona-Geimpften in Israel positiv getestet
16.53 Uhr: Israel hat nach der Impfung von Hunderttausenden Menschen ermutigende Daten zur Wirksamkeit eines Corona-Impfstoffs veröffentlicht. Von 715.425 Israelis, die zwei Dosen des Biontech-Pfizer-Präparats erhalten hatten, sind danach 371 positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Dies sind lediglich 0,04 Prozent der zweifach Geimpften. 16 Erkrankte mussten demnach im Krankenhaus behandelt werden. Nach Angaben von Pfizer hat der Impfstoff eine Woche nach der zweiten Dosis eine Wirksamkeit von 95 Prozent.
Die Impfkampagne in Israel macht schnell Fortschritte. Doch auch beim Thema Start-ups zieht der Mittelmeer-Staat an Deutschland vorbei.
In Israel läuft seit dem 19. Dezember eine intensive Impfkampagne. 2,8 Millionen Bürger haben nach offiziellen Angaben die erste und rund 1,5 Millionen Bürger bereits die zweite Impfdosis erhalten. Insgesamt hat das kleine Mittelmeerland mehr als neun Millionen Einwohner. Die Regierung will bis Ende März alle Bewohner des Landes impfen, die älter als 16 Jahre sind.
Israel impft nach Informationen von Oxford-Forschern schneller als jedes andere Land auf der Welt. Laut einer Grafik auf der Webseite "Our World in Data" führt Israel mit 49,13 Impfdosen pro 100 Einwohner. In absoluten Zahlen gerechnet führen allerdings die USA, China und Großbritannien
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Mehr Nachrichten unter der Quelle:
https://www.focus.de/gesundheit/coronavi...d_12775218.html
Siehe zu den veröffentlichten Novavax-Daten auch
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/n...tsdaten-123364/
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